Reichskammer der bildenden Künste

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„Falkner“ von Hans Haffenrichter vor dem Eingang des „Vereins Bildender Künstler“ in Berlin; Haffenrichter (1897–1981) konnte als freier Maler und Bildhauer in seinem Atelier in Berlin arbeiten und erhielt Aufträge für Porträtbüsten von NSDAP-Größen, so z. B. Adolf Hitler und Hermann Göring.

Die Reichskunstkammer, eigentlich Reichskammer der bildenden Künste (RKdbK/RdbK), war eine Einrichtung des Deutschen Reiches, die aufgrund des Reichskulturkammergesetzes 1933 ins Leben gerufen wurde.Ssie umfaßte als berufsständische Organisation sämtliche deutschen bildenden Künstler sowie die Kunstverlage und den Kunst- und Antiquitätenhandel. Das „Mitteilungsblatt der Reichskammer der bildenden Künste“ erschien ab 1936. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Reichskulturkammer und demnach auch ihre Untergliederung Reichskammer der bildenden Künste durch den Alliierten Kontrollrat verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt.

Erläuterung

Hegereiterhäuschen im Spitalhof (Rothenburg ob der Tauber) wurde von der Reichskammer für bildende Kunst 1939 zum Erholungsheim für Künstler umgestaltet.
Reichskammer der bildenden Künste - Teilnehmerkarte zur 3. Jahresversammlung in München.jpg
Die Kunstkammer – Illustrierte Monatszeitschrift nebst amtlichen Mitteilungen, herausgegeben vom Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste.jpg
Das Bild. Monatsschrift für das Deutsche Kunstschaffen in Vergangenheit und Gegenwart. Heft 4, April 1934.jpg
Baugilde – Zeitschrift der Fachgruppe Architekten in der Reichskammer der bildenden Künste.jpg
Das gute deutsche Wohnmöbel.jpg

Gründung

Die Reichskunstkammer bzw. Reichskammer der bildenden Künste wurde am 1. November 1933 als eine Abteilung der Reichskulturkammer durch das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gegründet.

Aufgaben

Ihre Aufgabe war es, die wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten dieser Kulturberufe zu regeln. Die Betreuung und Heranbildung des künstlerischen Nachwuchses obliegt von Staats wegen den Akademien, Kunsthochschulen, Kunstgewerbe- und Handwerksschulen und ähnlichen Institutionen, deren Tradition in Deutschland bis zum Ende des XVII. Jahrhunderts zurückreicht.

Das Dritte Reich hatte den bildenden Künsten große Ziele gesetzt. Das Amt des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt und die Hauptstelle Bildende Kunst beim Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP waren maßgebend an der Neugestaltung der bildenden Künste beteiligt.

So entstanden in Nürnberg, München, Berlin und anderwärts die Monumentalbauten des Staates und der Partei als Ausdruck der Volksgemeinschaft und der Größe der Gegenwart. Die alljährlich abgehaltenen repräsentativen Großen Deutschen Kunstausstellungen sowie die Architektur- und Kunsthandwerkausstellungen im Haus der Deutschen Kunst in München gaben ein Bild vom Stand des Schaffens auf allen Gebieten.

Ausstellungen der deutschen Städte und Gaue im Reich vermittelten dem Volk die Kunst in ihren besten Leistungen. Auch die deutschen Kunstvereine standen im Dienst dieses Gedankens. Ihre Zahl betrug rund 250. Zahlreiche Kunstpreise des Staates, der Gaue und Gemeinden waren als Auszeichnung der besten künstlerischen Kräfte gestiftet.

In den Kulturreden des Führers zur Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellungen und auf den Reichsparteitagen waren die grundsätzlichen Richtlinien und Weisungen über Wesen und Streben der deutschen Kunst des neuen Reiches enthalten. (→ Kulturpolitische Reden des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler) Es bestand auch ein „Hilfswerk für Deutsche bildende Kunst“ in der NS-Volkswohlfahrt.

Ende

Während der Zeit der Willkürherrschaft der Alliierten nach dem Zusammenbruch wurde die Reichskulturkammer und mit ihr auch ihre Abteilung Reichskammer der bildenden Künste durch den Alliierten Kontrollrat verboten (Kontrollrats„gesetz“ Nr. 2 vom 10. Oktober 1945), ihr Eigentum beschlagnahmt.

Führung

Präsidenten

Erster Präsident war von 1933 bis 1936 der Architekt Eugen Hönig. Sein Nachfolger bis 1943 war Adolf Ziegler, schon seit 1925 mit dem Führer der NSDAP gut bekannt und langjähriger Sachbearbeiter für Bildende Kunst in der Partei. Auf ihn folgte Wilhelm Kreis von 1943 bis 1945.

Vizepräsident

Im Jahre 1941 wurde Arno Breker zum Vizepräsidenten ernannt.

Präsidialräten

Zu den Präsidialräten der Reichskammer der bildenden Künste gehörten Albert Speer, Hans Herbert Schweitzer, Hans Weidemann, Otto von Kursell, Franz Lenk (1933 bis 1936) und Richard Klein

Struktur

Die Reichskammer der bildenden Künste gliederte sich in folgende Fachverbände:

Zeitschriften (Auswahl)

Schriften, welche von der Reichskammer der bildenden Künste offiziell unterstützt, herausgegeben und im eigenen Lesesaal ausgelegt wurden.

Kunstzeitschriften

  • Die Kunstkammer – Illustrierte Monatszeitschrift nebst amtlichen Mitteilungen, herausgegeben vom Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste
  • Das Bild – Monatsschrift für das Deutsche Kunstschaffen in Vergangenheit und Gegenwart, Karlsruhe (1934–1944)
  • Kirche und Kunst, Nürnberg
  • Die Kunst – Monatshefte für Malerei, Plastik und Wohnkultur, München
  • Die christliche Kunst, Berlin
  • Deutsche Kunst, Bremen/Berlin
  • Deutsche Kunst- und Denkmalpflege, Berlin
  • Kunst und Kirche, Berlin
  • Kunst und Volk, Berlin
  • Die völkische Kunst, Berlin
  • Die Weltkunst – Illustrierte Wochenschrift für Kunst, Buch, alle Sammelgebiete und ihren Markt, Berlin

Weitere

  • Baugilde – Zeitschrift der Fachgruppe Architekten in der Reichskammer der bildenden Künste
  • Das gute deutsche Wohnmöbel
  • Der Kulturpolitische Dienst, Berlin

Siehe auch

Reichskulturkammer
Schrifttum Film Musik Theater Presse Bildende Künste Rundfunk (bis 1939)