Oskar von Preußen (1888–1958)

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Oskar Prinz von Preußen in der Uniform als Stahlhelm-Regimentsführer

Oskar Karl Gustav Adolf Prinz von Preußen (Lebensrune.png 27. Juli 1888 im Marmorpalais in Potsdam; Todesrune.png 27. Januar 1958 in München) war ein deutscher Adliger sowie Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie u. a. Ritter des Königlich Preußischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler und Herrenmeister des Johanniter-Ordens.

Leben

Einstellung des Prinzen Oskar in das 1. Garderegiment zu Fuß des Garde-Korps am 27. Juli 1898 im Innenhof des Potsdamer Stadtschlosses; links die Leib-Kompanie.
Oskar Prinz von Preußen als Korporierter der Corps Borussia Bonn (seit 1909).
Prinz Oskar in Bonn, in: „Simplicissimus“, Jahrgang 13, Heft 37, Seite 622
Generalmajor z. V. Oskar Prinz von Preußen und Oberstleutnant Erich Abraham

Prinz Oskar von Preußen wurde am 27. Juli 1888 als 5. Sohn des Kaisers Wilhelm II. im Marmorpalais in Potsdam geboren. Seine Erziehung schloß in dem Kadettenhause in Plön mit dem Abiturientenexamen ab. Danach legte er auf der Kriegsschule in Potsdam im Jahre 1906 das Offiziersexamen ab und wurde dann in das 1. Garde-Regiment zu Fuß (Garde-Korps) eingestellt. Es war Tradition, daß jeder preußische Prinz mit dem zehnten Lebensjahr in die Preußische Armee aufgenommen wurde, genauer gesagt in das 1. Garde-Regiment zu Fuß.

An der Universität Bonn trieb er juristische und staatswissenschaftliche Studien, war dann einige Zeitlang zur Kriegsakademie kommandiert und tat dann vom Mai 1913 ab als Hauptmann und Kompaniechef im 1. Garde-Regiment zu Fuß wieder Truppendienst.

Am 26. Mai 1914 verlobte sich der Prinz mit Ina-Maria Gräfin von Bassewitz. Die am 27. Januar 1888 geborene Tochter des ehemaligen großherzoglich-mecklenburgischen Staatsministers Grafen von Bassewitz-Levetzow war die bisherige Ehrendame der Kaiserin Auguste Viktoria. nachdem der Kaiser widerstrebend dem Prinzen die Einwilligung zur Eingehung dieser Verbindung erteilt hatte, fand am 31. Juli 1914 die Trauung des Paares statt.

Am Ersten Weltkrieg nahm Prinz Oskar dann als Regiments-und Brigade-Kommandeur teil. Er zog mit dem Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 („Liegnitzer Königsgrenadiere“) an die Kriegsfront. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Oberstleutnant befördert und war ab August 1918 als Kommandeur der 84. Landwehr-Infanterie-Brigade, die im Stellungskrieg in Lothringen eingesetzt war. Als Oberst wurde er nach dem Waffenstillstand von Compiègne aus dem aktiven Militärdienst entlassen. Im Weltkrieg wurde er im September 1914 bei Wirten und am 7. Februar 1916 an der Ostfront verwundet.

„Der fünfte Sohn Kaiser Wilhelms II. wurde im „Dreikaiserjahr" 1888 geboren und erhielt bei der Taufe im Berliner Schloss den Namen seines Patenonkels, des schwedischen Königs Oskar. Seine militärische Ausbildung schloss Prinz Oskar im Kadettenhaus in Plön mit dem Abitur ab. Nach dem Besuch der Kriegsschule auf dem Potsdamer Brauhausberg studierte er an der Universität Bonn Staatswissenschaften. Im Juli 1914 heiratete der Kaisersohn im Berliner Schloss Bellevue die gleichaltrige Gräfin Ina Maria von Bassewitz. Schon seit einigen Jahren hegte er den Wunsch die Gräfin, die als Ehrendame dem Hofstaat der Kaiserin Auguste Viktoria angehörte, zu heiraten. Die Familie Ina Maries gehörte zwar zu den ältesten mecklenburgischen Adelsgeschlechtern, war dem Haus Hohenzollern jedoch nicht ebenbürtig. Wilhelm II. zögerte fast zwei Jahre, bevor er seine Einwilligung zur Eheschließung gab. Nach der Heirat bezog das Prinzenpaar die am Fuße des Potsdamer Pfingstberges gelegene Villa Quandt. Den spätklassizistischen Wohnsitz hatte Wilhelm II. im Jahre 1914 für die Hofhaltung seines Sohnes erworben. Das in überaus glücklicher Ehe lebende Paar hatte vier Kinder. Als Kommandeur der Liegnitzer Königs-Grenadiere zog der Prinz in den Ersten Weltkrieg. Die Nachricht vom Thronverlust seines Vaters erreichte ihn in Potsdam. Als Ausdruck der Niedergeschlagenheit in den Wochen nach der Novemberrevolution gab er, seiner im Dezember 1918 geborenen Tochter, den Namen Herzeleide. Eine neue Lebensaufgabe fand Oskar in der Übernahme der Funktion als Herrenmeister des Johanniterordens, die er im Jahre 1927 von seinem Bruder Eitel Friedrich übernahm. Oskar war während der Weimarer Republik als einfacher Soldat dem ‚Stahlhelm‘, einem monarchistisch gesinnten Frontkämpferbund, beigetreten. Nach der Auflösung des Bundes durch die Nationalsozialisten, widmete er sich vor allem seiner Aufgabe als Herrenmeister des Johanniterordens. In der Zeit des Nationalsozialismus hielt sich Prinz Oskar bewusst im Hintergrund. Der Kaisersohn diente als Offizier im Kriege, bis ein Verbot Hitlers alle Angehörigen ehemals regierender Fürstenhäuser die Ausübung militärischer Tätigkeiten untersagte. Sein ältester Sohn Oskar jr., fiel nur wenige Tage nach Kriegsbeginn während des Polenfeldzuges an der Widawka. Durch sein schlichtes Wesen und seinen einfachen bürgerlichen Lebensstil, erfreute sich Prinz Oskar großer Beliebtheit. Am 12. April 1945, zwei Tage vor dem schweren Luftangriff auf seine Heimatstadt Potsdam, der viele historische Gebäude, wie das Stadtschloss und die Garnisonkirche zum Oper fielen, verließ Prinz Oskar als letzter der Hohenzollernfamilie die einstige preussische Residenzstadt. Nach dem Kriege fanden der Kaisersohn und seine Gemahlin Zuflucht im niedersächsischen Westerbrak, Kreis Holzminden. 1952 bezogen sie eine kleine Wohnung in Bonn, die ihnen der Johanniterorden zur Verfügung stellte. Als Herrenmeister des Ordens erwarb sich Oskar nach dem Kriege große Verdienste. Unter anderem verhandelte er mit den Alliierten um die Rückgabe der Ordenskrankenhäuser. Mitte der 50ger Jahre zwangen Prinz Oskar gesundheitliche Probleme, sich gesellschaftlich zurückzuziehen. Am 27. Januar 1958, dem 99. Geburtstag Wilhelms II., erlag der letzte noch lebende Sohn des Kaisers in einer Münchener Klinik einem Krebsleiden.“Oskar Prinz von Preussen
Oskar Prinz von Preußen in Uniform VI.jpg

Johanniter-Orden

Oskar von Preußen war Rechtsritter des Johanniter-Ordens und wurde 1927 als Nachfolger von Eitel Friedrich von Preußen 35. Herrenmeister des Johanniter-Ordens. Ihm folgte 1958 sein jüngster Sohn Wilhelm Prinz von Preußen, 1999 sein Enkelsohn Oskar Prinz von Preußen. Die Hohenzollernprinzen stehen seit 1693 als „Herrenmeister“ an der Spitze des Johanniter-Ordens, dessen Tradition bis ins Jahr 1099 zurückreicht.

Lexikon der Wehrmacht

„Oskar Prinz von Preußen war der fünfte Sohn Kaiser Wilhelm II und dessen Ehefrau Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein. Er verbrachte seine Schulzeit im Plöner Prinzenhaus und trat am 27. Juli 1898 mit zehn Jahren als Leutnant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam ein. Im Juli 1906 legte er in Plön sein Abitur ab und besuchte im Anschluss die Kriegsschule Potsdam. Im November 1906 trat er seinen Dienst in der 6. Kompanie des 1. Garde-Regiments zu Fuß an. Am 30. Mai 1908 wurde er zum Oberleutnant befördert. In den Jahren 1910 und 1911 war er im Kürassier-Regiment Königin (Pommersches) Nr. 2 eingesetzt. Anschließend besuchte er die Kriegsakademie in Berlin, wo er im Mai 1913 zum Hauptmann befördert wurde. Ab dem 1. August 1913 war er Chef der 4. Kompanie des 1. Garde-Regiments zu Fuß. Am 2. August 1914 wurde er zum Oberstleutnant befördert und Kommandeur des Grenadier-Regiments König Wilhelm I (2. Westpreußisches) Nr. 7. Mit dem Regiment wurde er an der Westfront eingesetzt und kämpfte u. a. vor Verdun und an den Maashöhen. Im November 1914 wurde er zum Stab der 3. Armee kommandiert und am 21. Juli 1915 Kommandeur der 10. Infanterie-Brigade an der Westfront. Am 8. November 1915 wurde er zum Armee-Oberkommando 10 kommandiert und dort als Oberquartiermeister eingesetzt. Später wurde er Ausbildungs-Inspekteur der kaiserlichen deutschen, der k. u. k. Truppen und der osmanischen Truppen bei der Südarmee. Dann diente er bei der 19. Armee , wo er am 27. Januar 1918 zum Oberst befördert wurde. Am 17. August 1918 wurde er Kommandeur der 84. Landwehr-Infanterie-Brigade, die im Stellungskrieg in Lothringen eingesetzt war. Im Dezember 1918 wurde er aus dem Militärdienst entlassen. Nach dem Krieg war er im ‚Stahlhelm‘ aktiv […] Seit 1932 gehörte er dem Vorstand der Deutschnationalen Volkspartei an. Oskar wurde 1927 als Nachfolger seines Bruders Eitel Friedrich (34. Herrenmeister; reg. 1907–1926) Herrenmeister des Johanniterordens und blieb dies bis an sein Lebensende. Unter seiner Ägide wurden die bis heute bestehenden Institutionen Johanniter-Hilfsgemeinschaft (1951) und Johanniter-Unfall-Hilfe (1952) gegründet. […] Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Oskar Prinz von Preußen am 26. August 1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 230. Am 1. März 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Gleichzeitig wurde er in die Führerreserve versetzt und war vom Heerespersonalamt zur Übernahme einer Division vorgesehen. Hitler verbot jedoch seine weitere Verwendung und Oskar wurde aufgrund des Prinzenerlasses am 19. Mai 1943 aus der Wehrmacht entlassen.“[1]

Nachkriegszeit

1945 erfolgte seine Übersiedlung nach Westerbrak, 1952 dann nach Bonn. Im selben Jahr wurde er Corpsschleifenträger der Saxo-Borussia in Heidelberg.

Tod

Die Prinzen und Gebrüder Eitel-Friedrich (links) und Oskar von Preußen (rechts) bei der ersten Deutschnationalen Wahlversammlung im Sportpalast in Berlin, März 1932

Generalmajor z. V. a. D. verstarb am 27. Januar 1958, dem 70. Geburtstag seiner Frau, 69jährig an Magenkrebs in einer Münchner Klinik. Seinem Wunsch gemäß wurde er auf der St. Michaels-Bastei der Burg Hohenzollern neben seinem geliebten Bruder Kronprinz Wilhelm beigesetzt. Seine Gemahlin Ina Marie verstarb im Jahre 1973.

Familie

Oskar war der fünfte Sohn von Wilhelm II., Deutscher Kaiser, und Auguste Viktoria, geb. von Schleswig-Holstein, Deutsche Kaiserin. Seine Geschwister waren:

Ehe

Am 31. Juli 1914 heiratete der Prinz von Preußen in Berlin Ina-Marie Helene Adele Elise Gräfin von Bassewitz (1888–1973). Da sie nicht aus dem Hochadel stammt erhielt sie statt den Titel „Prinzessin von Preußen“ am 27. Juli 1914 den Titel „Gräfin von Ruppin“. Entsprechend führten Mutter und Kinder den Titel Gräfin bzw. Graf von Ruppin, was sich erst nach dem Hohenzollernschen Hausgesetz von 1920 änderte. Am 21. Juni 1920 wurde sie offiziell zur „Prinzessin von Preußen“. Aus der Ehe mit der Gräfin sind drei Söhne und eine Tochter entsprossen:

  • Oskar Wilhelm Karl Hans Cuno Prinz von Preußen, Oberleutnant d. R. (1915–1939 )
  • Burchard Friedrich Max Werner Georg Prinz von Preußen, Major der Wehrmacht (1917–1988) ⚭ 1961 Eleonore Gräfin Fugger von Babenhausen (1925–1992)
  • Herzeleide Ina-Marie Sophie Charlotte Else Prinzessin von Preußen (1918–1989) ⚭ 1938 in Potsdam Karl Peter François Andreas Alexander Prinz Biron von Curland (1907–1982)
    • die erste und einzige Tochter wurde am 25. Dezember 1918 geboren, nur Wochen nach dem Novemberputsch und der Abdankung des Kaisers. Aus Trauer heraus fügten die Eltern dem Vornamen Ina-Marie noch „Herzeleide“ hinzu.
  • Wilhelm Karl Adalbert Erich Detloff Prinz von Preußen (1922–2007) ⚭ 1952 Armgard von Veltheim (1926–2019)
    • Von 1958 bis Herbst 1999 war er als Nachfolger seines Vaters 36. Herrenmeister des Johanniter-Ordens. Sein Sohn Oskar Michael Hans Karl Prinz von Preußen (Lebensrune.png 6. Mai 1959 in Bonn) wurde 1999 als Nachfolger seines Vaters der 37. Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniter-Ordens .

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Deutsche Orden und Ehrungen

Ausländische Orden

Bildergalerie

Fußnoten