Roßmann, Karl
Karl Franz Joseph Roßmann ( 23. November 1916 in Kempten; 1. April 2002 in Bad Kreuznach) war ein deutscher Offizier der Flakartillerie sowie der Fallschirm-Panzertruppe der Luftwaffe, zuletzt Oberstleutnant und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
- „Bei Kodersdorf, das an einem kleinen Bachlauf liegt, kommt es an diesem Tage zu einem der dramatischsten Gefechte, die ich in den letzten Monaten erlebt habe. Aus dem Waldrand, etwa 2 km ostwärts Kodersdorf tritt plötzlich ein großer russischer Panzerverband aus, der uns aus Erd- u. Luftaufklärungsmeldungen bereits bekannt war. Die bewegliche Reserve unseres Panzer-Regiments unter seinem hervorragenden Kommandeur Oberstleutnant Roßmann (17 Panther) geht dicht am Bachlauf gut getarnt in Stellung. der russische Panzerverband (später stellten wir fest, daß es sich um das I. polnische Panzerkorps handelt, das auf russischer Seite aufgestellt wurde) entwickelt sich in friedensmäßiger Formation und rollt auf Kodersdorf zu. Kein Schuß fällt, und erst als die vordersten feindlichen Panzer auf etwa 50 Meter herangekommen sind, eröffnet Oberstleutnant Roßmann das Feuer. Die Wirkung ist vernichtend, jeder Schuß sitzt. In 20 Minuten sind 43 Panzer abgeschossen, der Rest zeigt die weiße Fahne. Uns fallen etwa 12 unbeschädigte Panzer in die Hand, darunter 3 oder 4 vom Typ Stalin, die wenige Stunden später mit dem Balkenkreuz bei uns eingesetzt werden.“
In 20 Minuten vernichten seine 17 Panzer 43 russische Panzer und erbeuten 12 weitere.
- „An der ‚Rossmannstellung‘ – die Panther standen im Flüßchen Weisser Schöps – bei Mückenhain/Kodersdorf wurden durch 17 Panther unter Major Rossmann 43 polnische Panzer abgeschossen und 12 Panzer erbeutet. Die polnische Panzer gehörten zum 1. Panzerkorps der 2. Polnischen Armee, ihr Auftrag war Vorstoß in Richtung Süden nach Görlitz und abschneiden der Bahnlinie nach Dresden. Dies wurde vereitelt, die Bahnlinie und auch der Fluchtweg aus Schlesien blieb frei. Görlitz wurde danach nicht mehr angegriffen und wurde erst nach der Kapitulation besetzt.“ — Zusammenfassung des Panzergefechts des Fallschirm-Panzer-Regiments 1 „Herman Göring“ am 19. April 1945 bei Mückenhain/Kodersdorf in Niederschlesien
Bei Kriegsende gelang es Roßmann, sich kämpfend durchzuschlagen und seine Einheit über die Oder und Neiße in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft zu führen.
Nachkriegszeit
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft studierte Roßmann Medizin und promovierte zum Dr. med.
Tod
Im April 2002 wurde der verheiratete Familienvater Oberstleutnant[1] a. D. Dr. Karl Roßmann mit militärischen Ehren im Beisein der Bundeswehr als Ehrengeleit beigesetzt.
Beförderungen
- 1936 Fahnenjunker
- 1936 Fahnenjunker-Gefreiter
- 1936 Fahnenjunker-Unteroffizier
- 1937 Fähnrich
- 1937 Oberfähnrich
- 1938 Leutnant
- 1940 Oberleutnant
- 1942 Hauptmann
- 1944 Major
- 1945 Oberstleutnant
Auszeichnungen (Auszug)
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 29. Juni 1941
- 1. Klasse am 17. Juli 1941
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz am 7. Juli 1941
- Allgemeines Sturmabzeichen in Silber
- Flak-Kampfabzeichen am 19. September 1941
- Ostmedaille am 1. September 1942
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe am 14. Januar 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. März 1944 als Hauptmann und Führer des I. Bataillons/Panzer-Regiment „Hermann Göring“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 12. November 1941 als Oberleutnant und Chef 16. Kompanie/IV. (leichte) Flak-Abteilung/Flak-Regiment „General Göring“ (motorisiert)
- Eichenlaub am 1. Februar 1945 (725. Verleihung) als Major und Kommandeur (ggf. Führer bzw. m. d. F. b.) des Fallschirm-Panzer-Regiment (1) „Hermann Göring“[2]
Literatur
- Franz Kurowski: Fallschirmpanzerkorps „Hermann Göring“ – Von der Polizeigruppe z. b. V. „Wecke“ zum Fallschirmpanzerkorps „Hermann Göring“, Flechsig, 2007, ISBN 978-3881897181