Peter, Franz (1869)

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Franz Peter als Generalmajor des Bundesheeres in der 1920 nach dem Vorbild der Deutschen Reichswehr eingeführten Uniform.[1]

Franz Peter (Lebensrune.png 2. März 1869 in Olmütz; Todesrune.png 8. Mai 1945 in Wien) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr und des Bundesheeres, zuletzt Titular-Generalmajor sowie Charakter-Generalleutnant der Wehrmacht (Tannenberggeneral).

Werdegang

Generalleutnant der Wehrmacht Franz Peter
  • Besuch Infanterie-Kadettenschule in Karthaus bei Brünn
  • 18. August 1887 als Kadettfeldwebel Überweisung in das Infanterie-Regiment „Alt-Starhemberg“ Nr. 54
  • 1. Mai 1889 Kadettoffiziersstellvertreter im Infanterie-Regiment „Freiherr von Georgi“ Nr. 15
  • 1. Mai 1892 Leutnant im Infanterie-Regiment „Freiherr von Georgi“ Nr. 15
    • nach manchen Quellen mit Patent von 1890
  • 1. November 1894 Oberleutnant im galizischen Infanterie-Regiment „Erzherzog Joseph Ferdinand“ Nr. 45 in Premissel
  • 1. Mai 1902 Hauptmann und Kompanie-Kommandant in Pola (später Pula), Markgrafschaft Istrien (Küstenland) und Hauptkriegshafen der österreichisch-ungarischen Monarchie
    • Kurz nach seiner Beförderung wurde er in das Infanterie-Regiment „Freiherr von Succovaty“ Nr. 87 versetzt, das in Triest und Pola stationiert war.
  • 1913 Kommandant des IV. Bataillons/Infanterie-Regiment „Freiherr von Succovaty“ Nr. 87
    • Juli 1913 bis August 1914 Im Rahmen des Zweiten Balkankrieges mit dem IV. Bataillon Teilnahme an der Besetzung von Skutari in Albanien durch ein internationales Schutzkorps. Major Franz war mit seinem Bataillon bis August 1914 als Sicherungs-Detachement eingeteilt.
      • Auch die deutsche Kaiserliche Marine war in Albanien im Einsatz. Ab dem 17. Jahrhundert begann in Skutari wieder ein langsamer Aufstieg als administratives und wirtschaftliches Zentrum des Sandschaks. Dennoch kam es immer häufiger zu Aufständen gegen die osmanische Herrschaft. So gehörte die Stadt der albanischen Befreiungsbewegung „Liga von Prizren“ an. Als solche war sie von besonderem Interesse für Serbien und die Montenegro. Die Stadt verteidigte sich im Balkankrieg sieben Monate gegen die gemeinschaftliche Belagerung und fiel dann im April 1913. Jedoch wurde durch Beschluß der Botschafterkonferenz von London deren Abzug zugunsten des neu gegründeten Staates Albanien noch im Mai 1913 durchgesetzt. Zur Sicherung wurde ein internationales Schutzkorps gebildet. Der deutsche Anteil wurde zunächst durch das Landungskorps des Kreuzers SMS „Breslau“ gestellt. Jedoch schon am 2. Juli 1913 wurde eine zuvor in Wilhelmshaven aus dem I. Seebataillon und dem II. Seebataillon gebildete Marine-Infanterie-Kompanie in Pola zur Ablösung eingeschifft und am 6. Juli 1913 in Albanien gelandet. Da die Österreicher ihr bataillonsstarkes Sicherungs-Detachement unter Major Peter am 4. August 1914 abziehen wollten, bereitete auch das deutsche „Skutari-Detachment“ den Abmarsch vor. Nach 45 km Fußmarsch wurde es am 6. August 1914 in San Giovanni di Medua auf dem k. u. k. Dampfer „Sophie von Hohenberg“ eingeschifft und noch am selben Tag in Castelnuovo-Cattaro ausgeschifft. Damit fand der Standort Skutari sein Ende.
  • 1. November 1913 Major
    • nach manchen Quellen mit Patent vom Mai 1913
  • 6. August 1914 in Castelnuovo-Cattaro (Dalmatien) ausgeschifft, da ging es gleich weiter auf den Kriegsschauplatz in Ostbosnien und Serbien
    • Major Peter wurde dreimal verwundet, rückte aber immer wieder zum IV. Bataillon ein und gelangte im Mai (nach anderen Quellen erst Juli) 1915 an die Isonzo-Front
      • Die Kämpfe in den Julischen Alpen am Oberlauf des Isonzo waren auch Teil des Gebirgskrieges 1915–1918. Während die ersten elf Isonzoschlachten durch italienische Offensiven gekennzeichnet waren, die trotz großer Verluste auf beiden Seiten keine Entscheidung brachten, gingen in der letzten Schlacht die an der Isonzo-Front vor dem Zusammenbruch stehende k. u. k. Armee mit der neu eingetroffenen 14. Deutsche Armee zu einem Entlastungsangriff über und drängten die italienische Armee bis zum Piave zurück.
    • Mai bis Juni 1915 Militär–Stations–Kommandant in Priboj
  • 1. September 1915 Oberstleutnant
    • das IV. Bataillon unter Oberstleutnant Peter beteiligte sich im Oktober 1915 ruhmreich an der Eroberung von Belgrad. Hierbei erwarb sich Peter das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens.
    • November 1915 schwer erkrankt, kurzfristig in das Kriegsarchiv (KA) Wien zur Ausarbeitung seiner Erfahrungen beim Skutari-Detachement kommandiert
    • ab Sommer 1916 als Kommandant der k.u.k. 51. Halbbrigade Führer des Abschnittskommando Mt. Cristallo an der Tiroler-Front
    • ab Januar 1918 Kommandant des Infanterie-Regiment Nr. 107 in Belluno
  • 1. Mai 1918 Oberst
    • Teilnahme am Kampf um den Col del Rosso
      • Wien, 27. Juni 1918. Amtlich wird verlautbart: „Bei Bezzecca, im Etschtale und auf der Zugna scheiterten italienische Vorstöße. Der heißumstrittene Col del Rosso, am 15. von der ruhmreichen Edelweißdivision [Anm.: 3. Infanterietruppendivision] im Sturm genommen und weiter in den schwersten Kämpfen siegreich behauptet, wurde gestern vormittag nach schwerstem Trommelfeuer abermals durch starke Kräfte angegriffen. Es war für den Feind ein vergebliches Beginnen, seine Kampftüchtigkeit mit der unserer Salzburger, Kärntner, Ober- und Niederösterreicher zu messen, an deren Tapferkeit alle Angriffe zerschellten. Die jungen Regimenter 107, 114, von der Artillerie in allen Gefechtsphasen mustergültig unterstützt, haben sich eines Geistes ihren altbewährten Stammtruppen, den 59ern, 7ern, 14ern und 49ern gezeigt. Der Feind erlitt schwere Einbuße an Toten und Verwundeten und ließ zahlreiche Gefangene in unserer Hand. Bei Ponte di Piave versuchte der Italiener in Booten unser Ufer zu gewinnen; er wurde zusammengeschossen.“
      • Wien, 30. Juni 1918. Amtlich wird verlautbart: „Unsere Stellungen auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden lagengestern seit 3 Uhr früh unter dem schwersten feindlichen Artilleriefeuer, dem einige Stunden später starke Angriffe gegen den Col del Rosso und den Monte di Val Bella folgten. Während die gegen den Col del Rosso gerichteten Anstürme von Haus aus erfolglos blieben, vermochte auf dem Monte di Val Bella der Italiener nach erbitterten Nahkämpfen in unsre erste Linie einzubrechen. Doch wurde er durch Bataillone des ungarischen Infanterieregiments Nr. 131 und des Warasdiner Regiments Nr.16 im Gegenstoß wieder hinausgeworfen. Weitere Angriffsversuche sowie Teilvorstöße gegen den Sisemol und bei Asiago erstickten in unserem Geschützfeuer. Sonst überall Artilleriekampf wechselnder Stärke.“
  • November 1918 nach dem Waffenstillstand Rückkehr nach Salzburg
    • Mit den Salzburger Teilen des IR Nr. 107 gelangte er nach Salzburg. Seine besetzte Heimatstadt Olmütz lag damals in der neu gebildeten Tschechoslowakei.
  • Ende Dezember 1918 Übernahme in die Deutschösterreichische Volkswehr[2]
  • 24. März 1919 Ernennung zum Landesbefehlshaber in Salzburg
    • Er war damit eigentlich der erste Militärkommandant in Salzburg.
  • 1. September 1920 aus dem jungen Bundesheer verabschiedet; ständiger Wohnsitz: Wien
  • 27. September 1920 Titular-Generalmajor
  • 27. August 1939 am Tannenbergtag von Adolf Hitler den Charakter als Generalleutnant der Wehrmacht erhalten

Galerie (Erstürmung von Belgrad, Oktober 1915)

„Franz Ritter von Peter“

Franz Peter wurde im Deutschen Reich nach dem Beitritt Österreichs auch als „Franz Ritter von Peter“ geführt, obschon ohne Rechtsgrundlage. Dies resultierte aus der Tatsache, daß die Inhaber des Militär-Maria-Theresien-Ordens in den persönlichen oder erblichen Adelsstand erhoben wurden und den Titel „Ritter von“ tragen durften. Wenngleich Peter erst 1921 den Orden erhielt, zu einer Zeit, in der Adelstitel schon verboten waren (seit dem Adelsaufhebungsgesetz vom 3. April 1919), galt die Verleihung rückwirkend zum Oktober 1915, der Monat seiner außerordentlichen Tapferkeitstat.

Tod

Am 13. April, nach heldenhafter Schlacht, fiel Wien, das unvorstellbare Wüten der Roten Armee begann. Ggf. hatte der alte Offizier noch Hoffnung, aber der Tag der Kapitulation der Wehrmacht sollte sein letzter auf Erden werden. Manche Quellen berichten von Mord durch die Russen, andere, daß er, wie so viele in Wien, von österreichischen Kommunisten mit Unterstützung von Tito-Partisanen erschlagen wurde. Einzelne Quellen mutmaßen von einem Freitod.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Oskar von Hofmann/Gustav von Hubka: Oberstleutnant Franz Peter, in: „Der Militär-Maria Theresien-Orden – Die Auszeichnungen im Weltkrieg 1914–1918“, 2. ergänzte Auflage, Wien 1944, S. 240 bis 244

Fußnoten

  1. Hermann Hinterstoisse: Der Weg in eine neue Ordnung – Salzburg 1918/19, in: „DER GARDIST“ Nr. 39, Salzburg, S. 45, 2019
  2. Peter, Franz (1869-1945), Generalmajor, Österreichisches Biographisches Lexikon