Goldap
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Ostpreußen |
Landkreis: | Goldap |
Provinz: | Ostpreußen |
Einwohner: | 13.400 |
Bevölkerungsdichte: | 788 Ew. p. km² |
Fläche: | 17 km² |
Koordinaten: | 54° 18′ N, 22° 18′ O |
Goldap befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Goldap ist eine deutsche Kleinstadt im Kreis Goldap in Ostpreußen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Goldap liegt rund 130 km südöstlich von Königsberg. Dort befindet sie sich an den Nordausläufern der Seesker Höhen am Flüßchen Goldap, nahe dem Wald-, Mittelgebirgs- und Heidegebiet Rominter Heide.
Geschichte
Ältere Geschichte
Die Stadt ist möglicherweise nach dem gleichnamigen Fluß benannt. Im Umkreis von Goldap gab es pruzzische Wallburgen, z. B. in Kl. Wronken, bei Texeln am Rominteufer, bei Ballupönen, bei Kollnischken, bei Pellkauen und bei Gut Adlerfelde.
Am 15. Mai 1570 wurde die Stadt Goldap durch Kaspar von Nostitz gegründet. Bis zum 17. Jahrhundert hatte die Stadt an der Ostgrenze Preußens ständig durch kriegerische Überfälle aus dem Osten zu leiden.
1657 wurde die Stadt von Tataren niedergebrannt und der Bürgermeister soll lebendig am Spieß auf dem Marktplatz geröstet worden sein. 1694 brannte die Stadt noch einmal ab.
Jüngere Geschichte
Von 1709 bis 1711 wurde Ostpreußen von einer Pestepidemie heimgesucht. Einwanderer aus Brandenburg, Pommern, Magdeburg, Halberstadt, aus der Pfalz und Nassau, Deutsche und Schweizer, Preußen und Litauer, ersetzten die gestorbene Bevölkerung. Seit 1732 kamen auch Salzburger, die von dort aus religiösen Gründen vertrieben worden waren.
Nach dem Zweiten Schlesischen Krieg wurde die Stadt Garnisonsstadt der „Schwarzen Husaren“. Von den ursprünglichen Laubenhäusern blieb beim dritten Brand 1834 kaum etwas übrig.
Am 29. September 1818 wurde Goldap zur Kreisstadt für den Landkreis Goldap und nach Aufhebung seiner vier Tore zur offenen Stadt erklärt. 1879 wurde die Eisenbahnstrecke Insterburg – Goldap – Lyck in Betrieb genommen. Später kamen Nebenbahnen nach Angerburg und Tollmingkehmen hinzu. Seit 1887 diente die Rominter Heide als Jagdrevier für Kaiser Wilhelm II., der dort ein Haus im norwegischen Stil (Jagdhaus Rominten) und eine Stabkirche (die Hubertuskapelle) errichtet.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 wurde Goldap von der russischen Armee zerstört und besetzt. Nach Abzug der russischen Armee wurde die Stadt im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ wiederaufgebaut. Der Ort war Sitz des Landkreises Goldap. Am 21. Oktober 1944 wurden die deutschen Bewohner der Stadt evakuiert, am folgenden Tag wurde die Stadt von der sowjet-bolschewistischen Armee besetzt. Nach schweren Schlachten gelang es der deutschen Wehrmacht jedoch noch einmal, die Stadt zurückzuerobern. Wenige Tage nach Beginn der Winteroffensive der Roten Armee gelang dieser jedoch am 18. Januar 1945 die endgültige Eroberung der nun zu 90 % zerstörten Stadt.
Goldap war u. a. bekannt durch große Vieh- und Pferdemärkte und den zweitgrößten Marktplatz Ostpreußens (und Deutschlands). Berühmt war Goldap durch seine Tuchmacher, Hutmacher, Strumpfstricker, Gerber und Bäcker. Von den Goldaper Kringeln und Brezeln wurden sogar einige Tonnen nach Batavia (Jakarta) exportiert. Auch der Goldaper Met war berühmt. „Die Bewohner der Stadt haben den Namen Ferkelmacher, weil ein boshafter Maler eine in Öl gemalte Sau mit Ferkeln dem eigentlichen Wappen der Stadt, das er in Wasserfarben malte, geschickt unterzulegen verstand.“
Bekannte, in Goldap geborene Personen
- Herbert Ehrenberg ( 1926), Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung von 1976 bis 1982
- Wilhelm Franz Epha (1828–1904), Düneninspektor auf der Kurischen Nehrung
- Richard Skowronnek (1862–1932), Journalist und Schriftsteller
- Jürgen Wilke ( 1943), Kommunikationswissenschaftler
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