Reichsschule Falkenburg

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Die ehemalige Reichsschule in Falkenburg von Westen, mit niederländischer Staatsflagge

Die Reichsschule Falkenburg (ndl. Reichsschule Valkenburg) wurde nach dem Scheitern des Experiments mit der ersten Nationalpolitischen Erziehungsanstalt in den besetzten Niederlanden, der Reichsschule Königsheide, im Jahre 1942 dort gegründet.

Lage

Angetretene Jungmannschaft der Reichsschule in Falkenburg an der Göhl

Die Reichsschule befand sich in einem ehemaligen Jesuitenkloster nördlich des Ortes Falkenburg an der Göhl (ndl: Valkenburg aan de Geul) in der heutigen südniederländischen Provinz Limburg.

Geschichte

Das St.-Ignatius-Kloster in Falkenburg an der Göhl war im Jahre 1895 entstanden, als wegen des Kulturkampfes einige aus dem Zweiten Reich in die Niederlande geflüchtete Jesuiten dort ihren Orden fortzuführen versuchten. Das groß wirkende Gebäude mit der Gartenanlage kostete mehr als eine Million Mark, damals ein aufsehenerregender Betrag.

Die niederdeutsche Jungmannschaft in der Anstalt in Bensberg

Am 18. April 1942 wurden die Jungmannen der mittlerweile eingestellten Reichsschule Königsheide zeitweilig in der Erziehungsanstalt in Bensberg einquartiert, in der sie sich bereits in den folgenden Tagen an den Festlichkeiten zum Führergeburtstag beteiligen konnten. Zudem gab es in den ersten Wochen Filmbeiträge, Musikveranstaltungen, eine vom siebten Zug einstudierte „Faust“-Aufführung sowie einen Vortrag eines Zeppelin-Kommandanten.

In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai wurden sie vom Turm der Anstalt aus Zeuge des alliierten Angriffes, der sogenannten Tausendbombernacht, auf Köln. In den nachfolgenden Tagen wurden sie bei den Räumungsarbeiten in der bisher etwa 800.000 Einwohner zählenden Stadt eingesetzt. Das Inferno hatte das Aussehen der Stadt für immer verändert. Aufklärung über die bei Fliegeralarm erforderlichen Maßnahmen gehörte ab jetzt zum Alltag in der NPEA Bensberg. Um das in der angegriffenen Stadt Erlebte ein wenig verdrängen zu können, wurde nach einigen Tagen eine Aufführung der Wagner-Oper „Der fliegende Holländer“ im Theater besucht.

Ein geeignetes Gebäude gefunden

Währenddessen wurde seitens der zuständigen Behörden in den besetzten niederdeutschen Gebieten nach einer geeigneten Parzelle für eine neuzugründende Erziehungsanstalt Ausschau gehalten. Reichsführer-SS Heinrich Himmler inspizierte den Palast Soestdeich. Reichskommissar Seyss-Inquart war, gemeinsam mit dem Napola-Inspektor August Heißmeyer und dem Höheren SS- und Polizeiführer Hanns Albin Rauter mit der Auswertung einiger Grundstücke in den holländischen Orten Blumenthal und Bergen am See beschäftigt.

Der zuerst auf der NPEA Bensberg tätige, im Projekt der niederdeutschen Reichsschulen miteinbezogene Unterrichtsführer Ernst Debusmann machte Wilhelm Kemper, Bevollmächtigter des Napola-Inspektors, auf ein Karmelitenkloster in der Ortschaft Senderen an der Bahnlinie von Almelo nach Hengelo aufmerksam, das er vom Zug aus gesehen hatte. Es wurde jedoch ein anderes Kloster für die Jungmannen gewählt, das St.-Ignatius-Kollegium in Falkenburg an der Göhl, und für eine neuzugründende „Reichsschule für Mädchen“ das St.-Elisabeth-Kloster in Heythuysen.

Im Juli 1942 zogen die ersten Mitarbeiter in die Kloster ein. Als die „Deutsche Zeitung in den Niederlanden“ über die neuen Anstalten berichtete, waren die Kreise um den NSB-Führer Mussert alles andere als erfreut. Diese hatten sich ihre eigene Parteischule herbeigesehnt, um getrennt vom reichsdeutschen System ihren eigenen Führernachwuchs ausbilden zu können. Rauter war zufrieden, innerhalb kürzester Zeit meldeten sich 650 Jungen und Mädchen für die Aufnahmeprüfungen.

Bekannte Jungmannen

Siehe auch

Literatur

  • Paul van der Steen: Keurkinderen, Hitlers elitescholen in Nederland, Verlag Balans, 2009, ISBN 978 94 600 3016 1 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!