Napp, Otto

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Generalstabsarzt Professor Dr. Otto Napp (Kommissar der freiwilligen Krankenpflege) im Gespräch mit den DRK-Schwestern Antonia „Toni“ Möller und Grete Fock im DRK-Präsidium im Potsdam-Babelsberg am 22. Juni 1943. An diesem Tag fand für die beiden die Offizielle Verleihungszeremonie für das Eiserne Kreuz II. Klasse statt, wenngleich die beiden die Auszeichnung schon erheblich früher erhalten hatten. Empfangen wurden die Ritterinnen des Eisernen Kreuzes vom geschäftsführenden DRK-Präsidenten SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Prof. Dr. Ernst Robert Grawitz.

Otto Napp (Lebensrune.png 25. Februar 1876 in Baumholder; Todesrune.png 4. Januar 1949 in Berlin) war ein deutscher Facharzt für Augenheilkunde sowie Sanitätsoffizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalstabsarzt z. V. im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Artikel von Otto Napp, in: „Zeitschrift für Augenheilkunde“, Band 18, 1907
Führerlexikon, S. 326
Unterschrift, 1944

Otto Napp hatte am 25. Februar 1876 in Baumholder (Kreis Koblenz) als Sohn des Katasterkontrolleurs Heinrich Napp und seiner Ehefrau Henriette Napp, geborene Nagel, das Licht der Welt erblickt. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Trier und dem Abitur sowie dem Wehrdienst studierte er in Göttingen, Freiburg im Breisgau, Kiel und Berlin Medizin.

Im Jahre 1900 legte er die ärztliche Staatsprüfung ab und promovierte in Freiburg mit der 37 Seiten starken Arbeit „Über die Bildung polypöser Adenome und Carcinome in atrophischer Magenschleimhaut“ zum Dr. med. Danach trat er in den Militärdienst ein, dem er zeitlebens verbunden blieb. Als aktiver Sanitätsoffizier war er in verschiedenen Dienststellen tätig, vorerst zuletzt als Gruppenarzt beim Gruppenkommando. Für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Als Sanitätsoffizier hatte er eine Sonderausbildung in Pathologischer Anatomie und in Augenheilkunde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Referent und später Chef des Stabes der Heeressanitäts-Inspektion sowie Mitglied des Wissenschaftlichen Senates für das Heeressanitätswesen. Neben Veröffentlichungen auf pathologisch-anatomischem und ophthalmologischem Gebiet gab er als Mitglied im Reichsverband Deutscher Schriftsteller e. V. sowie mehrerer ärztlicher Fachgesellschaften von 1930 bis 1944 das „Zentralblatt für die gesamte Ophthalmologie“ heraus.

Nach der Ablösung von Paul Hocheisen zum 1. Januar 1937 übernahm Otto Napp das Amt als stellvertretender Kommissar der freiwilligen Krankenpflege; mit Kriegsbeginn war er dann „Kommissar der freiwilligen Krankenpflege“. Seine Beziehung zu Ernst Grawitz war dabei während des Krieges stets gut.

Über die konkreten Tätigkeiten, die Otto Napp als „Kommissar der freiwilligen Krankenpflege“ wahrnahm, liegen bisher noch wenige Informationen vor. Bekannt ist etwa, daß er im März 1944 zusammen mit Generaloberin Luise von Oertzen, sowie Generaloberstabsarzt Prof. Dr. Siegfried Handloser, Chef des Wehrmachtssanitätswesens und SS-Gruppenführer Dr. Karl Genzken, Chef des Sanitätswesens der Waffen-SS, an einer Präsidiums-Tagung in Babelsberg die „Werner-Schule“ (Otto Werner; 1847-1923) war nach Bombenangriffen zerstört für sogenannte „Feldoberinnen“ teilnahm, bei der Ernst Grawitz als geschäftsführender Präsident des Deutschen Roten Kreuzes die Festansprache hielt.

Neben seiner Funktion als Kommissar der freiwilligen Krankenpflege wirkte Otto Napp als Verantwortlicher für das Schwesternwesen im Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes zusammen mit der stellvertretenden Generaloberin Cläre Port.

Kurzchronologie

  • 1897 Einjährig-Freiwilliger
    • April bis Oktober 1897 Dienst im Kleveschen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 43
  • 18.10.1900 Assistenzarzt
  • 18.4.1903 Oberarzt
  • 20.7.1907 Stabsarzt
    • Geschäftsbereich Garde-Korps, IV., IX. und X. Armee Korps/2. Sanitäts-Inspektion
    • 1914 als Stabsarzt beim Landwehrbezirk V, Berlin
    • Referent/Heeres-Sanitäts-Inspektion
  • 16.7.1920 Generaloberarzt
  • 1.4.1924 Generalarzt
    • 1924 bis 31.10.1927 Geschäftsführender Stabschef der Heeressanitätsinspektion (S In)
      • Mitherausgeber des „Zentralblatts für die gesamte Ophthalmologie und ihre Grenzgebiete“
  • 1.11.1927 Generalstabsarzt
    • 1.11.1927 bis 31.3.1931 Gruppenarzt des Gruppenkommandos 1
  • 1931 ausgeschieden als Generalstabsarzt (alter Dienstgrad, entspricht dem späteren Generalarzt)
  • 1.4.1931 Charakter als Generaloberstabsarzt a. D. (alte Bezeichnung)
    • 15.5.1933 bis 31.12.1936 Zweiter Stellvertretender Kommissar der freiwilligen Krankenpflege
    • 1.1.1937 bis 26.8.1939 Stellvertretender (de facto: geschäftsführender) Kommissar der freiwilligen Krankenpflege
      • Nach dem „Gesetz über das Deutsche Rote Kreuz“ vom 9. Dezember 1937 blieb Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha nominell, und für die Repräsentation, DRK-Präsident, für die eigentliche Leitung wurde ihm aber am 15. Dezember 1937 der „Geschäftsführende Präsident“ des DRK beigegeben: Prof. Dr. med. Ernst Robert Grawitz, Reichsarzt-SS. Der Herzog war nominell auch „Kommissar für die freiwillige Krankenpflege“, machte aber nicht einmal andeutungsweise Gebrauch davon. Grawitz, seit Frühjahr 1937 sein Stellvertreter als DRK-Chef, wollte den Posten auch nicht haben. Schließlich wurde die Funktion an Prof. Dr. med. Otto Napp delegiert.
    • 1938 Stellvertretender Präsident des Deutschen Roten Kreuzes
  • 26.8.1939 als charakterisierter Generalstabsarzt (neue Bezeichnung) zur Verfügung des Heeres gestellt
    • 26.8.1939 bis 31.8.1944 Kommissar der freiwilligen Krankenpflege
  • 1.7.1940 Generalstabsarzt z. V. mit Rangdienstalter (RDA) vom 1.4.1939

Tod

Generalstabsarzt a.D. Otto Napp starb am 4. Januar 1949 in Berlin-Tiergarten (Burggrafenstraße 1).

Familie

Am 5. Mai 1908 hatte er in Berlin die Tochter von Otto von Schjerning, Marie von Schjerning (Lebensrune.png 2. Februar 1883 in Berlin) geheiratet, mit der er in Berlin-Charlottenburg in der Mommsenstraße 4 und seit 1911 in der Bleibtreustraße 41 wohnte.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

Literatur