Ondra, Anny

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Anny Ondra (1902–1987)
Das Brautpaar Anny Ondra und Max Schmeling
Unterschrift - Ondra,Anny.png
Anny Ondras und Max Schmelings Grab
Hollenstedt b. Hamburg
Inschrift des Grabsteins

Anny Ondra, eigentlich Anna Sophie Ondráková (Lebensrune.png 15. Mai 1902 in Tarnau, Galizien, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 28. Februar 1987 in Hollenstedt bei Hamburg), war eine deutsch-tschechische Schauspielerin.

Leben

Jugend

Anny Ondra, eigentlich Anna Ondráková, wurde am 15. Mai 1902 als Tochter eines österreichischen k.u.k-Offiziers im damaligen Österreich-Ungarischen Tarnów (heute von Polen besetzt) geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Prag. Sie besuchte eine Klosterschule, später die Theaterschule in Prag. Ab 1919 machte sie erst sechzehnjährig Karriere im tschechischen Film unter Karel (Carl) Lamac, ihrem späteren ersten Ehemann. Sie agierte in zahlreichen Stummfilm-Komödien, die stark an den damals erfolgreichen amerikanischen „Slapstick Comedies“ orientiert waren, und wurde rasch zum Star.

1926 kam sie über Wien nach Berlin, lebte ab 1929 auch kurz in Frankreich und in London, wo sie weiterhin unter der Regie von Lamac heitere Filme drehte, in denen sie leicht überdrehte junge Mädchen mimte.

1930 kehrte Anny Ondra nach Deutschland zurück und gründete hier die „Ondra-Lamac-Film“, die bis 1936 existierte. In „Die vom Rummelplatz“ (1930) hatte sie dann in eigener Produktion und mit Lamac hinter der Kamera ihre erste Tonfilmrolle.

Bei den Aufnahmen zu „Die Regimentstochter“ (1932) machte der Leinwandstar in Wien die Bekanntschaft mit dem Boxweltmeister Max Schmeling (1905–2005), beide verliebten sich ineinander und heirateten ein Jahr später.

„Diese Beiden waren natürlich ein Paar, das alle Popularitätsrekorde schlug.“ bemerkte einmal Hans Söhnker.

Drittes Reich

Nach der Eheschließung mit Max Schmeling 1933 sah man sie noch in einigen Filmen. In „Knockout – Ein junges Mädchen, ein junger Mann“ (1935) stand sie auch mit Ehemann Schmeling vor der Kamera. Bis Ende der 40er Jahre folgten nur noch wenige Kinoproduktionen, die burleske Ausgelassenheit schwand immer mehr und Anny Ondra zog sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. In Carl Froelichs Komödie „Der Gasmann“ (1941) nach Heinrich Spoerl erlebte man sie als Partnerin von Heinz Rühmann, eine weitere Hauptrolle spielte sie in „Himmel, wir erben ein Schloß“ (1942).

Nachkriegszeit

Letztmalig übernahm sie in dem Musical „Schön muß man sein“ (1951) eine kleinere Rolle. Seither lebte Anny Ondra zusammen mit Max Schmeling in ihrem Heim in Hollenstedt, nahe Hamburg, wo sie am 28. Februar 1987 starb und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt wurde.

Filmbeitrag

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Zarah Leander (Staffel 1 / Folge 14) (2009)

Auszeichnungen

  • 1970: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film

Filmographie

Darsteller
Produzent
  • 1930: Der falsche Feldmarschall
  • 1930: Die vom Rummelplatz
  • 1930: Eine Freundin so goldig wie du
  • 1931: Mam’zelle Nitouche
  • 1931: La chauve-souris
  • 1932: Kiki
  • 1932: Faut-il les marier?
  • 1932: Die grausame Freundin
  • 1932: Der Dienstmann
  • 1932: Der angenehme Patient
  • 1932: Der Hexer
  • 1932: Kiki. [Fr. V.]
  • 1933: Die Tochter des Regiments
  • 1933: La fille du régiment
  • 1933: Fräulein Hoffmanns Erzählungen
  • 1933: Das verliebte Hotel
  • 1933: Orchesterprobe
  • 1934: Klein Dorrit
  • 1934: Ein gemütlicher Nachmittag
  • 1934: Die vertauschte Braut
  • 1934: Im Schallplattenladen
  • 1934: L’Amour en cage
  • 1934: So ein Theater!
  • 1934: Der verhexte Scheinwerfer
  • 1934: Polenblut
  • 1935: Knock-out. Ein junges Mädchen – ein junger Mann
  • 1935: Der junge Graf
  • 1935: Großreinemachen
  • 1936: Flitterwochen
  • 1936: Ein Mädel vom Ballett
  • 1937: Der Hund von Baskerville
  • 1937: Vor Liebe wird gewarnt
  • 1937: Der Scheidungsgrund
Koproduzent
  • 1931: Er und seine Schwester
  • 1931: Wehe, wenn er losgelassen
  • 1932: Eine Nacht im Paradies
  • 1932: Une nuit au Paradis