Matterstock, Otto

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Generalleutnant Otto Matterstock (zweite Reihe, Mitte)

Otto Matterstock (Lebensrune.png 19. Oktober 1889 in Karbach bei Marktheidenfeld; Todesrune.png 6. Mai 1961 in München) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Polizei, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Chronologischer Werdegang

Aufnahme der am 8. Mai 2008 durch Entfernung des Grabsteins aufgelösten Grabstätte vom 30. August 2010.
  • 19.7.1909 Eintritt in das 17. Königlich Bayerische Infanterie-Regiment „Orff“, Germersheim
  • 2.8.1914 Zugführer in der 8. Kompanie des 17. Infanterie-Regiments
  • 7.8.1914 mit der 8. Kompanie ins Feld
  • 29.8. bis 4.9.1914 wegen Gelenkrheumatismus im Lazarett Dieuze/Lothringen
  • 8.9.1914 Zugführer bei der Maschinengewehrkompanie
  • 15.10. bis 7.11.1914 zugleich stellvertretender Adjutant des I. Bataillons des 17. Infanterie-Regiments
  • 14.11.1914 wegen Gelenkrheumatismus in die Heimat, da nur garnisonsverwendungsfähig
  • 22.11.1914 beim Ersatz-Bataillon des 17. Infanterie-Regiments eingetroffen
  • 23.11.1914 Erholungsurlaub
  • 7.12 bis 30.12.1914 zum 1. Unteroffizier-Gaskurs Hammelburg kommandiert
  • 3.1. bis 29.1.1915 zum 2. Unteroffizier-Gaskurs Hammelburg kommandiert
  • 18.2. bis 18.3.1915 zum Offizier-Aspirant Kurs nach Truppenübungsplatz Elsenborn kommandiert
  • 6.4. bis 22.5.1915 zum 2. Offizier-Aspirant Kurs nach Truppenübungsplatz Lockstedt kommandiert
  • 1.5.1915 wegen Krankheit zum Ersatz-Bataillon des 17. Infanterie-Regiments versetzt
  • 31.4. bis 9.8.1915 zum 3. Offizier-Aspirant Kurs nach Truppenübungsplatz Lockstedt kommandiert
  • 31.8. bis 6.11.1915 zum 4. Offizier-Aspirant Kurs nach Truppenübungsplatz Lockstedt kommandiert
  • 21.11.1915 beim Feldregiment wieder eingetroffen; stellvertretender Adjutant des II. Ersatz-Bataillons des 17. Infanterie-Regiments
  • 7.2.1916 mit der Kompanieführerstelle der 8. Kompanie des Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments Nr. 17 „Orff“ beliehen
  • 3.3.1916 wegen erfrorenem Fuß in ärztlicher Behandlung; Krankmeldung erfolgte nicht
  • 14.5. bis 20.7.1916 als stellvertretender Ordonnanzoffizier zur Regimentsstab kommandiert
  • 27.6. bis 10.7.1916 Erholungsurlaub in der Heimat
  • 30.8.1916 bei Martinpuich in englischer Kriegsgefangenschaft geraten (während der Schlacht an der Somme)
  • 28.11.1917 in der Schweiz interniert (Hotel Oberwaid in St. Fiden bei St. Gallen)
  • 1.8.1918 nach Deutschland ausgetauscht
  • 4.8.1918 zur II./17. Infanterie-Regiment
  • 5.9.1918 Urlaub
  • 16.9.1918 zur Ersatz-Maschinengewehr-Abteilung versetzt
  • 15.9.1918 zur 1. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie des II. Königlich Bayerischen Armee-Korps versetzt
  • 18. September 1918 Führer der 1. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie beim II. Königlich Bayerischen Armee-Korps
  • 1. Mai 1919 in der Freiwilligen-Kompanie Hammelburg (Eiserne Schar)
  • 20. Juni 1919 im 4. bayer. Reichswehr-Infanterie-Regiment 46
  • 27. April 1920 Abschied aus der Vorläufigen Reichswehr
    • Übertritt zur bayerischen Landespolizei in Nürnberg als Polizei-Hauptmann
  • 1. September 1934 Übertritt zur Reichswehr
    • Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment Amberg
    • Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das 20. (Bayerische) Infanterie-Regiment 1934 in der ersten Welle geteilt und daraus das Infanterie-Regiment Regensburg und das Infanterie-Regiment Amberg gebildet.
  • 15. Oktober 1935 Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 41 (Umbenennung)
  • 1. Juni 1938 Kommandant von Würzburg
  • 6. September 1939 bis 30.11.1939 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 73 (Würzburg)
  • 1. Dezember 1939 seit Aufstellung Kommandeur des Infanterie-Regimentes 330/183. Infanterie-Division
  • 3. Mai 1941 Kommandeur der 716. Infanterie-Division
    • Aufgestellt am 2. Mai 1941 als Division der 15.Welle durch den WK VI. Nach beendeter Aufstellung verlegte die Division nach Frankreich und übernahm dort im Sommer 1941 eine Stellung zum Küstenschutz am Kanal. Im August 1941 befand sich der Stellungsabschnitt der Division südlich von Cherbourg von Surtainville im Norden bis Pontorson im Süden. Der Divisionsstab selbst lag in Coutances.
  • 1. April 1943 Führerreserve
  • 17. September 1943 Kommandeur der 147. Reserve-Division
  • 10. Januar 1944 Führerreserve
  • 25. April 1944 kommandiert zum stellvertretenden XII. AK (Wiesbaden)
  • 1. Dezember 1944 (nach anderen Quellen schon ab Mitte/Ende Oktober 1944) Festungskommandant der B-Linie im Wehrkreis XXI, Westpreußen (Kommandeur Festungsabschnitt 44, Wreschen bei Posen, Warthe-Übergänge-Ost) und Führer der Kampfgruppe „Matterstock“
  • 29. Januar 1945 Führerreserve
    • Befehl des OKH vom 8.2.1945: sofortige Inmarschsetzung des Stabes Matterstock von der Heeresgruppe Weichsel nach Potsdam zur Übernahme einer Division für den Endkampf

Division „Matterstock“

  • 8. Februar 1945 Kommandeur der Division „Matterstock“ (beim XXXX. Armee-Korps/4. Panzer-Armee/Heeresgruppe Mitte an der Oder) mit Regiment „Odwarka“ (ehemaliger Bundesheer-Offizier Oberst Oskar Odwarka/Odvařka; Lebensrune.png 18. November 1899), Regiment „Theermann“ und Grenadier-Ersatz-Regiment 533 (Guben)[1]
    • Die Division kämpfte in der Lausitz. In der Festung Guben lagen ab Februar 1945 Alarmeinheiten verschiedener Ersatz- und Ausbildungsabteilungen der Division „Großdeutschland“ unter dem Kommando von Major Theermann, sowie das SS-Polizei Regiment 14. Im weiteren Frontverlauf von Guben über Forst bis Bahren und Zelz lagen Einheiten der Division z. b. V. 608, der Division Matterstock und Volkssturmbataillone sowie die Ersatz- und Ausbildungs-Brigade „Groß Deutschland“. Das OKW meldete am 15. Februar 1945 „... ferner wird eine HKL in der Linie Grünberg-Nauenburg [richtig: Naumburg am Bober] ausgerichtet.“
    • Das Generalkommando des XXXX. Korps befand sich nord-westlich Sommerfeld zwischen Göhren und Guben und bildete dort ein Brückenkopf (ohne Panzer), das Kommando der Infanterie-Division (Gen. Matterstock) befand sich in Sablath, das Kommando der Panzer-Division (Kampfgruppe der 25. Panzer-Division) lag in Buschweide/Hermswalde. Die Lage galt bis zum Abend des 19. Februar als das AOK 4 den Befehl zum Abbruch der Schlacht am Bober gab und das Ausweichen hinter die Neisse bagann.
    • Im März und April 1945 wurden die Reste der Einheiten der Division „Matterstock“, die sich nun in der sächsischen Lausitz befand, von der Heeresgruppe Mitte einverleibt. Im Raum Dresden – Görlitz fanden die letzten heftigen Kämpfe statt. Letztes Hauptquartier der Heeresgruppe war vom 28. März bis 9. Mai 1945 Bad Welchow im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren. Ob Matterstock zu diesem Zeitpunkt noch der 4. Panzer-Armee unterstellt war, ist unbekannt. Bei der Kapitulation gingen Teile der Panzer-Armee, im Kessel nordöstlich von Prag eingeschlossen, in sowjetische, andere in VS-amerikanische Gefangenschaft.

Nachkriegszeit

1952, nach Krieg und Kriegsgefangenschaft, verfaßte Generalleutnant a. D. Otto Matterstock, wohnhaft in München (Schwabing-West), seine Feldzugserinnerungen, ob sie jedoch publiziert wurden, ließ sich nicht ermitteln.

Familie

Otto Matterstock war Sohn des Oberlehrers bzw. später Hauptlehrers Thomas Matterstock und dessen Gemahlin Elise, geb. Albert. Am 13. Oktober 1932 heiratete Polizei-Hauptmann Matterstock seine Verlobte Ilse Schroeder (ggf. Schröder).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Gliederung der Division Matterstock: Stand 7. Februar 1945; Reg.Stab „Odwarka“: Gren.Ers.Btl.122, 129, 1 Alarm-Btl., 1 Volkssturm-Btl.; Reg.Theermann: 2 Alarm-Btl., Gren.Ers.Reg.Stab 533, Fest.Inf.Btl.14 und 18, T.Gren.Ers.Reg.533, T.Ldschtz.Ausb.Btl.3, Pi.Ers.Btl.3, 1 Alarm-Btl., 4 Volkssturm-Btl. Nach vereinzelter Quellen sollen auch Teile der SS-Sturmbrigade „Dirlewanger“ zur Kampfgruppe „Matterstock“ gehört haben.