Schaefer, Hermann

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Hans Hermann Schaefer (Lebensrune.png 12. September 1885 in Metz, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 13. Februar 1962 in Wyk auf Föhr) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der Schutztruppe, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende verdiente er seinen Lebensunterhalt als Übersetzer für die US-amerikanische Besatzungsmacht in Kassel. 1953 zog er als Pensionär mit seiner Familie nach Wyk auf Föhr.

Chronologischer Werdegang

Freiwilligen-Regiment Magdeburg.jpg
  • Ausbildung
    • Erste Erziehung im elterlichen Hause
    • Zwei Jahre auf der Vorschule
    • Ein Jahr auf der Domschule in Metz
    • Fünf Jahre auf dem Lyzeum in Metz
    • Gymnasium in Zabern und Barmen
    • Studium an der Universität München
  • 20.3.1907 Eintritt in das Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Graf Blumenthal“ (Magdeburgisches) Nr. 36 als Fahnenjunker
  • 3.6.1911 im Pionierbataillon 4
  • 15.4. bis 15.8.1913 am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin
  • 1.10.1913 zum I. See-Bataillon versetzt
  • 22.10.1913 in der Schutztruppe für das Deutsche Schutzgebiet Kamerun angestellt und zur Dienstleistung beim Gouvernement von Kamerun unter Karl Ebermaier kommandiert
  • 15.3.1914 inzwischen der 12. Kompanie unterstellt, wurde er mit der Führung des Postenbezirks Schoa (Bezirk Ober-Logone) beauftragt
  • 1914/15 Teilnahme am Feldzug in Kamerun gegen britische und französische Invasoren
  • 10.6.1915 bei der Übergabe von Garua (Garwa) in britische Kriegsgefangenschaft geraten, später an Frankreich ausgeliefert.
  • 16.6.1917 in die Schweiz überführt und in Vitznau interniert
  • 16.3.1918 als Austauschgefangener nach Deutschland entlassen (repatriiert); anschließend beurlaubt
  • 16.4.1918 aus der Schutztruppe ausgeschieden
  • 17.4.1918 im 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 66 als Kompanieführer angestellt
  • Ende Juni 1918 in den Stab der Heeresgruppe „Eichhorn“ versetzt
  • 4. Juli 1918 Kommandeur des III. Bataillons/Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 379
  • Oktober 1918 Kommandeur des I. Bataillons/Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 2
  • 9.3.1919 Kompaniechef im 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 66 zwecks Demobilisierung
  • April 1919 im Freiwilligen-Regiment Magdeburg (Freikorps)
  • Oktober 1919 Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 104
  • 1.1.1921 im Stab des 12. Infanterie-Regiments (Reichswehr)
  • 15.12.1921 im Stab des 11. Infanterie-Regiments (Reichswehr)
  • 27.12.1922 im Stab des 8. (Preußischen) Infanterie-Regiments (Reichswehr)
  • 9.1.1923 Chef der 16. Kompanie/8. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Reichswehr)
  • 1.10.1923 Chef der 13. (Minenwerfer-)Kompanie/8. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Frankfurt/Oder)
  • 15./20.2.1926 Chef der 3. Kompanie/6. Infanterie-Regiment (Reichswehr)(Schwerin)
  • 1.5.1927 Chef der 13. (Minenwerfer-)Kompanie/6. Infanterie-Regiment (Reichswehr) (Schwerin) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.10.1928 im Stab des Infanterieführers II (Schwerin)
  • 12.9.1930 im Stab des 8. (Preußischen) Infanterie-Regiments (Frankfurt/Oder)
  • 19.3.1931 Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 8 (Görlitz)
  • 1.9.1933 zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung (sonstige Offiziere)
  • 1.4.1934 Kommandant des Truppenübungsplatzes Heuberg
  • 25.11.1935 mit Wirkung vom 1.12.1935 Kommandeur des Infanterie-Regiments 22 (Gumbinnen) der 1. Infanterie Division
  • 6.10.1936 Kommandeur des Infanterie-Regiments 80 (Koblenz)
  • 12.3.1937 mit Wirkung vom 1.4.1937 Kommandant von Kassel als Nachfolger für Oberst Ernst Rittweger (1883–1945) aus Müllheim, dem ersten Standortkommandant, der am 1.4.1942 zum Generalmajor befördert wurde, am 30. Juni 1944 verabschiedet wurde, und dennoch 1945 im Endkampf um Deutschland bei Karlsruhe gefallen ist.
    • die Kommandantur Kassel befand sich in der Oberen Königsstraße 37, sein Adjutant (Stand: 1938) war Hauptmann Kurt Breckerbaum (Lebensrune.png 21. August 1896 in Bergen-Lüchow), ab 1. Oktober 1938 Major, Kriegsdienst im Stab des XI. Armeekorps (Todesrune.png 3. Januar 1940 im Lazarett in Salzwedel)
  • 1.9.1939 Wehrmachtskommandeur von Kassel
    • laut mehrerer Stellen vom 10.9.1939 bis 20.5.1944 dem Armeeoberkommando 10 unterstellt
  • 20.5.1944 Führerreserve OKH (IX)
  • 25.6.1944 kommandiert zum Militärbefehlshaber Frankreich zur Einweisung als Feldkommandant
  • 15.8.1944 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Feldkommandant 589 beauftragt
  • 16.9.1944 Führerreserve OKH (IX)
  • 31.1.1945 mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform aus dem aktiven Dienst ausgeschieden

Familie

Hermann war der Sohn des Offiziers Paul Hermann Otto Bernhard Schaefer und dessen Frau Maria, geb. Ehse. Sein Vater war als Major z.D. zuletzt Kommandeur des Landwehrbezirks Barmen, der als Oberstleutnant a. D. seinen Abschied nahm. Ob Oberst der Wehrmacht, Oberst des Bundesgrenzschutzes und Generalmajor der Bundeswehr Otto Schaefer (1902–2002)[1] sein jüngerer Bruder war, konnte nicht ermittelt werden.

Oberst Schaefer heiratete am 24. Juni 1938 seine Verlobte Johanna Giehrl (Lebensrune.png 22. November 1905), Tochter des aus München stammenden Oberstleutnants und Militärschriftstellers (zudem ab 1920 Redakteur der Militärfachzeitschrift „Wissen und Wehr“) Hermann Giehrl, seit 1918 Ritter von Giehrl (1877–1923)[2] und der Paula Emmy, geb. Thäter (1883–1972).

Johannas Großeltern väterlicherseits waren der bayerische Generalleutnant und Chef des Generalstabes der Armee Maximilian Ritter von Giehrl (1840–1896) und dessen Ehefrau Georgine, geborene Narziss. Ihr Großvater war schon 1893 durch die Verleihung des Verdienstordens der Bayerischen Krone in den persönlichen Adelsstand erhoben worden. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren der bayerische Generalmajor Gottlieb Josef Ritter von Thäter (1846–1912) und der Luise Amalie Johanna, geb. Dollmann (1854–1941).

Aus der Ehe mit Hermann Schaefer sind zwei Kinder entsprossen. Johanna verstarb am 24. Juni 1968 in Wyk auf Föhr, wo sie in einem Gemeinschaftsgrab mit ihrem Ehemann ruht, der 1962 vorausging.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Hans Surén: Kampf um Kamerun – Garua, Scherl, Berlin 1934 (Bild von Schaefer auf Seite 255)

Fußnoten

  1. 1921 Eintritt in die Reichswehr, 1924 Leutnant, 1943 Oberst der Wehrmacht, 1952 Oberst im Bundesgrenzschutz, 1954 bis 1956 Kommandeur des Grenzschutzkommandos Mittel in Kassel, 1956 bis 1962 Bundeswehr, dort 1956 Brigadegeneral und stellvertretender Divisionskommandeur, 1957 stellvertretender kommandierender General, 1959 stellvertretender General der Kampftruppen und Inspizient Infanterie, 1960 Generalmajor.
  2. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs fungierte Giehrl zunächst als Beobachtungsoffizier eines Lenkluftschiffes in Königsberg. Am 12. Oktober 1914 wurde er zum Armeeoberkommando 8 versetzt und Anfang Dezember 1914 dem Stab des Chefs des Generalstabes des Feldheeres zugeteilt. Giehrl nahm an der Winterschlacht in Masuren sowie der Schlacht bei Gorlice-Tarnów teil und kam im September 1915 zum Generalstab des I. Reserve-Korps. Daran schlossen sich weitere Generalstabsverwendungen an. Im Januar 1917 zum Major aufgestiegen, war er von Ende Juli bis Ende Dezember 1917 als Lehrer beim Generalstabskurs in Sedan tätig. Giehrl kam anschließend zum Generalstab des IX. Reserve-Korps und am 22. Juni 1918 zum Generalstab des XVI. Armee-Korps. Hier fungierte er als Erster Generalstabsoffizier des Generalkommandos. Für die Planungen der Abwehrschlacht im Bereich der Gruppe „Perthes“ sowie der mehrfachen Zurückverlegung der Front, bei der ohne nennenswerte Verluste die Aisne überschritten wurde, erhielt Giehrl am 9. Oktober 1918 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand und er durfte sich „Ritter von Giehrl“ nennen. Nach Kriegsende berief man ihn wieder in die Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes in Berlin. Im Winter 1919 in die Reichswehr übernommen, fungierte Ritter von Giehrl bis 1920 als Chef der Nachrichten-Abteilung im Reichswehrministerium. Am 4. Oktober 1921 wurde er zum Oberstleutnant befördert und im Frühjahr 1922 als Kommandeur des III. Bataillons im 4. (Preußisches) Infanterie-Regiments nach Deutsch-Krone versetzt. In dieser Stellung verstarb er am 20. Februar 1923.