Spadiut, Hubert
Hubert Spadiut ( 23. September 1922 in Neuhofen/Steiermark; 30. Juli 2015 in Knittelfeld, Steiermark) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe, Kampfflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er absolvierte insgesamt 348 Feindflüge[1] an der Ostfront, im Mittelmeerraum, an der Westfront und bei der Reichsverteidigung, zuletzt als Jagdflieger, Staffelkapitän und Führer eines Strahlenjägers Me 262.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
Nach dem Abitur meldete sich Spadiut am 15. November 1939 zur Luftwaffe und wurde als Offizieranwärter zuerst beim Flieger-Ausbildungs-Regiment 51 (anschließend Flugzeugführerschule „C“, dann Blindflugschule 2 in Neuburg an der Donau) und ab dem 1. Februar 1941 an der Großen Kampffliegerschule 1 in Tutow zum Kampfflieger ausgebildet.
Am 1. April 1941 wurde Spadiut zum Leutnant befördert, am 25. Mai 1941 wurde er zur 12. Staffel/Kampfgeschwader 76 kommandiert. Er diente auch in der 4. sowie der 5. Staffel und im Stab der II. Gruppe, wurde 1943 zum Oberleutnant befördert, und am 10. April 1944 wurde er schließlich Ia des Geschwader-Stabes/KG 76. Am 26. Juni 1944 wurde er zum Staffelkapitän des Erprobungskommandos 234 ernannt. Am 1. Dezember 1944 wurde er zum Hauptmann befördert.
Zuletzt vom 6. Januar 1945 bis Kriegsende war Spadiut Kapitän der 5. Staffel/II. Gruppe/Kampfgeschwader 54.
Endkampf
Auch Spadiut wurde nach seiner Versetzung auf den Strahlenjäger zum Jagdflieger umgeschult, das Geschwader hieß seit dem November 1944 Kampfgeschwader (J) 54. Noch am 29. April 1945 verlor die II./KG(J) 54 auf dem Fliegerhorst Erding Me 262 „Rote 2“ durch feindliche Tiefflieger. Spadiut, dessen 5. Staffel inzwischen dem Jagdverband 44 unterstellt war, stieg am 30. April 1945 zum letzten Luftkampf im Raum München – Prag im Rahmen der Reichsluftverteidigung auf.
Nachkriegszeit
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft kehrte Spadiut in seine steirische Heimat zurück, studierte Tiermedizin und promovierte. Dr. Spadiut hat u. a. eine Operationsmethode erfunden, die „Uterusnaht nach Spadiut“. Er war Amtstierarzt von Knittelfeld und Dozent an der Veterinärmedizinische Universität Wien. Ihm wurde die Josef-Bayer-Medaille für herausragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen.
Tod
Hauptmann a. D. Dr. med. vet. Hubert Spadiut verstarb im Sommer 2015 mit 92 Jahren im Kreise der Familie.
Familie
Dr. Hubert Spadiut war mit Dr. Lucia Spadiut verheiratet, die erste Tierärztin Österreichs. Söhne des Ehepaares sind der in Graz ansässige Fachtierarzt Dr. Hubert W. Spadiut und der in Knittelfeld ansässige Tierarzt sowie Politiker des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) Dr. Wolfgang Spadiut. Schwester des Kampfliegers ist die in Übelbach bei Graz ansässige Tierärztin Dr. Ursula Fötschl, die jüngste der drei Geschwister.
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Ehrenpokal der Luftwaffe am 30. März 1942
- Frontflugspange für Kampfflieger in Gold
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
- Deutsches Kreuz in Gold am 24. September 1942 als Leutnant und Flugzeugführer in der 4. Staffel/II. Gruppe/Kampfgeschwader 76
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 26. März 1944 als Oberleutnant und Staffelkapitän der 5. Staffel/II. Gruppe/Kampfgeschwader 76 (nach 322 Feindflügen)