Dienstgrade der SA

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Die Sturmabteilung hatte nach militärischem Vorbild eine Rangfolge, die sich durch entsprechende Dienstgrade der SA manifestierte. Die Rangbezeichnungen und Dienstgradinsignien dienten später als Vorbild für die Schutzstaffel.

Dienstränge der SA

Die Rangabzeichen der SA bis 1934
Rangabzeichen der Sturmabteilung, hier Kragenspiegel von 1934 bzw. 1935 bis 1945; die Dienstränge (vgl. NS-Ranggefüge mit tabellarischem Vergleich SA, SS, Polizei und Wehrmacht) waren:
SA-Anwärter
SA-Mann (Soldat der Wehrmacht)
SA-Sturmmann (Ober… z. B. Oberschütze, Oberjäger)
SA-Obersturmmann (Gefreiter; nicht im Bild)
SA-Rottenführer (Obergefreiter)
SA-Scharführer (Unteroffizier)
SA-Oberscharführer (Unterfeldwebel)
SA-Truppführer (Feldwebel)
SA-Obertruppführer (Oberfeldwebel)
SA-Haupttruppführer (Hauptfeldwebel; nicht im Bild)
SA-Sturmführer (Leutnant)
SA-Obersturmführer (Oberleutnant)
SA-Sturmhauptführer (Hauptmann; ab 1939/40 SA-Hauptsturmführer)
SA-Sturmbannführer (Major)
SA-Obersturmbannführer (Oberstleutnant)
SA-Standartenführer (Oberst)
SA-Oberführer (kein Äquivalent)
SA-Brigadeführer (Generalmajor)
SA-Gruppenführer (Generalleutnant)
SA-Obergruppenführer (General der Waffengattung)
Chef des Stabes der SA (Generaloberst)[1]

Hierarchischer Aufbau

Bis 1926 wurde der Kommandant der SA als „Oberster SA-Führer“ (OSAF) bezeichnet. Bis dahin galt die SA als eine von der NSDAP unabhängige nationalsozialistische Kampforganisation. Ab Herbst 1926 übernahm Adolf Hitler die Führung der SA, wurde also selbst Oberster SA-Führer. Für den bisherigen Amtsinhaber wurde der neue Titel SA-Reichsführer eingeführt; dieser stand von da an unter der Kontrolle der Partei. Mit der Schaffung des SA-Reichsführers wurde das Gegenstück des obersten SS-Kommandanten gebildet, Er trug nun ebenfalls den Rang eines Reichsführers, war aber formal weiterhin dem SA-Reichsführer unterstellt.

Mit der Rückkehr Ernst Röhms in die SA wurde der Rang des Chefs des SA-Stabes oder kurz SA-Stabschef eingeführt. Der bekannteste Inhaber diesen Ranges war Ernst Röhm. Nach Röhms Ermordung anläßlich seiner Revolte wurde Viktor Lutze Stabschef und am 23. August 1934 als „Reichsleiter SA“ Hitler persönlich unterstellt. Er erhielt nun eigene Dienstgradabzeichen. Nach dem Tod Lutzes bei einem Autounfall im Mai 1943 wurde Wilhelm Schepmann Stabschef.

Interne Gliederung (nach dem Stand vom 30. Januar 1939)

SA-Mann war die Oberbezeichnung für alle Angehörigen der SA. Demnach konnte dieser Begriff sowohl SA-Führer- als auch Mannschaftsdienstgrade umfassen. Alle noch nicht endgültig eingereihten oder überführten Angehörigen der SA trugen die Bezeichnung SA-Anwärter. Außer der aktiven SA sind als weitere Formationen zu erwähnen: die SA-Reserven I und II, die nach der Machtübernahme (1933) aus den ehemaligen Soldatenverbänden „Kyffhäuserbund“ und „Der Stahlhelm“ gebildet wurde.

Bis zum März 1931 waren sogenannte „Gaustürme“ die oberste Verwaltungsinstanz. Ab dem 1. Mai 1931 wurden diese in zehn Gruppen und zwei eigenständige Untergruppen reorganisiert. Durch die Expansion der SA bestanden 1932 bereits 14 SA-Gruppen.

Im September 1932 wurden die SA-Gruppen zu fünf „Obergruppen“ zusammengefaßt und bis zum Juli 1933 zu acht Obergruppen ausgebaut, die aus 21 SA-Gruppen gebildet wurden. Ihnen standen neu ernannte SA-Gruppenführer vor. Als oberste Verwaltungsinstitution wurden nun ein „Führungshauptamt SA“ und vier „SA-Inspektionen“ (West, Südost, Mitte, Ost) gebildet. Im Mai 1934 wurden noch einmal drei weitere SA-Obergruppen gebildet, und es erfolgte von seiten Ernst Röhms eine Unterteilung zwischen der Dienststellung „Obergruppenführer“ und dem gleichnamigen Dienstgrad, welche alle Teilorganisationen der damaligen Gesamt-SA (SA, SS und NSKK) sowie das NSFK betraf. Doch mit den Ereignissen des sogenannten „Röhm-Putsches“ wurde die SA bis zum August 1934 reorganisiert. So wurden die Obergruppen, die Inspektionen und verschiedene Dienststellen des SA-Führungshauptamtes aufgelöst. Einige Untergruppen der SA wie die SS wurden selbständig.

So blieb die SA-Gruppe als oberste Verwaltungsgliederung bestehen, die der Obersten SA-Führung unterstellt war.

Organisationsstruktur der SA ab August 1934

  • Gruppe (bestehend aus mehreren Brigaden)
  • Sturmbann (3–5 Stürme)
  • Sturm (3–4 Trupps)
  • Trupp (3–4 Scharen)
  • Schar (1–2 Rotten)
  • Rotte (4–8 Mann)

Im Jahr 1938 wurde die Organisationsstruktur der SA nach militärischem Vorbild reorganisiert, und im Juni 1938 galten auch für die im März desselben Jahres in die SA eingegliederte „SA-Obergruppe Ostmark“ die gleichen neuen Strukturen. So war die Gesamt-SA am 30. Januar 1939 wie folgt gegliedert:

1. Allgemeine SA

1.1 Aktive SA-I (zwischen 18 und 35 Jahren)
1.2 Aktive SA-II (zwischen 35 und 45 Jahren)

2. SA-Reserve (über 45 Jahre)
3. SA-Wehrmannschaften

Diese waren nach militärischen Fach- und Tätigkeitsgebieten unterteilt, und es wurden nun auch für die SA Waffenfarben eingeführt, die ihrerseits die Farben der SA-Gruppen ablösten. So bestanden in der SA folgende Tätigkeitsgebiete:

  1. Nachrichten-SA (Zitronengelb)
  2. Reiter-SA (Orange)
  3. Pionier-SA (Schwarz)
  4. SA-Jäger (→ SA-Feldjäger-Korps)/SA-Schützeneinheiten (Grün)
  5. Sanitäts-SA (Königsblau)
  6. Marine-SA (Marineblau)
  7. SA-Fußstandarten (Grau)
  8. SA-Gruppenstäbe (Hellrot)
  9. Oberste SA-Führung (Karminrot)

Aus dieser Gliederung waren zwei ehemalige SA-Gliederungen herausgenommen worden, da diese nach der Machtübernahme Hitlers mit anderen Organisationen zu eigenständigen Formationen aufgebaut wurden:

  1. Die ehemalige Motor-SA wurde mit anderen Automobilverbänden zum NSKK umgebildet.
  2. Die ehemalige Flieger-SA wurde zusammen mit der Flieger-SS in das entstehende NSFK eingegliedert.

Dienstränge der SA im Vergleich zu SS und Heer

Die folgende Tabelle gibt die Dienstgrade der SA und SS in aufsteigender Rangfolge nach dem Stand vom 7. April 1942 wieder. Die dazu korrespondierenden Dienstgrade der Wehrmacht werden ebenfalls aufgeführt.

Sturmabteilung Allgemeine SS Waffen-SS Bemerkung Wehrmacht (Heer)
SA-Anwärter Freiwilligenbewerber der Waffen-SS Wehrpflichtiger oder Freiwilligenbewerber als Zeit- oder Berufssoldat
SA-Sturmmann
(SA-Mann vor 1942)
SS-Mann SS-Schütze Schütze
----- ----- SS-Oberschütze Oberschütze
SA-Obersturmmann
(SA-Sturmmann vor 1942)
SS-Sturmmann           Gefreiter
----- ----- ----- Stabsgefreiter
SA-Rottenführer SS-Rottenführer           Obergefreiter
SA-Scharführer SS-Unterscharführer SS-Unterscharführer
SS-Junker (Offiziersanwärter)
Unteroffizier
Fahnenjunker (Offiziersanwärter)
SA-Oberscharführer SS-Scharführer SS-Scharführer
SS-Oberjunker (Offiziersanwärter)
Unterfeldwebel
Fähnrich (Offiziersanwärter)
SA-Truppführer SS-Oberscharführer SS-Oberscharführer
SS-Standartenjunker (Offiziersanwärter)
Feldwebel
(für Offiziersanwärter kein Äquivalent)
SA-Obertruppführer SS-Hauptscharführer SS-Hauptscharführer
SS-Standarten-Oberjunker (Offiziersanwärter)
Oberfeldwebel
Oberfähnrich (Offiziersanwärter)
----- ----- SS-Stabsscharführer „Spieß“ Dienststellung Hauptfeldwebel „Spieß“ (Kompaniefeldwebel)
SA-Haupttruppführer SS-Sturmscharführer ab 1938 Stabsfeldwebel, Stabswachtmeister
SA-Sturmführer SS-Untersturmführer
(bis 1935 SS-Sturmführer)
ab 1935 Leutnant
SA-Obersturmführer SS-Obersturmführer ab 1933 Oberleutnant
SA-Hauptsturmführer
(vor 1939/40 SA-Sturmhauptführer)
SS-Hauptsturmführer
(vor 1935 SS-Sturmhauptführer)
Hauptmann
SA-Sturmbannführer SS-Sturmbannführer Major
SA-Obersturmbannführer SS-Obersturmbannführer ab 1933 Oberstleutnant
SA-Standartenführer SS-Standartenführer Oberst
SA-Oberführer SS-Oberführer ------
SA-Brigadeführer SS-Brigadeführer SS-Brigadeführer und
Generalmajor der Waffen-SS
ab 1933 Generalmajor
SA-Gruppenführer SS-Gruppenführer SS-Gruppenführer und
Generalleutnant der Waffen-SS
Generalleutnant
SA-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer und
General der Waffen-SS
General der Waffengattung
----- SS-Oberst-Gruppenführer SS-Oberst-Gruppenführer und
Generaloberst der Waffen-SS
ab 1942 Generaloberst
----- ----- ----- Generalfeldmarschall
Chef des Stabes der SA Reichsführer-SS -----
----- ----- ----- Reichsmarschall

Siehe auch

Fußnoten

  1. Schlag nach! Bibliographisches Institut, Leipzig 1938, S. 203.
  2. Die SA-Brigade wurde auch als SA-Untergruppe bezeichnet. (David Littlejohn: The SA 1921–45, S. 7)
  3. Freiwilligen der Allgemeinen SS wurde obligatorisch eine dreimonatige Probezeit auferlegt; sie galten in dieser Zeit offiziell als Staffel-Bewerber.
  4. Freiwillige der Allgemeinen SS galten in den ersten drei Jahren als Staffel-Anwärter, traten jedoch in der Öffentlichkeit unter der Bezeichnung SS-Mann in Erscheinung.