Pollitz

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Pollitz

Staat: Deutsches Reich
Gau: Magdeburg-Anhalt
Landkreis: Stendal
Provinz: Sachsen
Einwohner (2014): 252
Bevölkerungsdichte: 13 Ew. p. km²
Fläche: 19,05 km²
Höhe: 17 m ü. NN
Postleitzahl: 39615
Telefon-Vorwahl: 039395
Kfz-Kennzeichen: SDL
Koordinaten: 52° 58′ 12″ N, 11° 37′ 26″ O
Pollitz befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt

Pollitz ist ein deutsches Dorf, welches im nördlichsten Teil der Altmark liegt. Die Ortschaft befindet sich in der Gemeinde Aland und ist damit Bestandteil der Verbandsgemeinde Seehausen in Sachsen-Anhalt.

Lage

Pollitz liegt im äußersten Norden der Altmark in Sachsen-Anhalt. Benachbarte Dörfer sind Wahrenberg, Krüden, Groß Garz und Wanzer. Das Dorf liegt direkt am Aland, einem Nebenfluß der Elbe. Die Gemarkungen der (ehemals selbständigen) Gemeinde ziehen sich durch das Niederungsgebiet der Elbe und wird als „Hohe Garbe“ bezeichnet. Diese ist Teil der „Flußlandschaft Elbe“, die als Biosphärenreservat ein Naturschutzgebiet bildet. Pollitz ist Randgebiet der Wischelandschaft.

Pollitz wird ein weiterer Ortsteil zugeordnet: Scharpenhufe.

Geschichte

Ursprünglich gab es zwei Ortschaften, die das heutige Pollitz bilden: Auf der einen Seite ein eng zusammengebauter Dorfteil unterhalb der Kirche, welcher noch heute als „der Winkel“ bezeichnet wird, sowie auf der anderen Seite das auseinandergezogene, angelegte Straßendorf. So war „der Winkel“ ein eigenständiges Dorf. Eine erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1208 im Zusammenhang mit dem heutigen Dorf Deutsch.

Das Gebiet rund um Pollitz gehörte zu den wenigen altmärkischen Besitzungen der Gans Edle Herren zu Putlitz, einem märkischen Adelsgeschlecht. Im Jahre 1467 ging die Siedlung Pollitz in den Besitz der von Jagow, einer altmärkischen Adelsfamilie, über. Die Herrschaft der Edlen Gänse in Pollitz war somit beendet.

Am 8. Juni 1930 wurde die Freiwillige Feuerwehr in Pollitz gegründet.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Aulosen (am 23. Juni 2009), Krüden (am 17. Juni 2009), Pollitz (am 19. Juni 2009) und Wanzer (am 9. Juni 2009), daß ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Aland vereinigt werden. Die Gemeinde Aland schloß sich daraufhin der Verbandsgemeinde Seehausen an.

Gänseburg

Die Gänseburg (auch Gansburg oder Ganseburg) war zunächst ein von den ostgermanischen Wenden angelegter Rundwall. „Der im Überschwemmungsgebiet des Aland liegende runde Burghügel mit etwa 55 Meter Durchmesser war durch einen breiten Wassergraben aus einer östlich anschließenden flachen Erhebung herausgeschnitten sowie mit einer südwestlich abgerundet-dreieckigen Burg und einer etwas niedrigeren Vorburg vorgelagert.“[1] Ab dem 10. Jahrhundert ist im Zusammenhang mit der Gänseburg von einem „gut befestigten Gutshof mit einer Gänsezucht“ die Rede.[2] Der Gutshof wurde von Vorfahren der Gans Edle Herren zu Putlitz betrieben und verblieb bis zum Jahre 1474 in Besitz der Edlen Gänse. Die Gänseburg ging in den Besitz der von Jagow über. Im Laufe der Jahrhunderte verfiel die Gänseburg und verschwand Ende des 19. Jahrhunderts endgültig.

Die Gänseburg ist nicht mit dem heute noch bestehenden Gutshaus Scharpenhufe oder dem auf der gegenüberliegenden Alandseite liegenden Fischerhaus zu verwechseln.

Verweise

Fußnoten

  1. Liselott Enders: Neue Details zur Wüstungsgeschichte der Altmark., Oschersleben 2004, S. 11
  2. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark, Band 2, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, S. 711