Klein, Erich

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Major d. R. a. D. Erich Klein

Erich Klein (Lebensrune.png 25. Februar 1919 in Arnswalde; Todesrune.png 7. November 2019 in Essen-Werden) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann und Bataillonskommandeur[1] des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie Major der Reserve der neu gegründeten Bundeswehr in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Hauptmann Erich Klein, 1944
Bilder von Kleins Familie; oben Vater Werner und Mutter.

Nach dem Abitur im Frühling 1937 beabsichtigte Erich Klein Bauingenieur zu werden. Das Studium in Breslau und dann Danzig war durchgeplant. Zuerst jedoch wollte er seinen Wehrdienst ableisten. Während dieser Zeit wurde er als besonders geeignet eingestuft und vom Offizierkorps angeworben. Nur allzu gerne nahm er das Angebot an, sein Vater, inzwischen wieder Reserveoffizier, mußte ebenfalls unterschreiben, denn der Fahnenjunker in spe Erich war noch nicht 21 Jahre. 1939 wurde er Leutnant und nahm als Angehöriger des Artillerie-Regiments (motorisiert) 160 der 60. Infanterie-Division am Westfeldzug 1940, war mit der Division am Durchbruch durch die Maginotlinie zwischen Püttlingen und Holringen beteiligt und stieß bis in die Vogesen vor. Im November 1940 wurde die Division nach Polen und im Januar 1941 als Lehrtruppe nach Rumänien verlegt. In diesem Jahr erfolgte nicht nur seine Beförderung zum Oberleutnant, sondern auch sein Dienst beim Balkanfeldzug (die Division stieß über Nish und Krusevac bis nach Kragujevac vor, drehte hier nach Süden ab und erreichte über Mitrovica die griechische Grenze) und beim Ostfeldzug.

Ostfront

So ging es dann gegen die Bolschewisten. Bei der Heeresgruppe Süd in der Ukraine folgte die Schlacht bei Berditschew, der Vormarsch nach Bjelaja Zerkow und die Kämpfe um Uman. Nach der Einnahme von Dnjepropetrowsk folgten im September 1941 Kämpfe um den Dnjepr-Brückenkopf. Im Oktober 1941 begann die Division den Vormarsch zum Asowschen Meer über Mariupol und Taganrog bis nach Rostow. Hier traf die Division die russische Winteroffensive, so daß sie sich zum Mius zurückziehen mußte. Die folgenden Stellungskämpfe nördlich von Taganrog dauerten bis zum Februar 1942. Von März bis Mai 1942 nahm die Division an der Schlacht um Charkow teil und stieß anschließend über den Donez und den Don bis nach Kalatsch vor. Aus dem Brückenkopf Wertjatschij folgte der weitere Vormarsch bis nach Stalingrad. Die 60. motorisierte Division war dem XIV. Panzerkorps unter General der Infanterie Gustav von Wietersheim angegliedert und hatte den Auftrag, den linken, nördlichen Flügel der 6. Armee zwischen Don und Wolga zu sichern. Nach Umgruppierung der deutschen Streitkräfte für den bevorstehenden Angriff auf Stalingrad, wurden im Norden die 60. Infanterie-Division (mot), 305. Infanterie-Division, 76. Infanterie-Division, 3. Infanterie-Division (mot) und 16. Panzerdivision im Korridor der beiden Flüsse mobilisiert, um ein Gegengewicht gegen die 1. Gardearmee und 66. Armee zu bilden. Abgesichert werden mußte ein 29 Kilometer breiter Streifen südlich der Kotluban Station bis zur Wolga.

Die Eltern hatten schon nach dem Soldatentod von Werner ihren Erich heimgerufen. Der aber mußte vom Vorgesetzten zu diesem Heimaturlaub förmlich gezwungen werden. Anfang November 1942 wurde er aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen. Zwei Wochen später kehrte er befehlsgemäß zurück, aber die war inzwischen katastrophal. Seine Truppe war vollends eingekesselt, und Klein ist nicht mehr durchgekommen. Sein Regiment wurde im Januar 1943 mit der Division in Stalingrad vernichtet.

In Südfrankreich wurde ab März 1943 wieder ein Artillerie-Regiment 160 (motorisiert) aufgestellt, zu der auch Klein wieder gehörte.[2] Am 20. Juni 1943 wurde das noch immer in Aufstellung befindliche Regiment in Artillerie-Regiment „Feldherrnhalle“ umbenannt, die Division dann in Panzergrenadier-Division „Feldherrenhalle“. Auch diese Division wurde vernichtet – im Juli 1944 im Raum Minsk. Mit den Resten, die entkamen, wurde am 1. September 1944 die Division in Warthelager und anschließend in Ungarn im Raum Debreczen neu aufgestellt. Bei der Kesselschlacht um Budapest Anfang 1945 wurde Klein erneut verwundet, diesmal sehr schwer. Das Notlazarett brannte, doch Klein überlebte wie durch ein Wunder. Liegend geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Kriegsgefangenschaft

Er mußte als deutscher Zwangsarbeiter in den Kohlenminen schuften und erlebte, wie viele seiner Kameraden die Tortur, den Hunger und die Krankheiten nicht überlebten. Routinemäßig wurde er, da sein Regiment den Namenszusatz der SA-Standarte „Feldherrnhalle“ trug, ohne Verhandlung oder Verteidigung zum Tode verurteilt und ebenso routinemäßig zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. Erst am 8. Juni 1953 wurde er entlassen und in das Lager Friedland repatriiert.

Nachkriegszeit

Aufgrund seiner Verwundung, aber auch der entbehrungsreichen Jahren der Gefangenschaft schwer kriegsbeschädigt, konnte der Spätheimkehrer zuerst kaum noch gehen, aber seine positive Grundeinstellung wankte nicht. Er faßte beruflich Fuß bei „Raab Karcher“ und zog nach Essen. In seiner Freizeit war er leidenschaftlicher Segler, Jäger, Tennisspieler, Musiker (Geige) und Maler. 1962 wurde er als Major d. R. Reserveoffizier der Bundeswehr.

1992 beantragte er beim russischen Militärstaatsanwalt eine Rehabilitierung. Wie üblich mußte er lange auf eine Antwort warten. Am 4. Januar 1995 wurde Erich Klein vom obersten russischen Gericht rehabilitiert, wobei er dazu meinte:

„Damit ist meine Verurteilung zum Kriegsverbrecher als politische Geiselnahme bestätigt.“

Der 100. Geburtstag 2019 wurde zünftig gefeiert im großen Freundes- und Familienkreis. Ins Parkhaus Hügel wurden alle eingeladen, die Erich Klein lieb und teuer waren.

Familie

Erich Klein war der Sohn des Eisenbahnbeamten Werner Klein, der sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg dem Heer als Offizier diente. Erichs geliebter jüngerer Bruder Werner Paul Reinhard Klein (Lebensrune.png 15. Juni 1920 in Arnswalde) war am 20. Februar 1942 mit nur 21 Jahren als Oberleutnant an der Ostfront bei Chmeli gefallen.

Ehe

Klein lernte die Braunschweiger Pharmazeutin Eva Querner (Todesrune.png 1997) kennen. Sie hatte die Untat von Dresden überlebt. So kamen sie ins Gespräch, und 1959 bat er ihren Vater um ihre Hand. Noch im selben Jahr wurde geheiratet. Aus der Ehe sind Sohn Paulus (Diplom-Betriebswirt) und Tochter Anna-Magdalena (Architektin in Stuttgart) entsprossen.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Artillerie-Regiment 160 (mot). – Panzerartillerie-Regiment „Feldherrnhalle“, Selbstverlag, Essen 1976

Fußnoten

  1. Erich Klein, „Facing Stalingrad“, ein Projekt von Professor Jochen Hellbeck (Rutgers University)
  2. Die Wiederaufstellung erfolgte bis zum 1. April 1943, wurde aber bis zum 8. Mai hinausgeschoben. Aus den Resten der alten Division entstanden der Stab und das I./Grenadier-Regiment 92, I./Grenadier-Regiment 120, 13./Grenadier-Regiment 92, 14./Grenadier-Regiment 120, Stab und 1. Kompanie/Panzer-Abteilung 160, I./Artillerie-Regiment 160, Pionier-Bataillon 160 und eine Nachrichten-Kompanie. Da die Aufstellung des Grenadier-Regiments 92 am 9. April 1943 unabhängig von der Division als Heerestruppe erfolgte, wurden der Stab, I. Bataillon und 13. Kompanie/92 in Grenadier-Regiment 120 umgegliedert. Die generell am 27. Mai 1943 verfügte Umbenennung in 60. Panzergrenadier-Division kam nicht zur Durchführung. Dafür wurde die Division in Panzergrenadier-Division Feldherrenhalle umbenannt.