Selinger, Karl

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Ritterkreuzträger des Burgenlandes Karl Selinger

Karl Selinger (Lebensrune.png 4. Februar 1920 in Hornstein, Österreich; Todesrune.png 31. Januar 2011 in Eisenstadt) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Feldwebel der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger der Gebirgstruppe im Zweiten Weltkrieg sowie Oberst des Österreichischen Bundesheeres.

Werdegang

Karl Selinger (links) und Divisionskommandeur Paul Klatt

Zweiter Weltkrieg

Der 1920 geborene Hornsteiner Karl Selinger trat im Sommer 1940 als Schütze der 8. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regimentes 85 in die Wehrmacht ein. Seine Feuertaufe erhielt er in der 5. Gebirgs-Division (Ehrennamen: Gamsbock- oder Sumpfjäger-Division) im Frühjahr 1941 im Balkanfeldzug. Aus bulgarischen Bereitstellungsräumen zum Angriff angetreten, überwand das Regiment die schwer befestigte Metaxas-Linie, schlug die heftigen Gegenangriffe der griechischen Nordarmee zurück und zwang sie zur Kapitulation. Im Mai 1941 landeten umfangreiche Fallschirmjägerverbände u. a. in kleinen Transportbooten auf der Nordküste der Insel Kreta während des Unternehmens „Merkur“. Die eingesetzten Gebirgsjägerverbände erlitten hohe Verluste, verstärkten die geschwächten Fallschirmjäger jedoch entscheidend und kämpften die Verteidigungsanlagen der alliierten Besatzer nieder. Karl Selinger erhielt für seinen gezeigten Mut das Eiserne Kreuz 2. Klasse und das Ärmelband „Kreta“.

Als Gefreiter erlebte der erst Zweiundzwanzigjährige die harten Schlachten im Nordabschnitt der Rußlandfront. Im Juni 1942 wurde er ins Gebirgs-Jäger-Regiment 144 der 3. Gebirgs-Division versetzt. Die Narvik-Division bestand zum Großteil aus Deutschen der Ostmark (Kärnten) und war soeben aus Nordfinnland in den Großraum Leningrad verlegt worden. Hier hielten die Gebirgsjäger wiederholt Großangriffe der zahlenmäßig überlegenen Roten Armee auf und nahmen im Gegenangriff feindliche Stellungen ein. Selinger trug inzwischen das Verwundetenabzeichen, das Infanteriesturmabzeichen und die Nahkampfspange in Bronze. Anfang 1943 wurde er als Führer einer MG-Truppe schwer verwundet – im Lazarett erhielt er das Verwundetenabzeichen in Silber. Insgesamt wurde er fünfmal verwundet. Im Oktober 1943 wieder zur 8. Kompanie zurückgekehrt, wurde er zum Oberjäger befördert und erhielt im Juni 1944 das lang verdiente Eiserne Kreuz 1. Klasse.

Im August 1944 als Feldwebel zum Bataillonsstab versetzt, übernahm Karl Selinger während der Stellungsschlachten in Ungarn die Führung eines Zuges im II. Bataillon. Am Westufer der Theiß lag die Hauptmacht der Division unter heftigem Artilleriefeuer, als umfassende russische Infanterieverbände mit Panzerunterstützung zum Angriff antraten. Ohne Befehl trat Selinger mit seinem Zug und Teilen der Stabskompanie zu einem schnellen Gegenangriff an und warf die russischen Verbände genau in der verwundbaren Phase zwischen Sturmlandung und Eintreffen der ersten Verstärkungen vom Ostufer wieder über die Theiß zurück. Für diesen entscheidenden Waffengang erhielt Karl Selinger am 12. Dezember 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Kriegsgefangenschaft

Im Mai 1945 geriet Selinger nach vierjährigem Fronteinsatz auf von Tschechen besetzten Boden in sowjet-bolschwistische Kriegsgefangenschaft, wurde in ein Lager bei Stalingrad gebracht und als Zwangsarbeiter beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt eingesetzt.

Nachkriegszeit

Ende 1947 entlassen, trat Karl Selinger 1956 in das Unteroffizierskorps des neuen Österreichischen Bundesheeres ein und holte im Alter von 32 Jahren die Matura (Abitur) nach. 1960 musterte er als Leutnant der „Theresianischen Militärakademie“ aus und übernahm nach Dienst in verschiedensten Truppen- und Stabsstellen 1973 als Oberstleutnant das Kommando der Luftschutztruppenschule. 1981 beendete Oberst Selinger seine Karriere als Abteilungsleiter im Heeres-Materialamt und lebte bis zu seinem Tode 31. Januar 2011 in Hornstein. Von 320 deutsch-österreichischen und drei burgenländischen Ritterkreuzträgern schaffte er als einziger den Sprung vom Feldwebel zum Oberst.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Dies waren ein Josef Stalin-Panzer und ein T-34, die er mit Panzerfäusten zum einen aus 30 m und zum anderen aus 15 m Entfernung vernichten konnte.