Wendemark (Altmark)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Magdeburg-Anhalt |
Landkreis: | Stendal |
Provinz: | Sachsen |
Einwohner (2014): | 208 |
Bevölkerungsdichte: | 10 Ew. p. km² |
Fläche: | 19,18 km² |
Höhe: | 23 m ü. NN |
Postleitzahl: | 39615 |
Telefon-Vorwahl: | 039393 |
Kfz-Kennzeichen: | SDL |
Koordinaten: | 52° 51′ 37″ N, 11° 55′ 31″ O |
Wendemark befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Wendemark ist ein deutsches Dorf im nördlichsten Teil der Altmark. Die Ortschaft befindet sich in der Gemeinde Altmärkische Wische und ist damit Bestandteil der Verbandsgemeinde Seehausen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Dorf Wendemark liegt in der Wische nahe der Elbe und ist eines der größten Dörfer der östlichen Altmark. Durch Wendemark führt die Straße der Romanik.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Wendemarks erfolgte im Jahre 1322 als Wentmark über 1329 Wentmarke, 1437 Wentmargke und 1541 Wendemarck. Im Jahre 1804 bestand Wendemark, das seiner Anlage nach ein Marschhufendorf ist, verwaltungsmäßig aus Oberwendemark und Niederwendemark.
Zu den Schäden infolge Kriegsnot im 17. Jahrhundert kamen in der gleichen Zeit noch Deichbrüche hinzu. Um das Leben in Wendemark war es damals recht schlecht bestellt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß nach dem 30jährigen Krieg der Werbener Bürger Lorenz Gleim einen Hof, den wüstgewordenen „Seehof“, instandsetzte. Auf dem Seehof wurde im Jahre 1718 der Musikwissenschaftler Friedrich Wilhelm Marpurg geboren.
Wendemarks frühere Backsteinkirche wurde mitsamt dem Pfarrhaus im Dreißigjährigen Krieg zerstört. 1662 wurde die Kirche wieder aufgebaut und 1788 wurde der Turm neu errichtet. Im Jahre 1958 wurde ein neuer Friedhof mit einer Leichenhalle geschaffen. Auf dem Friedhof steht ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Wendemark Ziel VS-amerikanischer Invasoren. Am 12. April 1945 besetzte die VS-Armee Wendemark sowie Neukirchen und stieß dann weiter nach Werben vor, um die Fähre zu blockieren.
Das Wappen wurde 2009 vom Landkreis Stendal genehmigt. Die Blasonierung lautet: „In Rot ein schräger silberner Wellenbalken, nach der Figur begleitet von oben drei fächerartig gestellten goldenen Eichenblättern mit einer Eichel und unten dem Oberteil eines goldenen Bischofsstabes mit in einer Eichel auslaufender und hervorsprießenden kleinen Eichenblättern verzierter Krümme.“[1]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Falkenberg (am 19. Januar 2009), Lichterfelde (am 19. Januar 2009), Neukirchen (Altmark) (am 9. Januar 2009) und Wendemark (am 16. Januar 2009), daß ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Wische vereinigt werden.
„Völkische Siedler“
→ Hauptartikel Völkische Siedler
Im Juni des Jahres 2015 veröffentlichte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) einen Bericht über eine angebliche Ansiedlung „völkisch-rechter Siedler“.[2] Nach Angaben des MDR hatte eine solche Familie bereits sechs Gehöfte in ihrem Besitz. Aus dem Bericht geht allerdings nicht klar hervor, ob überhaupt völkische Siedler derzeit in Wendemark leben (oder gelebt haben). Geht man davon aus, daß solche Siedler bei Wahlen auch die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) wählen, dürfte die Anzahl jedoch nicht höher als zwei betragen. (Wahl zum EU-Parlament 2014: 2,5 % (entspricht zwei Stimmen); Bundestagswahl 2013: 0,0 % (entspricht keiner Stimme); Landtagswahl 2011: 1,1 % (entspricht einer Stimme)).
Schon im Januar 2015 luden die „Amadeu Antonio Stiftung“, das „Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Stendal“, „Die Schmiede e. V.“ und das neomarxistische Bündnis „seehausen.links“ in Seehausen (Altmark) zu einer Informationsveranstaltung über völkisch-rechte Siedler ein, da angeblich welche in Werben (Elbe) leben würden – auf konkrete Beweise warten die Einwohner des Wischegebietes jedoch bis heute vergeblich.
Bekannte, in Wendemark geborene Personen
- Friedrich Wilhelm Marpurg (1718–1795), Musiktheoretiker, Musikkritiker und Musikhistoriker der Aufklärung
Siehe auch
Verweis
Fußnoten
Beuster • Geestgottberg • Losenrade • Seehausen • Schönberg