Marreck, Günther
Günther Marreck ( 22. Juli 1914 in Berlin; 23. Dezember 2002 in Rotenburg (Wümme))[2] war ein deutscher Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Vor dem Krieg war er hauptamtlicher HJ-Führer in Ostpreußen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Günther Marreck wurde am 22. Juli 1914 in Berlin geboren und wuchs im ostpreußischen Goldap auf. 1934 leistete er in Ortelsburg freiwilligen Wehrdienst im I. Jägerbataillon des Infanterie-Regimentes 2 der 11. Infanteriedivision der Reichswehr, danach studierte der Burschenschafter einer schlagenden Verbindung an der Universität Königsberg. Nachdem er an zwei Reserveübungen der Wehrmacht teilnahm, wurde er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wieder zu den Ortelsburger Jägern eingezogen.
Zweiter Weltkrieg
Als Leutnant der Reserve und Zugführer nahm er am Frankreichfeldzug teil. Nach der Neuaufstellung der 126. Infanteriedivision im Herbst 1940 wurde er zum Infanterie-Regiment 422 versetzt, bei dem er bis 1944 verblieb.
Als Bataillons- und Regimentsadjutant, Kompaniechef und Bataillonsführer nahm er am Unternehmen „Barbarossa“ teil und verbrachte das letzte halbe Kriegsjahr beim OKH in Berlin. Die schweren Rückzugskämpfe von Leningrad bis zum 1. Luga-Brückenkopf, die bis zum 9. Februar 1944 dauerten, waren für die Soldaten der 126 Infanterie-Division wohl die härtesten und verlustreichsten, die sie erleben mußten. Die Division wurde erneut im Wehrmachtbericht vom 29. Januar 1944 genannt:
- „Die rheinisch-westfälische 126. Infanterie-Division hat sich unter Führung von Oberst Fischer bei diesen Kämpfen besonders ausgezeichnet.“
Nachdem der Gegner im Luga-Brückenkopf gegen die Stellungen der Teile des Grenadier-Regiments 422, welche am Bahnhof eingesetzt waren, die unter dem Befehl des Hauptmanns Marreck standen, angriff. Die dünne Verteidigungsfront ging auf einer Breite von 400 m verloren, so daß Marreck mit den wenigen ihm verbliebenen Kameraden zum Gegenangriff überging. Im Verlaufe dieser heftigen Kämpfe zog sich der Gegner unter schwersten Verlusten zurück.
Für die Leistung erhielt Marreck im April 1944 unweit der Kriegsfront gemeinsam mit Alfred Rutkowski und Oberfeldwebel Kurt Klein das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes aus den Händen von Generalmajor Gotthard Fischer.
Beim Endkampf um Deutschland war Hauptmann der Reserve und HJ-Oberbannführer Marreck ab Februar 1945 im Stab der 1. Panzervernichtungsbrigade „Hitlerjugend“ und zuletzt Kommandeur der Hitlerjugend-Volksturm-Brigade „Spandau“ (auch als Division „Marreck“ oder Volkssturmdivision „Spandau“ bekannt) in der Schlacht um Berlin, die heldenhaft die Pichelsdorfer Brücken, insbesondere die Freybrücke verteidigte. Die Kampfgruppe aus Volkssturm, Hitlerjugend und Alarmeinheiten hatte natürlich weder Brigade- noch Divisionsstärke, sondern lediglich Bataillonsstärke, manche Quellen sprechen von verstärkter Kompaniestärke (darunter 600 Jungen) vornehmlich mit Panzerfäusten ausgerüstet.
- „29.4.1945: Pichelsdorfer Brücken. Sie sind das Einfallstor für die russischen und polnischen Einheiten von Westen her, gleichzeitig aber auch der letzte Fluchtweg in diese Richtung. 600 Hitlerjungen verteidigen die Brücken aus ihren Gräben und Schützenlöchern heraus erbittert mit Panzerfäusten. Angeblich auch, weil ihnen kurz zuvor der Film von Leni Riefenstahl über das Olympiastadion gezeigt wurde, das sie mit den Brücken ebenfalls zu verteidigen meinen. Beide Brücken werden am Schluss gesprengt, um die Russen aufzuhalten.“
Nach der Verteidigung Berlins brach Marreck am 2. Mai 1945 aus der Reichshauptstadt aus.
Tod
Hauptmann d. R. a. D. Günther Marreck verstarb am 23. Dezember 2002 in Rotenburg (Wümme).
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 22. Juli 1941
- 1. Klasse am 4. November 1942
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Nahkampfspange in Bronze
- Goldenes HJ-Ehrenzeichen
- Deutsches Kreuz in Gold am 13. Juli 1943 als Oberleutnant der Reserve und Führer des II. Bataillons/Grenadier-Regiment 422 in der 126. Infanterie-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15. April 1944 als Hauptmann der Reserve und Führer des II. Bataillons/Grenadier-Regiment 422 in der 126. Infanterie-Division
Verweise
- Marreck, Günther, ww2awards.com (englischsprachig)