Rühle von Lilienstern, Hans

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Hans Alexander Rühle von Lilienstern (auch: von Rühle und Lilienstern; Lebensrune.png 20. Juni 1884 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 13. August 1966 in Karlsruhe-Rüppurr) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps (Erster Ordonnanzoffizier von Waldemar Pabst bei der Garde-Kavallerie-Schützen-Division), der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Wehrersatz-Inspekteur (W.E.I.) Königsberg im Zweiten Weltkrieg. Er darf nicht mit Hans Joachim Rühle von Lilienstern verwechselt werden. Sein älterer Bruder war Generalmajor Curt Rühle von Lilienstern.

Werdegang

„Hans Rühle von Lilienstern war der Sohn des Geheimen Baurates Alexander Rühle von Lilienstern und dessen Ehefrau Anna. Am 1. März 1904 trat er als Fahnenjunker in das Fußartillerie-Regiment General-Feldzeugmeister (Brandenburgisches) Nr. 3 ein, in dem er am 18. Oktober 1904 zum Fähnrich und am 18. August 1905 zum Leutnant befördert wurde. Am 1. Oktober 1908 wurde er an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule in Charlottenburg bei Berlin kommandiert, am 1. September 1909 folgte die Kommandierung zur Fußartillerie-Schießschule in Jüterbog. Am 1. Oktober 1909 wurde er dann an die Militärtechnische Akademie in Berlin-Charlottenburg. Am 21. Oktober 1911 heiratete er Lisa Krönig. Ab dem 1. Oktober 1912 war er Lehrer an der Oberfeuerwerkerschule in Berlin, wo er am 18. Februar 1913 zum Oberleutnant befördert wurde. Am 1. Oktober 1913 kehrte er in das Fußartillerie-Regiment General-Feldzeugmeister (Brandenburgisches) Nr. 3 zurück und wurde an die Kriegsakademie in Berlin kommandiert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er am 6. August 1914 Führer der leichten Kolonne der II. Abteilung seines Regiments. Ab dem 2. Oktober 1914 war er stellvertretender Batterieführer der 7. Batterie und ab dem 20. Oktober Führer der 6. Batterie. Am 24. Dezember 1914 zum Hauptmann befördert, wurde Hans Rühle von Lilienstern am 27. Januar 1915 Batterieführer der 2. Batterie des Feldartillerie-Regiments von Clausewitz (1. Oberschlesisches) Nr. 21. Ab dem 12. Januar 1916 fungierte er als Adjutant beim General der Fußartillerie 2 und am 8. Februar 1917 wurde er in den Generalstab des XVII. Reserve-Korps versetzt. Am 22. Mai 1917 wurde er in den Stab der 208. Infanterie-Division versetzt und am 28. Juni 1917 als stellvertretender Bataillonsführer des I. Bataillons in das Infanterie-Regiment von Lützow (1. Rheinisches) Nr. 25 kommandiert. Am 1. Oktober 1917 folgte seine Kommandierung zum Gaskurs nach Berlin und am 26. Dezember 1917 wurde er in den Großen Generalstab versetzt. Am 9. Februar 1918 wurde er Quartiermeister des XXXIX. Reservekorps und am 10. September 1918 Quartiermeister im VIII. Armeekorps. Ab dem 14. September 1918 fungierte er dann als Ia im Generalstab der 225. Infanterie-Division. Am 22. Dezember 1918 wurde er zur Verfügung des Chefs des Generalstabes des Feldheeres gestellt Ab dem 22. Januar 1919 war er Offizier von der Armee. Am 21. Juli 1919 wurde er in die Vorläufige Reichswehr übernommen und in den Stab des Reichswehr-Gruppenkommandos I versetzt. Am 10. August 1919 trat er zur Sicherheitswehr in Berlin über. Ab dem 12. Januar 1920 war er als Polizeimajor bei der Sicherheitswehr Südwestdeutschland eingesetzt. Am 29. März 1920 wurde er mit dem Charakter als Major aus dem Militärdienst entlassen. Ab dem 9. April 1920 war er im Landesschutz Hessen-Nassau eingesetzt und am 1. Januar 1921 wurde er zum Oberpräsidium Kassel kommandiert. Am 1. März 1923 wurde er an die Polizeischule Eiche kommandiert, wo er am 1. Mai 1924 zum Polizei-Oberstleutnant befördert wurde. Gleichzeitig wurde er zum Leiter der Landespolizei Thüringen ernannt. Am 15. August 1930 folgte seine Beförderung zum Polizei-Oberst. Am 1. Oktober 1935 wurde er in das Heer übernommen und am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 103 ernannt. Teile dieses Regiments wurden aus Abgaben der Landespolizei aufgestellt. Am 1. Januar 1937 wurde er zum Generalmajor befördert und am 1. Mai 1937 zum Inspekteur der Wehr-Ersatz-Inspektion Königsberg in Ostpreußen ernannt. Am 1. August 1938 wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen, am 1. Februar 1941 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 1. April 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 30. Juni 1942 aus dem Militärdienst verabschiedet. Am 31. Mai 1944 wurde auch seine z. V.-Stellung aufgehoben. Zwischen dem 30. August 1945 und dem 20. Oktober 1945 befand er sich in russischer Gefangenschaft.“[1]

Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit

Generalleutnant a. D. Rühle von Lilienstern wurde nicht am 10. April 1945 gemeinsam mit General der Infanterie Otto Lasch, Generalleutnant Rudolf Sperl, Generalleutnant Hans Mikosch, Generalmajor Kaspar Völker und vielen mehr in der Festung Königsberg von der Roten Armee gefangengenommen. Er hatte sich nicht im Endkampf um die große deutsche Stadt in Ostpreußen dem Festungskommandanten Lasch unterstellt, um ihm als Stellvertreter zu dienen, wie manche Quellen berichten, denn außer Dienst befand er sich zum Kriegsende auf dem Familienschloß Bedheim in Hildburghausen (Thüringen). Dort wurde er am 31. August 1945 verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt. Er wurde nicht, wie das Lexikon der Wehrmacht berichtet, am 20. Oktober 1945 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Er verbrachte tatsächlich Jahre in den Lagern 437 (Bogorodskoje), 27 (Krasnogorsk), 48 (Cerncy, Leznevo), 185 (Jurevec), 324 (Ivanovo) und zuletzt schwer erkrankt im Sonderlazarett 3398 (Leznevo). Erst am 19. Oktober 1949 wurde er repatriiert und kam Repatriierungslager-Nr. 69 nach Frankfurt an der Oder.[2]

In der Nachkriegszeit lebte Rühle von Lilienstern als erfolgreicher Kaufmann mit seiner Familie in Karlsruhe, seine Freundschaft zu Waldemar Pabst, der in Düsseldorf wohnte, pflegte er weiterhin.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten