Fort, Peter von le

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Freiherr von le Fort, Generalsekretär der IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen (Sammelbild Olympia 1936)

Peter(-)Alexander Hermann Richard Max Freiherr von le Fort (auch Baron Peter le bzw. Le Fort, wobei in Deutschland der kaiserlich-russische Titel zumeist als Freiherr geführt wurde; Lebensrune.png 28. Juli 1899 in Schwerin; Todesrune.png ?) war ein deutscher Offizier, Berichterstatter, Sportfunktionär und Kunstsammler.

Leben

Von links: Präsident des Organisationskomitees der IV. Olympischen Winterspiele Karl Ritter von Halt, Kapitän der Olympiamannschaft der Damen Heidi Pfeiffer-Lantschner und von Halts Generalsekretär Peter von le Fort inspizieren zusammen die Olympische Strecke in Garmisch-Partenkirchem, 1935 (Aufnahme: Hanns Hubmann).

Peter(-)Alexander von le Fort wurde 1899 in Schwerin als Sohn eines Obersten der Preußischen Armee geboren.

Erster Weltkrieg

Generalsekretär Peter von le Fort (rechts) erklärt Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten (links) und dem Garmisch-Partenkirchner Bobfahrer Hanns Kilian (Mitte, mit Brille) olympische Baupläne (1935)
Alte Freunde 1950 in Garmisch-Partenkirchen wieder vereint; v. l. n. r.: Peter Freiherr von le Fort, Hanns Kilian, Karl Ritter von Halt und Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg-Schwerin

Nach dem Notabitur trat er als Offizieranwärter in das Deutsche Heer ein.

Reichswehr und Freikorps

Nach dem Ersten Weltkrieg war er Leutnant in der Vorläufigen Reichswehr, Kämpfte bei den Freikorps in Unterstützung des Kapp-Aufstandes unter dem Kommando seines Vetters, der als Rittmeister a. D. eine Freiformation aus Baltikumer um sich sammelte und Bezirksleiter Wolfgang Kapps im „Reichswehrdetachement Müritz“ wurde. Nachdem der Aufstand niedergeschlagen wurde, mußte Kapp nach Schweden flüchten, die beiden Vetter le Fort (die bei der Belagerung von Waren am 18. März 1920 mit MG und einem Geschütz beschossen hatten) gingen 1920 zuerst nach München, dann in die Republik Österreich.

Der Zorn auf die Kapp-Leute tobte sich in Boek aus. Das Familienarchiv der le Forts wurde von Spartakisten herausgerissen und auf dem Boden verstreut, die Betten wurden den Hunden hingeworfen. Die versteckte Waffenkammer, in der die le Forts Gewehre und Munition angesammelt hatten, wurde zum Glück nicht entdeckt. Der Gutsinspektor Wichmann, der bei der Flucht der beiden le Forts geholfen hatte, ließ Gewehre und Munition nach und nach heimlich in einem Sumpf versenken. Der Familienfideikommiß Boek/Bök (heute Ortsteil von Rechlin) mit 2622 Hektar wurde vom Freistaat Mecklenburg-Strelitz beschlagnahmt und liquidiert.

Zwischenkriegszeit

Im Jahre 1923, nach dem sein Vetter und er amnestiert wurden, tauchte Peter von le Fort in Garmisch-Partenkirchen auf. Er arbeitete inzwischen als Journalist und war Mitglied beim Bund Oberland geworden. Er beteiligte sich im Herbst 1923, wenige Wochen vor dem Marsch auf die Feldherrnhalle in München, an der Denkmaleinweihung für Albert Leo Schlageter auf der Zugspitze.

Im Dritten Reich wurde Peter von le Fort Reserveoffizier und war als Generalsekretär der IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen für die organisatorische Abwicklung der Spiele verantwortlich.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war er aktiver Offizier, u. a. als Abteilungskommandeur im Gebirgsartillerie-Regiment 95, Kommandeur des Artillerie-Regiments 236 und bis Januar 1945 Kommandeur des Gebirgs-Artillerie-Regiments 79, zuletzt Oberst im Endkampf um Deutschland.

Nachkriegszeit

Nach Krieg, Kriegsgefangenschaft und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde Peter von le Fort Mitglied im „Club der Luftfahrt“ und gehörte schon sehr bald zu den ersten Lobbyisten mit guten Kontakten zu Rüstung und Flugwesen, baute Verbindungen zu Unternehmen und Organisationen auf und bereitete die Zusammenarbeit von deutschen mit ausländischen Unternehmen vor. Er war gemeinsam mit Prof. Dr. Ernst Heinkel um 1957 ein Geschäftspartner von Franz Wimmer-Lamquet und stand laut Akten noch 1961 unter CIA-Beobachtung. Heinkel und le Fort hatten Wilhelm Beisner, einem CIA-Spitzel, der für den Devisenhändler Joachim Georg Adolf Hertslet arbeitete (und ihn ausspähte) Geld geliehen, die sie nie zurückhielten und deshalb Klage einreichten, was dem CIA mißfiel.[1]

Justizvollzugsanstalt

Le Fort war auch Präsident der Obersten Nationalen Sportkommission für den Automobilsport (ONS) und mußte 1960 zwei Jahre den Führerschein abgeben und für einen Monat ohne Bewährung ins Gefängnis. Dieses Urteil fällte die Fünfte Strafkammer des Bonner Landgerichts in zweiter Instanz wegen Trunkenheit am Steuer. Noch 1961 wohnte er in Bonn (Kaiserplatz 18).

Familie

Peter von le Fort war der Vetter von Fiedeikommißbesitzer[2] Rittmeister a. D. und Mitglied der mecklenburgischen Ritterschaft Stephan/Stefan Lothar Peter Freiherr von le Fort (1884–1953) und dessen bekannte ältere Schwester, die Schriftstellerin Gertrud Auguste Lina Elsbeth Mathilde Petrea Freiin von le Fort. Zu den Ahnen und Urahnen der Hugenotten-Familie gehörten viele Offiziere (vorwiegend der Preußischen Armee), so z. B. Peter Freiherr von Le Fort (Lebensrune.png 24. März 1676 in Genf; Todesrune.png 18. Mai 1754 in Möllenhagen, Mecklenburg), später Gouverneur von Astrachan und Generalleutnant im Dienste der Kaiserlich-Russischen Armee. August David Peter Baron le Fort (1797-1864) nahm an den Befreiungskriegen teil und war großherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Kammerherr.

Amy Le Fort

Die Bekanntheit des Geschlechts begann jedoch mit Dr. jur. Amy Le Fort (1642–1719) aus Genf, Mitglied des Genfer Rats der Zweihundert, Justizsekretär, Staatssekretär, Gesandter Genfs beim französischen König Ludwig XIV., Reichsritter des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation (Chevalier du St. Empire Roman im Jahre 1698). Seine Kinder flüchteten später nach Brandenburg-Preußen, wo Kurfürst Friedrich Wilhelm den 20.000 Hugenotten mit dem Edikt von Potsdam besondere Privilegien gewährte.

Kinder

Peter von le Fort war verheiratet und hatte Kinder, sein Enkelsohn, der Hamburger Unternehmer Peter Baron von le Fort, betreibt seit 2011 mit seiner Tochter Amélie Bosse die Schattschneider Sanitätshaus GmbH.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Winter-Olympia 1936 – Herausgegeben im Einvernehmen mit dem Organisationskomitee für die IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, F. Bruckmann, München 1935 (gemeinsam mit Dr. Hermann Harster, Pressechef der Winterspiele)
  • Kampf und Sieg in Schnee und Eis, Knorr & Hirth Verlag, München 1936 (gemeinsam mit Dr. Hermann Harster)
  • So kämpfte und siegte die Jugend der Welt, 1936 (gemeinsam mit Dr. Hermann Harster und Franz Miller)
  • Spur im Schnee – Jahrbuch des Fachamts Skilauf im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen, Knorr & Hirth Verlag, München 1938 (gemeinsam mit Dr. Hermann Harster)

Fußnoten

  1. CIA-Dispatch, 28. April 1961
  2. Im Jahre 1914 ging das Gut Boek nach dem Tod von David Johann Peter von le Fort an den erbberechtigten königlich-preußischen Rittmeister Stephan Lothar Peter von le Fort über, der jedoch wegen des Kriegsausbruches nicht so recht dazu kam, sich dort häuslich einzurichten und die Geschäfte in die Hand zu nehmen. Für einige Jahre war seine ältere Schwester Getrud, die Dichterin, Gutsfrau auf Boek. Die Geschäfte führt der erprobte Verwalter Wichmann, der alles daran setzte, den großen Betrieb sicher durch die Kriegsjahre zu bringen.