Macher, Heinz
Heinz Macher ( 31. Dezember 1919 in Chemnitz; 21. Dezember 2001 in Schenefeld)[1] war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Sturmbannführer, Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges und letzter Chef von Himmlers Leibwache.
Inhaltsverzeichnis
Militärischer Werdegang
Heinz Macher trat der SS am 20. April 1937 (SS-Nr.: 311.752) bei.
- „Macher, am 31. Dezember 1919 in Chemnitz (Sachsen) geboren, meldete sich im April 1939 freiwillig zum 2. SS-Pionierbataillon in Dresden. Vom ersten Kriegstage an machte er alle Feldzüge mit und bewährte sich derart, daß er 1942 zum SS-Untersturmführer (Leutnant) befördert wurde und im Herbst desselben Jahres die neu aufgestellte 16. Pionierkompanie des SS-Regiments ‚Deutschland‘ übertragen bekam. Beim Angriff des SS-Panzerkorps auf Charkow im März 1943 schlug diesem am Stadtrand ein so vernichtendes Feuer entgegen, daß der Angriff eingestellt wurde. Untersturmführer Macher setzte daraufhin in der Nacht zum 12. März aus eignem Entschluß mit 31 Freiwilligen einen Stoßtrupp an, den er trotz heftigster Abwehr bis in die russischen Pak-Stellungen führte. Dort gelang es den Pionieren, den vorderen Stadtrand zu erobern und damit eine Bresche in die Verteidigungsfront zu schlagen, durch welche die Panzer eindringen konnten. Macher wurde für diese Tat am 12.4.1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Das 554. Eichenlaub erwarb er sich am 19.8.1944. Damals lag er als Obersturmführer mit seiner Kompanie im Schwerpunkt der Invasionsfront. Innerhalb von acht Tagen wehrte er mit seinen Soldaten 64 Feinvorstöße ab, trat selbst 29 mal gegen die eingebrochenen Alliierten an und warf sie aus den deutschen Stellungen. Macher beendete den Krieg als Sturmbannführer (Major) und Kommandeur eines SS-Pionierbataillons.“
Zweiter Weltkrieg
Macher kam am 3. April 1939 in das 2./SS-Pionier-Bataillon nach Dresden und nahm mit der SS-Verfügungstruppe am Polenfeldzug teil. 1940 nahm er am Westfeldzug teil und besuchte anschließend die SS-Junkerschule, im April 1941 wurde er zum SS-Untersturmführer befördert.
Macher kämpfte ab Juni 1941 in Rußland. Er wurde im Herbst 1942 Führer der 16. (Pionier-)Kompanie/SS-Panzergrenadier-Regiment 3 „Deutschland“. Bei der Wiedereroberung der Stadt Charkow im März 1943 zeichnete er sich mit seiner Kompanie durch die Bildung eines Brückenkopfes im Verteidigungsbereich der Stadt besonders aus, wofür er am 3. April 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde.
Im April 1943 zum SS-Obersturmführer befördert, nahm er im Juli 1943 am Unternehmen „Zitadelle“ teil und kam anschließend in den Westen, wo er seine Kompanie ab Juli 1944 an der Invasionsfront in Frankreich führte. Am 7. August 1944 wurde er für seinen Einsatz mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Am 19. August 1944 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Anfang August 1944 übernahm er die Führung des II./SS-Panzergrenadier-Regiments 3 und wurde zum SS-Hauptsturmführer befördert. Am 18. Oktober 1944 wurde er mit der Nahkampfspange in Gold ausgezeichnet. Am 10. Januar 1945 kam er als Offizier z. b. V. zum Stab der Heeresgruppe „Weichsel“ und verteidigte hier den „Festen Platz Küstrin“.
SS-Ehrenring
Im März 1945 befahl Himmler Heinz Macher, die Wewelsburg, aber vor allem den Aufbewahrungsort der SS-Ehrenringe, zu sprengen. Ringe von gestorbenen und gefallenen Trägern wurden bis zum Januar 1945 an den RFSS Himmler zurückgesandt, es galt als Ehrensache, daß die Ringe mit dem Totenkopf nicht in die Hände der Invasoren fallen. Macher führte die 15 Spezialisten des Sprengkommandos zur Burg, die sie am 31. März 1945 erreichten. Macher ließ die zuständige Feuerwehrbrigade informieren, und noch am selben Tag wurde der südöstliche Turm der Burg mit den mitgebrachten Ladungen gesprengt. Die Feuerwehr erhielt den Befehl, das Feuer nicht zu löschen. Es sollte noch mehr Sprengstoff geliefert werden, um die gesamte Burg sprengen zu können, aber er traf aufgrund der Kriegswirren nie ein. Nichtsdestoweniger vermochte das Feuer große Teile der Burg zu zerstören. Die 9.000 SS-Ehrenringe, die sich in der Burg befanden, wurden nach dem Krieg nie gefunden. Macher hatte sie vergraben lassen und behielt den Ort treu seinem Waffeneid geheim.
Endkampf
Im April 1945 führte er als SS-Sturmbannführer noch eine Kampfgruppe im Raum Magdeburg, begleitete Heinrich Himmler (u. a. mit SS-Obersturmbannführer Werner Grothmann) dann zu Reichspräsident Dönitz und geriet mit dem abgesetzten Reichsführer SS am 21./22. Mai 1945 als getarnter Wehrmachts-Gefreiter in britische Kriegsgefangenschaft.[2]
Nachkriegszeit
Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft war Macher u. a. in der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger aktiv und war Träger des Ordenskissens bei der Beisetzungsfeier für SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS a. D. Sepp Dietrich 1966.
Tod
SS-Sturmbannführer a. D. Heinz Macher verstarb zur Wintersonnenwende 2001 in Schenefeld.
Beförderungen
- 20. April 1941 SS-Untersturmführer der Waffen-SS
- 21. April 1943 SS-Obersturmführer der Waffen-SS
- 9. November 1944 SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS
- 30. Januar 1945 SS-Sturmbannführer der Waffen-SS
Auszeichnungen (Auszug)
- Abzeichen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Bronze
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 24. September 1941 als SS-Untersturmführer
- 1. Klasse am 15. März 1942 als SS-Untersturmführer
- Allgemeines-Sturmabzeichen in Silber am 2. Oktober 1941
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 1. August 1942 als SS-Untersturmführer
- Panzervernichtungsabzeichen in Silber/Schwarz am 20. März 1943 (Verleihungszeremonie am 1. April 1943) als SS-Untersturmführer
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 13. März 1943 (allerdings nicht Macher, sondern seine gesamte 16. (Pionier-)Kompanie wurde genannt) als SS-Untersturmführer
- Nahkampfspange in Gold
- Bronze am 12. April 1943 als SS-Untersturmführer
- Silber (unbekannt)
- Gold am 18. Oktober 1944 als SS-Obersturmführer
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz, Silber und Gold
- Schwarz am 1. April 1942 als SS-Untersturmführer
- Gold am 12. August 1943 als SS-Obersturmführer
- Deutsches Kreuz in Gold am 7. August 1944 als SS-Obersturmführer und Chef der 16. (Pionier-)Kompanie/SS-Panzer-Grenadier-Regiment „Deutschland“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 3. April 1943 als SS-Untersturmführer und Führer der 16. (Pionier-)Kompanie/SS-Panzergrenadier-Regiment „Deutschland“
- Eichenlaub am 19. August 1944 (554. Verleihung) als SS-Obersturmführer und Chef des 16. (Pionier-)Kompanie/SS-Panzergrenadier-Regiment 3 „Deutschland“/2. SS-Panzer-Division „Das Reich“/II. SS-Panzer-Korps
Verweise
- Macher, Heinz, ww2awards.com (englischsprachig)
Fußnoten
- Geboren 1913
- Gestorben 2001
- Deutscher SS-Sturmbannführer
- SS-Mitglied
- Angehöriger der Waffen-SS
- Träger der Nahkampfspange in Gold
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Kriegsgefangener