Kreß von Kressenstein, Otto
Paul Otto Felix Freiherr Kreß von Kressenstein ( 13. September 1850 in Germersheim; 19. Februar 1929 in München) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, zuletzt Generaloberst und Kriegsminister sowie Bevollmächtigter zum Bundesrat des Deutschen Reichs.
Inhaltsverzeichnis
Chronologischer Werdegang
- 1869 aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt als Offiziersaspirant bzw. Portepee-Fähnrich in das Königlich Bayerische 2. Chevaulegers-Regiment „Taxis“ in Regensburg
- 17.8.1870 Sekonde-Lieutenant
- 19.7.1870 Deutsch-Französischer Krieg
- an den Kämpfen bei Weißenburg, Wörth, Tull und Sedan und der Belagerung von Paris beteiligt
- 28.3.1871 Truppendienst, ab 1873 Adjutant im Königlich Bayerischen 2. Chevaulegers-Regiment „Taxis“
- 1.10.1874 Bayerische Kriegsakademie in München (7. Lehrgang bis September 1877)
- 5.5.1878 Premier-Lieutenant
- 1878 zum Generalstab kommandiert
- 1880 Adjutant der 2. Kavallerie-Brigade
- 1882 Adjutant der Inspektion der Kavallerie
- 24.3.1885 Rittmeister
- 1886 zum General-Kommando des II. Armee-Krops versetzt
- 1888 Eskadronchef im Königlich Bayerischen 2. Schwere-Reiter-Regiment „Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este“ in Landshut
- 14.7.1891 Major
- 1893 Stabsoffizier im 1. Königlich Bayerischen Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“,
- 10.5.1896 Oberstleutnant
- 11.7.1897 Kommandeur des Königlich Bayerischen 6. Chevaulegers-Regiments „Prinz Albrecht von Preußen“ in Bayreuth
- 11.6.1898 Oberst
- 6.11.1901 Generalmajor
- 26.1.1902 Kommandeur der Königlich Bayerischen 4. Kavallerie-Brigade in Bamberg
- Übungsreisen der Generale und Stabsoffiziere der Kavallerie 1903 bis 1906
- 19.3.1904 Generalleutnant
- 19.3.1904 Königlich Bayerischer Inspekteur der Kavallerie in München als Nachfolger von Generalleutnant Ludwig Ritter von Poschinger (1844–1917)
- Aufklärungsübungen der Kavallerie-Division C und D in Westpreußen 1905
- 19.4.1906 Kommandeur der 1. Königlich Bayerischen Infanterie-Division in München als Nachfolger des Kronprinzen Rupprecht
- Herbstübungen 1906 bis 1909
- 4.5.1910 General der Kavallerie
- 4.5.1910 Kommandierender General des III. Königlich Bayerischen Armee-Korps in Nürnberg bis 5. Februar 1912 als Nachfolger von General der Infanterie Luitpold von der Tann-Rathsamhausen
- 16.2.1912 Staatsrat und Bayerischer Kriegsminister in München sowie Bevollmächtigter zum Bundesrat des Deutschen Reichs
- 1.8.1914 Generaloberst[1]
Familie
Otto war der Sohn des bayerischen Majors Christoph Karl Joseph Veit Sigmund Freiherr Kreß von Kressenstein[2] ( 30. Januar 1821 in Gostenhof bei Nürnberg) und dessen 1845 geehelichten Gemahlin Karoline Sophie Johanna, geb. von Stetten ( 4. Juli 1824 in Bamberg, Oberfranken; 1910), Tochter eines bayerischen Offiziers und Ehrendame des bayerischen Theresienordens. Sein Vater hatte schon als Hauptmann und Kompaniechef im Königlich Bayerischen 5. Infanterie-Regiment „Großherzog Ernst Ludwig von Hessen“ im Deutschen Bruderkrieg gekämpft und erneut als Major und Bataillonskommandeur im Königlich Bayerischen 12. Infanterie-Regiment „Prinz Arnulf“ im Deutsch-Französischen Krieg. Hier wurde er auf der Wahlstatt bei Orleans schwer verwundet und verstarb an den Folgen am 6. Februar 1871. Sein junger Vetter Gustav Friedrich Wilhelm Freiherr Kreß von Kressenstein ( 15. August 1843) war schon 1870 bei der Schlacht von Sedan als Oberleutnant und Adjutant im Königlich Bayerischen 6. Infanterie-Regiment gefallen. Beide werden auf dem Gefallenendenkmal des Grabmals der Freiherrn Kreß von Kressenstein in Kraftshof gedacht.[3]
Geschwister
Otto hatte vier Geschwister:
- Babette Pauline Bertha ( 4. Oktober 1846)
- Babette Karoline ( 26. November 1847)
- Anna Eugenie Emilie ( 3. Juni 1849) ∞ Oberst und Kämmerer Franz Friedrich Jakob Freiherr von Tautphoeus/Tautphöus ( 2. Juni 1848 in München)
- Friedrich Anton Karl (1855–1920), späterer General der Infanterie ∞ 1881 Katharina „Nina“ Lucie von von Quist[4]
- u. a. Vater von Oskar Joseph (1882–1946) und Friedrich „Fritz“ Karl Konstantin (1886–1958).
Ehe
Premier-Lieutenant Kreß von Kressenstein heiratete 1879 in Würzburg seine Verlobte Karoline Johanna von Orff ( 13. Januar 1855; 1912). Johanna war die Tochter des Generals der Infanterie Karl von Orff und der Fanny, geb. von Schelling. Aus der Ehe sind zwei Söhne entsprossen:
- Karl Josef ( 20. Januar 1880 in München; 1953), wie sein jüngerer Bruder Eintritt in das 1. Königlich Bayerische Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“, Anfang 1918 Rittmeister und Adjutant in der 1. Kavallerie-Brigade[5]
- Franz Otto (1881–1957), General der Kavallerie
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1870), II. Klasse
- Kaiserliche Kriegsdenkmünze 1870/71 aus Bronze mit vier Gefechtsspangen
- Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz, II. Klasse für 24 Jahre, 1893
- Jubiläums-Eichenlaub „25“ 1870/1895
- Jubiläumsmedaille für die Armee 1905
- Orden Heinrichs des Löwen, Kommandeur II. Klasse (BrsL2b)
- Militärverdienstorden (Bayern), II. Klasse mit Stern
- Kronenorden (Belgien), Großkreuz (BelgK1)
- Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden, Großkreuz (ÖL1)
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Großkreuz (SEH1)
- Orden Berthold des Ersten, Großkreuz (BdBI1)
- Albrechts-Orden, Großkreuz mit dem goldenen Stern (SA1m.g.St)
- Hausorden der Wendischen Krone, Großkreuz mit der Krone in Gold (MWK1m.Kr.i.G)
- Preußischer Kronenorden, I. Klasse (PK1)
- Roter Adlerorden, Großkreuz (PrAGrKz)
- Verdienstorden vom Heiligen Michael, I. Klasse
- Militärverdienstorden (Bayern), Großkreuz
- im Ersten Weltkrieg die Schwerter zum Großkreuz erhalten
- Verdienstorden der Bayerischen Krone, Großkreuz
- Inhaber des 6. Chevaulegers-Regiment „Prinz Albrecht von Preußen“ am 8. Dezember 1916
- Georg Fürst widmete Otto Kreß von Kressenstein den Marsch „General Freiherr von Kreß-Marsch“.
Fußnoten
- Geboren 1850
- Gestorben 1929
- Deutscher Generaloberst
- Kriegsminister (Bayern)
- Generaloberst (Bayern)
- Absolvent der Bayerischen Kriegsakademie
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (Großkreuz)
- Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Großkreuz)
- Träger des Verdienstordens vom Heiligen Michael
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1870)
- Freiherr
- Kreß von Kressenstein
- Germersheim