Philharmoniker (Film)

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Philharmoniker
Philharmoniker.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Philharmoniker
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1944
Stab
Regie: Paul Verhoeven
Drehbuch: Erich Ebermayer, Paul Verhoeven; Adaption: Erich Ebermayer (Stoffgestaltung)
Produktion: Tobis-Filmkunst
Musik: Heinz-Friedel Heddenhausen; Ludwig van Beethoven; Anton Bruckner; Franz Liszt; Johann Strauss (Sohn); Richard Strauss; Alois Melichar
Liedtexte: Bruno Balz
Kamera: Friedl Behn-Grund
Schnitt: Hans Heinrich
Besetzung
Darsteller Rollen
Eugen Klöpfer Vater Schonath
Walter Klam
Will Quadflieg Sohn Hans Schonath
Malte Jaeger Sohn Hans Schonath
Theodor Loos Orchestervorstand Herbert Hartwig
Irene von Meyendorff Tochter Maria Hartwig
Erich Ponto Orchesterdiener Straehle
Kirsten Heiberg Sängerin Heddy Lindt
Elisabeth Flickenschildt Konzertagentin Fuchs
O. E. Hasse Konzertagent Urdoi
Franz Schafheitlin Ministerialrat
Erika von Thellmann Fürhälter
Knut Hartwig Frau Brettschneider
Eduard von Winterstein Arzt
Paul Verhoeven Philharmoniker Grode
Oscar Sabo Philharmoniker Schulz
Paul Rehkopf Philharmoniker Mack
Jeanette Bethge Dienstmädchen Bertha
Erich Fiedler Philharmoniker Schneemann
Herbert Gernot Philharmoniker Ullmann
Otto Kronburger 2. Geschäftsführer der Herrenmoden Unger

Philharmoniker ist ein deutscher Spielfilm, der zwischen dem 26. November 1942 und März 1943 in Berlin (Philharmonie) und Wien gedreht wurde. Die Uraufführung fand am 4. Dezember 1944 in Berlin (Tauentzien-Palast) statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Vor 1933: Die Lage des Philharmonischen Orchesters ist bedrängt, aber seine Mitglieder halten Ihrer Kunst die Treue trotz großer finanzieller Schwierigkeiten. Nur einer der ersten Geiger, Alexander Schonath, der gerade erst in das Orchester eingetreten war, bricht aus dieser Gemeinschaft aus und nimmt ein vielversprechendes Engagement in einer Unterhaltungs¬kapelle an. Für die Philharmoniker und Ihren Orchestervorstand gilt Alexander nun als ein Deserteur, während in Wirklichkeit der Fall ganz anders lag. Eines der ältesten Mitglieder des Orchesters ist Vater Schonath. Ebenso wie Alexander ist auch Hans, der jüngste Sohn, Musiker, der immer etwas kränkliche Hans hat es zum Konzertmeister gebracht, während Alexander mit jener Unterhaltungskapelle als Sologeiger in die Welt hinauszog. Zwischen Alexander und seinem Vater ist es zum Bruch gekommen. Hans hat sich mit Maria, der Tochter des Orchestervorstandes, verlobt; doch als eines Tages Alexander nach Berlin zurückkehrt und mit Maria zusammentrifft, entwickelt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Zuneigung. Marias Einfluß gelingt es, Alexander mit seinem Vater zu versöhnen und ihren Vater zu bestimmen, daß er Alexander in das Philharmonische Orchester aufnimmt.

Die Eifersucht zwischen Hans und Alexander führt zu einem heftigen Konflikt, in dessen Verlauf Hans ohnmächtig zusammenbricht. Der Arzt stellt fest, daß Hans vor jeder Aufregung bewahrt werden muß, und Alexander sieht keine andere Lösung, als wieder in die Welt hinauszugehen, selbst wenn Maria, sein Vater und seine Kollegen in ihm eien Verräter sehen müssen. Das Jahr 1933 bringt den Philharmonikern Erlösung aus ihren finanziellen Nöten. Auf einer Auslandstournee stirbt Hans Schonath in Paris. Der Zufall fügt es, daß Maria gleich nach seinem Tode wieder mit Alexander zusammentrifft. Sie be handelt ihn sehr ablehnend, obgleich sie ihn immer noch Liebt. Durch die Refrainsängerin Heddy Lindt erfährt sie dann aber, aus welchen Gründen Alexander damals aus Berlin fortgegangen ist. Maria ist es dann auch, die bei ihrem Vater ein gutes Wort für Alexander einlegt, so daß die beiden jungen Menschen zukünfttig gemeinsam den Weg durchs Leben gehen können und Alexander endgültig Mitglied der Philharmoniker werden kann.


Produktion

Die Dreharbeiten für Philharmoniker fanden vom 26. November 1942 bis zum März 1943 unter anderem in der 1944 zerstörten alten Berliner Philharmonie und in Wien statt.

Die Filmprüfstelle stufte Philharmoniker im November 1944 als „Jugendfrei ab 14 Jahre“ ein und verlieh diesem Film das Prädikat Künstlerisch besonders wertvoll.

Die Uraufführung des Films war am 4. Dezember 1944 im Berliner Tauentzien-Palast.

Im Film sind neben den Darstellern die Berliner Philharmoniker selbst zu hören und zu sehen. Unter den Dirigenten Richard Strauss, Hans Knappertsbusch, Eugen Jochum und Karl Böhm, die im Film auftreten, erklingen Werke von Anton Bruckner, Franz Liszt, Richard Strauss, und Johannes Brahms. Zu Beginn des Films erklingt Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie. Die zeitgenössische Kritik hob im Hinblick auf die Dirigenten hervor, daß die „Meister ihres Fachs, die Namen von Welt, die hier Laienspieler vor der Kamera sind, […] die Meister der Maske [übertreffen]!“[1]

Kritik

Die zeitgenössische Kritik lobte Philharmoniker als „musikalische[n] Ohrenschmaus und mimische Augenweide“[1]. Er schaffe es, „Musik aus ihrer absoluten Selbstherrlichkeit zu lösen und mit den privaten Episoden menschlicher Schicksale zu verknüpfen.“[1] Gleichzeitig gelinge es ihm, „die Majestät der Musik sichtbar zu machen.“[1] Andere Kritiker betonten, daß im Film weniger die Handlung wichtig ist, als vielmehr „das Erlebnis der Musik, die wiederum die Entwicklung eines Orchesters vorwärtstreibt.“[2] Paul Verhoeven habe in Philharmoniker „atmosphärische Momente“ und „Konzerte von eindringlicher Wirkung“ eingefangen.[2] Hervorgehoben wurden auch die Leistungen der Schauspieler, die „unbewußt auf dem Podium die höchste Natürlichkeit der Kunst erzielten“[2], so sei „der Geiger des deutschen Films“[3] Will Quadflieg hier „der Virtuose seines Lebens und seiner Kunst schlechthin“ und Irene von Meyendorff zeige „mehr sprechende Wärme […] im Blick und Gefühl, als sie es sonst in ihrem wie zur Medaille geprägten Gesicht geben kann und darf.“[1]

Das Lexikon des Internationalen Films bewertete Philharmoniker 1990 als „Musikfilm mit guter Kameraarbeit und ausgezeichneten schauspielerischen Leistungen.“[4] Er biete „vollendetes Musizieren der Berliner Philharmoniker unter der Stabsführung von Richard Strauß, Eugen Jochum und Hans Knappertsbusch.“[4]

Filmplakat

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Richard Biedrzynski: Musik um Maria. Zur Uraufführung des Tobis-Films im Tauentzien-Palast: „Philharmoniker“. Deutsche Zeitung Berlin, 5. Dezember 1944.
  2. 2,0 2,1 2,2 Cornelia Herstatt: Mit Dirigenten und Mimen. „Philharmoniker“, ein neuer Tobis-Film im Tauentzien-Palast. Rezension einer Berliner Zeitung, 5. Dezember 1944.
  3. Will Quadflieg: Wir spielen immer. Erinnerungen. Fischer, Frankfurt am Main 1976, S. 112. Quadflieg wurde in seinen Filmen oft als Geiger eingesetzt, so zum Beispiel in Kora Terry, Die Zaubergeige, Schwarze Augen oder [Die Försterchristl.
  4. 4,0 4,1 Das Lexikon des Internationalen Films. Band 6. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 2943