Bünau, Rudolf von (1915)

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Rudolf von Bünau (1915–1943)

Rudolf von Bünau (Lebensrune.png 6. Mai 1915 in Stuttgart; Todesrune.png 15. August 1943 in Latyschi an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Panzertruppe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er war der Sohn des gleichnamigen Generals der Infanterie von Bünau.

Werdegang

Günther von Bünau (1920–1943)
„Rudolf von Bünau wurde am 06.05.1915 in Stuttgart geboren und besuchte das Human- und Realgymnasium in Ludwigsburg und Dresden, wo sein Vater an der Kriegsschule lehrte. Nach dem bestandenen Abitur trat von Bünau am 01.04.1935 als Fahnenjunker der Kraftfahr-Abteilung 5 in Stuttgart-Bad Cannstatt bei. Von Bünau bleib seiner Abteilung bis nach Kriegsanfang 1939 treu. Zuvor in Aufklärungs-Abteilung 5 umbenannt und der 2. Panzer-Division unterstellt, übernimmt von Bünau den Posten eines Zugführers in der Panzerspäh-Kompanie der Abteilung, die vor Kriegsanfang von Major Kitschmann befehligt wurde. Chef der Kompanie war damals Rittmeister Schmelzer. Von Bünau rückte dann mit dem 01.09.1939 ins Feld gegen Polen und erwirbt sich bereits im 1. Feldzug des 2. Weltkrieges beide Eisernen Kreuze. In der Folge zum Kompaniechef ernannt, nimmt er an West-, Balkan- und Ostfeldzug teil. Im Laufe des Feldzuges gegen die Sowjetunion übernimmt von Bünau 1943 das Kommando über die neu aufgestellte Panzer-Aufklärungs-Abteilung 9 der 9. Panzer-Division. Während der schweren Angriffskämpfe südlich Orel, im Rahmen des Unternehmens ‚Zitadelle‘ tat sich die Abteilung unter dem Kommando von Bünaus im besonderen Masse hervor. Der Kampfgruppe Schmahl unterstellt, griff sie vor allem am 23.07.1943 entscheidend in die Kämpfe ein. Obwohl jegliche Verbindung der Kampfgruppe fehlte und der Gegner bereits an beiden Flanken durchgebrochen war, verteidigte von Bünau für acht Stunden die Ortschaft Osskoje gegen durch Artillerie- und Panzerfeuer unterstütze Angriffe. Selbst mit der Waffe in der Hand riss er seine Soldaten zum Gegenangriff auf und nahm die wichtige Höhe 226,8, die Ortschaft Piskalinka und den Kastenwald. Damit verhinderte er nicht nur einen gegnerischen Durchbruch, brachte verlorenes Gelände wieder zurück und fügte dem Gegner schwerste Verluste von mindestens 800 Feindtoten und 13 abgeschossenen schweren Panzern zu, sondern schuf auch die Voraussetzungen zum Aufbau einer neuen Abwehrfront der Kampfgruppe.[1] Dafür erhielt von Bünau als Hauptmann und Kommandeur der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 9 am 08.08.1943 das Ritterkreuz. Nur sieben Tage später fällt Rudolf von Bünau, am 15.08.1943, bei Latyschi, südlich Roslwal. Am nächsten Tag begraben ihn seine Kameraden auf dem Soldatenfriedhof von Roslawl, wo er noch heute ruht. Posthum wird er noch zum Major befördert.“[2]

Tod

Hauptmann von Bünau fiel am 15. August 1943 in den Nachwehen des Unternehmens „Zitadelle“ bei den schweren Abwehrkämpfen, als die 9. Panzer-Division, der 2. Panzer-Armee unterstellt, den Rückzug nach Westen antrat. Rudolf von Bünau wurde auf dem Heldenfriedhof Roslawl (Smolensk Oblast) beigesetzt, die Kriegsgräberstätte wurde jedoch von der Roten Armee geschändet und eingeebnet, von Bünaus Überreste konnten bis heute (Stand: 2019) vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht gefunden, geschweige geborgen werden.

Familie

Grabstätte der Familie Lauffer und von Bünau in Stuttgart. Auf dem großen Grabkreuz zwischen den Grabsteinen der Eltern und Großeltern mütterlicherseits werden die Namen der beiden gefallenen Söhnen und Enkelsöhnen zum Gedenken geführt (Quelle: WW2 Gravestone).

Rudolf war der Sohn des gleichnamigen Generals der Infanterie von Bünau und der Katharina „Kate“, geb. Lauffer (1893–1975). Sein jüngerer Bruder Günther (Lebensrune.png 10. September 1920 in Stuttgart), Oberleutnant und Kompaniechef im Panzer-Regiment 119, fiel vier Monate vor ihm am 21. April 1943 ebenfalls an der Ostfront.

Ehe

Rudolf von Bünau war mit Irmgard Maria, geb. Urban (Lebensrune.png 18. Oktober 1915 in Fürth; Todesrune.png 23. Dezember 1993 in Erlangen) verheiratet. Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen. In der Nachkriegszeit heiratete die Witwe von Bünau erneut, ihr neuer Ehemann war Dr. Hans List (Todesrune.png 12. Februar 1993 in Erlangen).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Bis zum 14.8.1943 hatte sich die Zusammensetzung der im Befehlsbereich des XXXXVI. Panzerkorps stehenden Verbände stark geändert; nun verfügte das Korps (20. Panzer-Division, 2. Panzer-Division, 6. Infanterie-Division, 9. Panzer-Division) auch über die 4. und 12. Panzerdivision, die 20. Panzergrenadier-Division, die 6. und 383. Infanterie-Division sowie die Kampfgruppen 7, 31 und 258. Kommandierender General des XXXXVI. Panzerkorps war General der Infanterie Hans Zorn () für die Zeit vom 1.10.1942 bis 2.8.1943, danach Generalleutnant Friedrich Hoßbach, ab 10. 8. 1943 Generalleutnant Hans Gollnick.
  2. Ritterkreuzträger Rudolf von Bünau