Kuppisch, Herbert

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Kapitänleutnant Kuppisch kurz nach der Ritterkreuzverleihungszeremonie

Herbert Otto Kuppisch (Lebensrune.png 10. Dezember 1909 in Hamburg; Todesrune.png gefallen 27. August 1943 in der Sargassosee) war ein deutscher Offiziersanwärter der Reichsmarine sowie Offizier der Wehrmacht, zuletzt Korvettenkapitän der Kriegsmarine, U-Bootkommandant und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Auf 14 Feindfahrten versenkte er 16 Schiffe mit 81.940 BRT und beschädigte zudem ein weiteres von unbekannter Größe.

Werdegang

U-Boot-Asse und Ritter der Tiefe Erich Topp, Claus Korth, Engelbert Endrass und Herbert Kuppisch (v. l. n. r.)

Am 1. April 1933 trat Herbert Kuppisch als Seeoffiziersanwärter in die Reichsmarine ein (Crew 33). Die „Crew 33“ bestand aus 112 Seeoffiziere, 20 Marineingenieuroffiziere, 9 Marinesanitätsoffiziere, 5 Marinezahlmeister und 5 Marinebaubeamte. Sie traten am 1. April 1933 in die Reichsmarine ein und absolvierten vom bis zum 30. Juni 1933 die Infanterieausbildung in der 4. Kompanie/II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee in Stralsund.[1]

Nach verschiedenen Ausbildungen und Fähnrichslehrgängen folgte eine Bordausbildung auf dem leichten Kreuzer „Königsberg“. Im September 1935 wechselte Kuppisch, mittlerweile im Rang eines Oberfähnrichs zur See, in die U-Bootschule, wo er ab dem 1. Januar 1936 als Kompanieoffizier diente. Hier absolvierte er ab September des gleichen Jahres verschiedene Lehrgänge an der U-Bootschule und der Marineschule in Flensburg-Mürwik.

Im Mai 1937 wurde er als Wachoffizier (WO) auf das Boot U-2 (Typ II-A) unter Kapitänleutnant Heinrich Liebe kommandiert. Nach wenigen Tagen folgte jedoch die Umkommandierung auf U-29 (Typ VII-A) unter Kapitänleutnant Heinz Fischer als II. W.O. Während des Zeitraumes Oktober 1937 bis Januar 1939 diente Kuppisch als II. W.O. auf zwei weiteren Booten: U-9 (Typ II-B) und U-23 (Typ II-B). Im Januar 1939 folgte die Baubelehrung für sein erstes eigenes Kommando. Im Februar stellte Kuppisch U-58 (Typ II-C) in Dienst und bestritt seine ersten Unternehmungen nach Kriegsbeginn mit diesem Boot. Mit U-58 gelang Kuppisch auf sieben Feindfahrten die Versenkung von 4 Schiffen mit 13.640 BRT. Zudem gelang ihm die Legung eines Minenfeldes vor der englischen Küste. Aufgrund seiner Leistungen erfolgte für Kuppisch am 18. Juni 1940 eine Nennung im Wehrmachtbericht.

„Der am 17. Juni bekannt gewordene Erfolg eines Unterseebootes gegen einen britischen Hilfskreuzer im Moray-Firth ist durch ganz besonders tapferen und vollen Einsatz des Bootes unter Führung von Kapitänleutnant Kuppisch erzielt worden.“

Im Juli übernahm Kuppisch das neue VII-C Boot U-94 und geleitete es durch die Baubelehrung und später durch die Ausbildung und Erprobung bei der 7. U-Flottille in Kiel. Im November unternahm U-94 seine erste Feindfahrt in den Nordatlantik und operierte gegen den von Fritz Frauenheim (U-101) gemeldeten Geleitzug HX 90 (Halifax). In mehreren Anläufen gelang Kuppisch die Versenkung von zwei Schiffen mit 12.740 BRT und die Beschädigung eines Weiteren. U-94 fuhr danach in den neuen Stützpunkt St. Nazaire. Nach Überholung und Neuausrüstung des Bootes unternahm Kuppisch die nächste Feindfahrt in den Nordatlantik.

Trotz des schlechten Winterwetters und der schweren See gelang es der Besatzung von U-94, drei Schiffe mit 12.650 BRT zu versenken. Zurück in St. Nazaire wurde U-94 einer gründlichen Überholung unterzogen, so daß eine weitere Feindfahrt im April 1941 erfolgen konnte. Wieder in See stehend operierte U-94 gegen den Geleitzug SC 24 und versenkte am 4. April 1 Schiff mit 5.400 BRT. Zwei Tage später gelang die Versenkung des Nachzüglers „Lincoln Elsworth“ mit 5.580 BRT in der Dänemarkstraße. Nach einer kurzen Neuausrüstung im Stützpunkt ging Kuppisch mit U-94 sofort wieder in See und operierte gegen den erkannten Geleitzug ON 318 südlich von Island. Bei einem Angriff gelang die Versenkung von 2 Schiffen mit 15.920 BRT. Erneut folgte für Kuppisch am 9. Mai 1941 eine Nennung des Kommandanten mit seinem Boot im Wehrmachtbericht.

„Ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleutnants Kuppisch versenkte im Nordatlantik aus einem stark gesicherten Geleitzug vier Handelsschiffe mit zusammen über 20.000 BRT.“

Noch während dieser Feindfahrt wurde ihm am 14. Mai 1941 die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mitgeteilt.

Am 20. Mai 1941 operierte U-94 gegen den Geleitzug HX 126 (Halifax) und versenkte 3 Schiffe mit 15.983 BRT. Nach seiner Rückkehr in St. Nazaire übergab Kuppisch das Kommando über U-94 an Otto Ites und wurde 3. Asto (Admiralsstabsoffizier) in der Operationsabteilung beim B.d.U.

Im Juni 1942 wechselte Kuppisch im Stab des B.d.U. seine Dienststellung, bis er im Dezember 1942 als Referent zur Seekriegsleitung (Skl) beim OKM kommandiert wurde. Kurzfristig übernahm Kuppisch Ende Juni 1943 für einen Monat das Kommando über U-516 (Typ IXC), um am 1. Juli 1943 U-847 (Typ IXD2) bei der 12. U-Flottille in Dienst zu stellen. Mit U-847, das Boot war für die Gruppe „Monsun“ vorgesehen, mußte aber die Fahrt abbrechen, übernahm Kuppisch bei seiner ersten Ausfahrt im Juli 1943 die Aufgabe als Hilfstanker, als zwei „Milchkühe“[2] ausgefallen waren (U 459 und U 461). Er versorgte deutsche U-Boote im Mittelatlantik, die aus VS-amerikanischen und westafrikanischen Gewässern zu ihren Stützpunkten zurückkehrten.

Auf See geblieben

Nach Betankung von acht Booten wurde U-847 von Flugzeugen des VS-amerikanischen Begleitträgers USS „Card“ am 27. August 1943 entdeckt und mit einem „Fido-Torpedo“ unter Verlust der gesamtem Besatzung versenkt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Die See- und Sanitätsoffiziere sowie die Bauräte absolvierten vom 01.07.1933 bis 22.09.1933 eine Bordausbildung auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ (bis auf die ehemaligen Handelsschiffsoffiziere). Die Ingenieuroffiziere absolvierten vom 01.07.1933 bis 22.09.1933 eine Werkstättenausbildung an der Marineschule Flensburg-Mürwik. Die Zahlmeister absolvierten vom 01.07.1933 bis 22.09.1933 eine Fachausbildung an der Marineschule Flensburg-Mürwik. Danach ging es vom 23.09.1933 bis 27.06.1934 auf Weltreise mit dem Leichten Kreuzer „Karlsruhe“. Nach der Weltreise begannen ab dem 12.07.1934 die einzelnen Hauptprüfungen mit dem Abschluß der einzelnen Laufbahnen.
  2. U-Boot-Klasse XIV: Offiziell als „Typ XIV“ genannt, waren eine Modifikation des „Typs IX D“ und wurden entworfen, um andere deutsche U-Boote während des Zweiten Weltkrieges mit Treibstoff, Lebensmitteln und Munition zu versorgen. Der Spitzname von Booten dieser Klasse war „Milchkuh“.