Molau, Andreas

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Andreas Molau (Lebensrune.png 23. Februar 1968 in Braunschweig) ist ein deutscher Lehrer und Publizist. Von Mai 2010 bis Juli 2012 war er Mitglied der Bürgerbewegung Pro NRW, vorher war er Funktionär der NPD und DVU. Er war von 2005 bis 2010 Vorsitzender der Gesellschaft für Freie Publizistik (GFP). Von 2006 – bis zu seinem Rücktritt im Oktober 2008 – war er Mitglied im Bundesvorstand der NPD, zuständig für Bildung. Im Landesvorstand Niedersachsen der NPD war er Stellvertreter und wissenschaftlicher Berater des NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt.

Molau studierte in Braunschweig Deutsch, Geschichte und Politik. Als Publizist leitete er den Kulturteil der Wochenzeitung Junge Freiheit und war als Chefredakteur der Deutschen Geschichte tätig. Nach einer achtjährigen Unterbrechung der publizistischen Tätigkeit als Oberstufen- und Klassenlehrer an der Freien Waldorfschule Braunschweig, arbeitete Molau als stellvertretender Chefredakteur der Deutschen Stimme und später als Pressesprecher der NPD-Fraktion in Schwerin.

Seit Mitte 2012 soll er sich aus dem politischen Wirken zurückgezogen haben, im Juli 2012 teilte er medienwirksam seinen „Ausstieg“ mit.

Werdegang

Als Abiturient war Molau Mitglied bei den Jungen Nationaldemokraten (JN) in Wolfenbüttel. Nach dem Abitur studierte er Deutsch und Geschichte auf Lehramt in Göttingen und schloß sein Studium mit einer Staatsexamensarbeit zum Thema Alfred Rosenberg. Der Ideologe des Nationalsozialismus ab. Diese Arbeit wurde 1993 im Verlag Siegfried Bublies veröffentlicht.

Schon während seines Studiums arbeitete Molau als verantwortlicher Kultur-Redakteur bei der Jungen Freiheit und schrieb seit Anfang der 1990er Jahre als, nunmehr ehemaliges, Mitglied der Deutschen Hochschulgilde Trutzburg-Jena zu Göttingen in der Deutschen Gildenschaft auch für den Göttinger Zirkel, einem burschenschaftlichen Organ, und auch für Nation und Europa.

1994 verließ er die Junge Freiheit infolge eines Richtungsstreits in der Redaktion (u.a. über den Umgang mit revisionistischen Themen). Danach arbeitete er als verantwortlicher Redakteur bei der Zeitschrift Deutsche Geschichte des Verlegers Gert Sudholt. Ende 1996 beendete Molau die Autorenschaft für diese Schriften.

1995 hatte Molau den bei der Verlagsgesellschaft Berg erschienenen Sammelband Opposition für Deutschland herausgegeben. Neben Molau selbst sind in dem Band unter anderem auch sein späterer Kollege im sächsischen Landtag Karl Richter sowie Huwald Fröhlich, Hartmut Hesse, Ansgar Hofacker, Winfried Knörzer, Hans-Ulrich Kopp, Klaus Kunze, Carl Meyerson, Harald Neubauer, Germar Rudolf, Hans B. von Sothen, Franz Uhle-Wettler und Claus Wolfschlag mit Beiträgen vertreten. Hier äußerte er auch eine wichtige Motivation seines politischen Handelns, „alle Rechten, Konservativen, Nationalen, Nationalkonservativen usw. gedanklich an einen Tisch zu bringen“.

Von 1996 bis 2004 war Molau als Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Waldorfschule in Braunschweig angestellt. Nachdem er einen Antrag auf Beurlaubung eingereicht hatte, um sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter der kurz zuvor – am 19. September 2004 – in den sächsischen Landtag eingezogenen Nationaldemokraten zu betätigen, wurde ihm von der Schulleitung die Lehrgenehmigung entzogen und auch ein Hausverbot für das Schulgelände erteilt. Im November desselben Jahres wurde auch seiner elfjährigen Tochter und dem achtjährigen Sohn der Schulbesuch an der Braunschweiger Waldorfschule untersagt. Sowohl die Kündigung als auch die neue Anstellung Molaus, aber auch die Entlassung der beiden Kinder etwa zwei Wochen später, sorgten für deutschlandweites Aufsehen und Kritik. Einige Medien wie die DS, die NZ sowie die nationalkonservative JF sprachen übereinstimmend von „Sippenhaft“.

Danach arbeitete Molau als parlamentarischer Berater der sächsischen NPD-Fraktion (bis Anfang 2006) und stellvertretender Chefredakteur der NPD-Parteizeitung DS (bis April 2007). Er war Pressesprecher des Unterbezirks Braunschweig und verantwortlicher Sprecher in Wolfenbüttel. Zur Bundestagswahl 2005 trat er für die NPD als Direktkandidat im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel an. Damals setzte er sich für eine flächendeckende Kandidatur bei den Kommunalwahlen in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel ein, was aufgrund eines Mangels an Kandidaten und Unterstützungsunterschriften nicht gelang.

Zu den Kommunalwahlen am 10. September 2006 kandidierte Andreas Molau auf der Liste der NPD für den Wolfenbütteler Kreistag im Wahlbereich IV (Samtgemeinden Asse, Oderwald, Schöppenstedt), wurde allerdings nicht in den Kreistag gewählt. Bei der Wahl erhielt die NPD einen Sitz. Nach dem Rückzug des Abgeordneten Kupferschmidt, rückte Molau am 16. Dezember 2007 in den Wolfenbüttler Kreistag nach.

2006 nahm er mit einer Zeichnung am Teheraner Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb teil.[1]

Ab Mai 2007 war Andreas Molau als Leiter des Amtes Bildung beim NPD-Parteivorstand und als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Parteivorsitzenden Udo Voigt tätig. Bei der Niedersächsischen Landtagswahl 2008 war er Spitzenkandidat der Nationaldemokraten und Direktkandidat im Wahlkreis Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter, wo er zwei Prozent der Erststimmen erhielt.

Am 6. Oktober erklärte Molau seinen Rücktritt von allen NPD-Bundesparteiämtern, da er nach den „Ereignissen um die Veruntreuung von Geldern durch den ehemaligen NPD-Schatzmeister Erwin Kemna“ die „Parteiführung nicht mehr uneingeschränkt unterstützen“ konnte.

Im Januar 2009 hatten sich Udo Pastörs und Holger Apfel, anläßlich eines einberufenen Sonderparteitages, auf Andreas Molau als Kandidaten für den Bundesvorsitz geeinigt. Bei der folgenden Parteitagswahl unterlag er dem bisherigen Amtsinhaber Udo Voigt. Darauf war Molau zur DVU gewechselt und hatte zeitweise eine Doppelmitgliedschaft. Im August 2009 erklärte die NPD, sie betrachte seine Mitgliedschaft als erloschen.

Im Jahr 2010 schloß sich Molau der islamkritischen Partei pro NRW an, wo er einen bezahlten Posten als Referent und Redenschreiber annahm.[2]

Wirken in der Deutschen Gildenschaft

Im Mai 2010 wurde Molau zum Austritt aus der Göttinger Hochschulgilde genötigt, insbesondere weil er mit einer Kandidatur zu einem hochrangigen NPD-Parteiamt aus Sicht der Gildenschafter nicht mehr politisch korrekt war. Ausgrenzungsdebatten gerade innerhalb nationalgerichteter Studentenverbindungen werden von der BRD-Propaganda (→ Medien) geschürt, um die Lebensbünde auszuhöhlen und politisch gleichzuschalten.

Rückzug aus der Politik

Am 29. Juli 2012 gab Molau bekannt, sich aus seinem bisherigen politischen Umfeld zurückgezogen und seine Weltanschauung aufgegeben zu haben. Kritiker bringen seinen Rückzug mit der Tatsache in Verbindung, daß pro NRW ihn aufgrund seiner NPD-Vergangenheit entlassen hatte und er so seinen Broterwerb als Zuarbeiter für die Führungsspitze von pro NRW verlor. Um die gewünschte Rückkehr in die multikulturelle BRD-Gesellschaft zu erreichen, betätigt sich Molau mittlerweile als Denunziant beim „Verfassungsschutz“ Niedersachen.[3] Der öffentlichkeitswirksame Rückzug läßt allerdings auch die Deutung zu, daß Molau als Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und Agent provocateur abgeschaltet wurde.[4] Seitdem tritt er, öfter auch im Duo mit Stefan Rochow, als „Ex-Neo-Nazi“ in den Systemmedien auf. Im April 2013 erklärte Molau bei einem solchen Auftritt auf SWR1, daß es ihm – trotz „redlicher“ Verfassungsschutz-Unterstützung – bislang nicht gelungen sei „neuzustarten“.

Zitate

über Molau
  • Sie beklagten sich über die ‚Skepsis und Angst‘, die man Ihnen aufgrund Ihrer politischen Vergangenheit bei NPD, DVU und Pro NRW entgegenbringt, über Ihre Nichtvermittelbarkeit auf dem Arbeitsmarkt, den Unwillen, Ihnen ein publizistisches Forum zur Verfügung zu stellen und die mangelnde Bereitschaft der Gesellschaft, ›sich wirklich mit Extremismus zu beschäftigen‹. Hatten Sie denn wirklich etwas anderes erwartet? Sie ahnten ja schon, daß es schwierig würde, Fuß zu fassen, aber ganz so schlimm haben Sie es sich wohl doch nicht vorgestellt. Wahrscheinlich haben Sie schon ein bißchen gehofft, an die Fleischtöpfe der Integrations- oder Kampf-gegen-rechts-Industrie herangelassen zu werden; und in der Tat gibt es in dieser sogenannten ‚Mitte der Gesellschaft‘ einiges zu verteilen. Aber dort drängen sich auch schon viele, die ihr Portiönchen abbekommen wollen. Aus diesem Grund beschäftigen sich so viele ‚Experten‘ gerne mit Extremismus bzw. sie bauen diesen Gefahrenpopanz auf, sind aber unwillig, Ihnen zuzuhören, weil sie sowieso schon alles zu wissen und immer recht zu haben glauben. [...] Sie erleben doch die ›Toleranz‹ unserer ›offenen‹ Gesellschaft am eigenen Leibe. Sind Sie jetzt wirklich dort angekommen, wohin Sie wollten? [...] Es ging Ihnen doch darum, Ihren ‚Ausstieg‘ möglichst pompös zu inszenieren, damit er Ihnen auch geglaubt und belohnt wird. Aber will man in eine Gesellschaft, in der es nur darauf ankommt, das Fähnchen der gerade korrekten Gesinnung hochzuhalten, wirklich einsteigen? Wären Sie bei den Parteien, in denen es Ihnen nicht um Politik, sondern um Ihre Identitätssuche ging, aus- und bei sich selbst eingestiegen, würde Ihnen das kein vernünftiger Mensch vorwerfen.“ — Baal Müller[5]

Veröffentlichungen

  • Molau, Andreas: Alfred Rosenberg - Der Ideologe des Nationalsozialismus. Eine politische Biografie; Verlag Siegfried Bublies, Koblenz, 1993
  • Molau, Andreas (Hrsg.): Opposition für Deutschland - Widerspruch und Erneuerung; Verlagsgesellschaft Berg, Berg, 1995
  • Altstedt, Thomas (Pseudonym): Joseph Goebbels - Eine Biographie in Bildern; Druffel-Verlag, Berg, 1999
  • Altstedt, Thomas (Pseudonym): Dr. Goebbels - Hitlers Propagandaminister in Bilddokumenten und Selbstzeugnissen; Druffel & Vowinckel-Verlag, Inning und Stegen/Ammersee, 1998
  • Molau, Andreas: Europäische Idee oder Ideen Europas; in: Deutsche Annalen 1994 - Jahrbuch des Nationalgeschehens; Druffel-Verlag, Berg, 1994
  • Molau, Andreas: Die Entdeckung des Alexander Kern - Roman; Walknut-Verlag Haasler, Seifhennersdorf, 2008
Weiteres
  • Zeitweise war Molau Herausgeber des literarischen Jahrbuches „Deutscher Almanach“.
  • Mitwirkung an Band 1 des Werkes Der Große Wendig – Richtigstellungen zur Zeitgeschichte

Verweise

Fußnoten

  1. Molaus Zeichnung beim Teheraner Cartoon Wettbewerb
  2. https://www.lotta-magazin.de/nrwrex/2012/07/kwf-andreas-molau-kapituliert
  3. Molau erklärt seine Entscheidung
  4. Molau will „glaubhaft“ „aussteigen“ „Molau hatte die Mitarbeiter des Aussteigerprogramms des Verfassungsschutzes, ‚Neustart‘, um Rat gefragt, wie er seinen Ausstieg glaubhaft gestalten könne“. (Bericht der FAZ vom 31.7.2012, abgerufen 31.7.2012)
  5. Baal Müller: Lieber Andreas Molau... - Offener Brief in der Jungen Freiheit, 23. Mai 2013 online