Staudegger, Franz

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Franz Staudegger I.JPG

Franz Staudegger (Lebensrune.png 12. Februar 1923[1] in Unterloibach bei Bleiburg, Kärnten, Republik Österreich; Todesrune.png 16. März 1991[2] in Frankfurt am Main) war ein deutscher Unteroffizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Oberscharführer, Panzer-As und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Franz Staudegger II.jpg

Franz Staudegger wurde als Sohn eines Wirtshausbesitzers geboren. Er hatte zwei Brüder. Nach Beendigung seiner Schullaufbahn in Klagenfurt bewarb er sich 1940 bei der Waffen-SS. Er wurde schließlich am 8. Juli 1940 angenommen und im Infanterie-Ersatz-Bataillon der verstärkten Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ in Brigadestärke zum Infanteristen ausgebildet. Aus der Brigade wurde am 15. Juli 1941 die SS-Division (motorisiert) „Leibstandarte SS Adolf Hitler“, mit der Staudegger am Ostfeldzug teilnahm. Im Winter 1941/42 wurde SS-Oberschütze Staudegger als Angehöriger der 1. Kompanie/Infanterie Regiment (mot.) „LSSAH“ an der Kriegsfront verwundet. Im März 1942 wurde er zum SS-Sturmmann befördert.

Nach dem Lazarettaufenthalt und seiner Genesung wurde er auf seinen Wunsch hin zum Panzerkommandanten ausgebildet. Zuerst befehligte er im leichten Zug der Panzer-Abteilung „LSSAH“ einen Panzer III. Ende 1942 wurde bei der Leibstandarte in Fallingbostel eine Kompanie mit den schweren Panzerkampfwagen VI Tiger I aufgestellt. Zu den Zugführern der 13. schweren Kompanie gehörte Michael Wittmann. Der junge Staudegger mit seinen stahlblauen Augen und dem Gardemaß von 1,90 m gehörte zu den glücklichen Kommandanten, die hierfür ausgesucht wurden. Am 30. Januar 1943 wurde er zum SS-Unterscharführer befördert. In der Schlacht von Kursk im Juli 1943 sollte er mit der SS-Panzer-Regiment 1 der SS-Panzergrenadier-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ zur Berühmtheit gelangen. Nach der Verleihung des Ritterkreuzes mußte Staudegger zum Führer im Führerhauptquartier, um Bericht zu erstatten. Anschließend erhielt er Heimaturlaub, in Bleiburg wurde er als Held empfangen, die Stadt schenkte ihm einen Gutschein für einen Volkswagen Käfer. Mehrfach trat er vor seiner Rückkehr, inzwischen zum SS-Scharführer befördert, als Redner auf und schickte viele Pakete an seine Kompanie-Kameraden an der Front.

Nach Einsätzen zur Rückeroberung der Mius-Linie wurde die Division ab dem 29. Juli 1943 nach Oberitalien verlegt. Sie kam im Raum Verona - Reggio - Piacenza - Bergamo unter und wurde ab dem 8. September 1943 zur Entwaffnung der italienischen Armee eingesetzt. Am 19. September 1943 wurden dabei durch Angehörige der Division die Ortschaften Bove und Castellar in der Region Cuneo niedergebrannt. Teile der Bevölkerung wurden erschossen. Bereits am 15. September hatten Angehörige des SS-Panzergrenadier-Regiments 2 in Meina am Lago Maggiore etwa 20 Juden aufgegriffen und erschossen. Vom 26. September 1943 bis zum 12. Oktober 1943 wurde das SS-Panzergrenadier-Regiment 1 zur Bandenbekämpfung in Istrien eingesetzt. Die 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ wurde am 22. Oktober 1943 aus der SS-Panzergrenadier-Division aufgestellt. Bis zum 3. November 1943 erfolgte die erneute Verlegung der Division aus Oberitalien an die Ostfront und dort in den Raum Kiew. Am 10. November 1943 trat die Division aus dem Raum südwestlich von Fastow (etwa 65 km südwestlich Kiew) zum Gegenstoß in nördliche Richtung an. Es gelang in schweren Kämpfen, die aus dem Raum Kiew vorgestoßenen feindlichen Panzerverbände zu vernichten. Nach Beginn der russischen Winteroffensive Ende Dezember 1943 wurde die Division auf den Raum Berditschew zurückgedrängt. Nach schweren Kämpfen im Raum südlich von Berditschew folgte nach der Kesselbildung bei Tscherkassy Ende Januar 1944 der Verlegungsbefehl zum III. Panzerkorps hinter den Ostflügel der 1. Panzerarmee in den Raum nördlich von Uman. Bis zum 15. Februar 1944 versuchten deutsche Truppen, den Kessel von Tscherkassy zu entsetzen, scheiterten jedoch im russischen Abwehrfeuer. Bis Ende Februar 1944 bezog die Division am Tikitsch Stellungen und trat dabei am 16. Februar 1944 auf Lisjanka zum Entsatz der dort eingeschlossenen Verbände an. Am 17. Februar 1944 konnten rund 34.000 Mann die deutschen Linien erreichen. Nach diesem Einsatz wurde die Division wieder dem XXXXVIII. Panzerkorps bei der 4. Panzerarmee zugeführt und in den Raum Tarnopol verlegt. In schweren Angriffskämpfen konnte Mitte März 1944 die Lage am rechten Flügel der 4. Panzerarmee zwischen Tarnopol und Proskurow stabilisiert werden. Nach dem russischen Angriff in der Nahtstelle zwischen der 4. und 1. Panzerarmee ab dem 20. März 1944 wurde die 1. SS-Panzer-Division mit Teilen der 4. Panzer-Armee zur Divisionsgruppe „Mauss“ zusammengefaßt und an der Durchbruchstelle am Zbrucz eingesetzt. Am 24. März 1944 befahl die Heeresgruppe Süd der eingeschlossenen 1. Panzerarmee, sich zur 4. Panzerarmee in Richtung Nordwesten durchzukämpfen. Am 1. April 1944 konnte bei Lisowce, etwa 30 km westlich von Skala ein Brückenkopf über die Sereth gebildet werden. Bis zum 6. April 1944 konnten dann die eigenen Linien erreicht werden. Die Reste der 1. SS-Panzer-Division wurden Mitte April 1944 aus dem Einsatz gezogen und in den Raum Lemberg verlegt. Von hier aus wurden die Reste der Division ab dem 18. April auf die Bahn verladen und nach Belgien verlegt, wo sie im Raum Turnhout aufgefrischt wurde. Nach der Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 wurde die nur teilweise aufgefrischte Division zur Abwehr einer erwarteten zweiten Invasion in den Raum Brügge – Gent verlegt. Am 28. Juni 1944 wurde dann das SS-Panzergrenadier-Regiment 1 „LSSAH“ zum I. SS-Panzerkorps an die Invasionsfront verlegt. Am 6. Juli 1944 folgte dann auch der Rest der Division und bezog ihren Bereitstellungsraum um Bretteville-sur-Laize, etwa 12 km südlich von Caen.

Tapferkeitstat zum Ritterkreuz

Mit Handgranaten gegen Feindpanzer

„In der warmen Nacht des 5. Juli 1943 versuchte der von seiner Panzereinheit (Zweiter Zug der dreizehnten Panzerkompanie Leibstandarte Adolf Hitler, geführt von Michael Wittmann) abgeschnittene Staudegger seiner Einheit durch einen Wald zu folgen, um zu ihr aufzuschließen. Da der Panzer sehr laut war, konnte Staudegger kaum etwas von seiner Umwelt hören. Plötzlich sah er vor sich ein kleines Licht aufleuchten: ein anderer Panzer stand direkt vor seinem Tiger im Weg und der im Kommandantenturm stehende Kommandant des anderen Panzers hatte sich gerade eine Zigarette angezündet. Staudegger stieg aus seinem Panzer aus, um den Kommandanten zu fragen, warum er mitten auf der Straße parke (der Andere konnte den Tiger nicht hören, weil sein eigener Motor lief). Als Staudegger den anderen Panzer erreichte, war es ein Schock für ihn zu sehen, daß es ein russischer T-34 war und der Kerl darauf war ein russischer Offizier, der genauso geschockt war, zu sehen, daß es kein anderer T-34 war, der da kam, sondern ein Tiger. Da machte sich Staudeggers Infanterieausbildung bezahlt und er nahm sich schnell eine der Granaten, die er bei sich trug, entsicherte sie und warf sie durch die Luke. Sie traf, detonierte und das sich im Fahrzeug ausbreitende Feuer beleuchtete einen weiteren T-34 hinter dem ersten. Da Staudegger klar war, daß die andere Panzerbesatzung die Explosion gehört haben mußte, kletterte er sofort den anderen T-34 hoch, bis die russische Besatzung des anderen T-34 die Kommandantenluke öffnete, um zu sehen, was los war. In diesem Moment warf Staudegger, der darauf gewartet hatte, eine zweite Granate in den intakten T-34 und sprang ab. Staudegger ging, nachdem auch der zweite T-34 in Flammen aufgegangen war, zu seinem Tiger zurück und sie kehrten zu ihrer Einheit zurück. Gleich am nächsten Tag wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse für seine Tat verliehen. Zwei T-34 mit Granaten auszuschalten war schon eine große Leistung, aber es war überschattet von dem, was 3 Tage später passierte.
Die Operation Zitadelle war einer der Wendepunkte des Krieges. Die Tiger der Leibstandarte AH waren eine der kampfkräftigsten deutschen Einheiten (zusammen mit einigen anderen Panzereinheiten der Wehrmacht) und sollten die sowjetische Verteidigung in Süden des ausgewählten Gebiets vernichten. Allerdings wehrten sich die russischen Soldaten erfolgreich und viele der deutschen Stahltitanen wurden beschädigt. Staudegger’s Tiger war einer von ihnen und am 8. Juli war es ihm nicht möglich, an dem bevorstehenden Angriff teilzunehmen. Frustriert saß er da und sah zu, wie sein Tiger repariert wurde und glaubte, er würde an diesem Tag an keinen Kampfhandlungen teilnehmen könne,. Was sich allerdings nicht bewahrheiten sollte. Um 10 Uhr morgens kam eine Nachricht zum Reparaturlager in Teterevinovo, daß sich ein sowjetischer Konterangriff mit 50-60 Panzern vom Nordwesten nährte. Staudeggers Panzer war der einzig einsatzbereite Panzer, der sich ihnen entgegenstellen konnte- alle anderen Tiger waren mit anderen Unternehmungen beschäftigt oder zu schwer beschädigt. Staudegger entschied sich schnell dazu, nur die nötigsten Reparaturen vorzunehmen und sich dem Angriff entgegenzustellen. Seine Mannschaft (Herbert Stahlmacher als Fahrer, Gerhard Waltersdorf als Funker, Heinz Buchner als Richtschütze und Walter Henke als Ladeschütze) war einverstanden. Nachdem die nötigsten Reparaturen beendet waren (die Kettenglieder hielten allerdings teilweise kaum zusammen), fuhr der Tiger langsam dem feindlichen Angriff entgegen. Er kam gerade rechtzeitig an, um Teile des Infanteriebataillons ‚Deutschland‘ davor zu retten, überrannt zu werden. Zwei sowjetische Panzer brannten bereits, zerstört von der deutschen Infanterie. Die Ankunft des stählernen Giganten wendete die Entwicklung des Kampfes. Die Tigerbesatzung schalte mit Unterstützung der Infanterie schnell drei T-34 aus. In den folgenden brutalen Kampfstunden schaltete Staudegger, während er vorsichtig seine Stellungen wechselte, um kein allzu leichtes Ziel zu werden, 17 russische Panzer aus, bevor die Sowjets sich entschlossen, den Rückzug anzutreten. Der Tiger war unzählige Male getroffen worden, aber seine dicke, an der Front 100mm starke Panzerung stellte sich als unverwundbar für die russischen 76mm Kanonen heraus.
Zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft des Tigers völlig erschöpft, vor allem der Ladeschütze, der eine enorme Arbeit zu bewältigen hatte, aber Staudegger wollte noch nicht aufhören. Er lies den Tiger auf die russischen Stellungen zufahren. Als der riesige Koloß begann, sich langsam auf die russische Stellung zuzubewegen und die sich zurückziehenden Panzer zu verfolgen, erschollen laute ‚Bravo‘-Rufe von der Infanterie. Staudegger mußte nicht weit fahren. Die Sowjets ordneten sich in einem nahen Wald und da sie nicht damit rechneten, von einem einzelnen Panzer angegriffen zu werden, muß es für sie ein Schock gewesen sein, den Tiger auf sich zurollen zu sehen. Und wieder erscholl das krachen der 8,8cm-Bordkanone des Tigers und innerhalb von 5 Minuten standen weitere 5 T-34 in Flammen. Dann hatte der Tiger keine panzerbrechende Munition mehr an Bord und Staudegger befahl den Rückzug. Langsam zu den deutschen Stellungen zurückfahrend, wurde der Tiger noch einmal massenhaft getroffen, während der Richtschütze die Feinde mit hochexplosiver Munition und Rauchgranaten beschoß. Als der Panzer an den deuten Linien ankam, war der Motor nahezu kaputt und mußte ausgetauscht werden, die Ketten hatten sich teils vom Laufwerk gelöst und der Panzer selbst war nicht weniger als 67 Mal von den russischen 76mm Kanonen getroffen. Die Besatzung, Staudegger eingeschlossen, war völlig erschöpft und nahe am Kollaps, aber der sowjetische Angriff war gebrochen. Für diese Tat bekam Staudegger, als erster Panzerfahrer überhaupt, das Ritterkreuz. Außerdem wurde er später persönlich zu Hitler eingeladen, um ihm von der Operation zu berichten.“[3]

Mit nur einem „Tiger“ gegen 50 bis 60 T 34

„SS-Unterscharführer Franz Staudegger aus Wendorffs 2. Zug konnte den Angriff seiner Kompanie am Morgen jenes 8. Juli nicht unterstützen, da sein Tiger aufgrund eines technischen Defektes ausgefallen war. Er bleibt daher in Teterewino zurück. Wenige Stunden später wird ihm ein aus nordostwärtiger Richtung angreifender russischer Panzerverband gemeldet, etwa fünfzig bis sechzig T 34 sollen im Anrollen sein. ‚Ich fahre nicht zur Kompanie, ich mache freie Jagd‘, sagt er zu Rolf Schamp, dessen Tiger ebenfalls ausgefallen ist. Staudegger zögert keine weitere Sekunde, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wird sein Tiger wieder notdürftig fahrbereit gemacht und der Kärntner fährt ganz allein in die angegebene Richtung, aus der die Feindpanzer gemeldet worden sind. Sein Fahrer ist der SS-Sturmmann Herbert Stellmacher, Funker SS-Panzerschütze Gerhard Waltersdorf, Richt- und Ladeschütze die SS-Panzerschützen Heinz Buchner und Walter Henke. Unterwegs meldet ihm ein Grenadier, daß bereits fünf Sowjetpanzer die eigenen Stellungen durchbrochen haben. Kurz darauf beobachtet Staudegger, wie zwei T 34 durch Nahkampfmittel ausgeschaltet werden. Die drei anderen kann er innerhalb kürzester Zeit abschießen. Da erscheinen plötzlich zwei T-34 auf dem Bahndamm. Rasch sind beide mit Volltreffern vernichtet. Nun fährt er weiter, über die eigenen Infanteriestellungen hinaus, ins Niemandsland, völlig auf sich allein gestellt. Ein Mann gegen sechzig Feindpanzer. Da sieht er sie. Aus einem hinter dem Bahndamm gelegenen Wäldchen tauchen fünf weitere Panzer auf. Staudegger gibt seine Anweisungen. Sofort hat Heinz Buchner den ersten in der Optik erfaßt und setzte ihm einen Schuß in den Turm, worauf er explodiert. Nun eröffnen die anderen T 34 ihr Feuer auf den Tiger. Staudegger schießt ununterbrochen und kann in diesem unwahrscheinlich harten Feuerkampf alle fünf Sowjetpanzer abschießen.
Doch nun quellen immer weitere Panzer aus dem Wald hervor, Staudegger nimmt sofort den Kampf an. Schnell kommen seine Befehle an den Richtschützen, Richten, Schießen und Treffen ist eins. Walter Henke leistet als Ladeschütze Schwerstarbeit, ununterbrochen wuchtet er eine neue 8,8-cm-Granate in den Verschluß der Kanone. Herbert Stellmacher hält den Tiger ständig in Bewegung, geschickt rochiert er vor dem gegnerischen Panzerrudel, damit die Feindpanzer sich nicht auf den einsamen Tiger einschieben können. Die grünen T 34 mit ihrem roten Stern sind nicht weit entfernt. Zwei Stunden dauert dieser einsame Kampf des Tigers, dann hat Staudegger in diesem erbittert geführten Kampf insgesamt siebzehn Panzer abgeschossen. Selbst erhaltene Treffer bleiben wirkungslos. Daraufhin sieht der Gegner ein, daß an dieser Stelle kein Durchkommen möglich ist und dreht ab. Staudegger denkt jedoch keineswegs daran, nun zur eigenen Sicherungslinie des Regiments Deutschland zurückzukehren. Er will mehr. Entgegen jeder Vorsicht setzt er seinen Tiger in Bewegung, um den Panzerverband aufzuspüren. Ein tollkühner Entschluß, dessen Aussichten auf Erfolg denkbar gering sind, denn die Gefahr, in eine Falle der Sowjets zu laufen, ist sehr groß. Doch Staudegger hat andere Gedanken. Langsam rollt der schwere Tiger weiter vor, mit größter Anstrengung und unter voller Konzentration aller Sinne sucht er das Gelände ab. Eine Panzergranate befindet sich in der Kanone und Buchner lauert in Höchstspannung an der Optik. Plötzlich sieht er sie, in einer Mulde haben sich die Feindpanzer gerade wieder bereitgestellt. Mit aufheulendem Motor schießt der Tiger heran, stoppt abrupt und schon peitscht der erste Schuß heraus und trifft sein Ziel. Granate auf Granate verläßt den Tiger und mitten aus dem Panzerrudel schießt Staudegger erneut fünf T 34 heraus. Nun ist die Panzermunition verbraucht, also Sprenggranaten laden und sofort weiterschießen. Vier weitere T 34 erhalten sichtbare Treffer.
Nun setzt bei den Sowjets das blanke Entsetzen ein, dieser eine Tigerpanzer scheint für sie unüberwindlich. Die restlichen Panzer ergreifen panikartig die Flucht, um der vollständigen Vernichtung zu entgehen. Staudegger setzt sich nun im Rückwärtsgang mit seinem schweren Panzer vom Feind ab, dabei stets den Gegner im Auge behaltend, um vor Überraschungen sicher zu sein. Er hat seine Munition restlos verschossen und der Motor beginnt auch schon zu stottern, es wird höchste Zeit, sich vorn Gegner zu lösen. Die Grenadiere des Regiments Deutschland winken Staudegger und seiner tapferen Besatzung begeistert zu. Sie wissen, was sie denen zu verdanken haben. Der zwanzigjährige Kärntner hat durch seine tollkühne Tat einen drohenden Einbruch starker feindlicher Panzerkräfte verhindert, deren Ziel es war, die Rollbahn für ihre im Südwesten vom Nachschub abgeschnittenen Verbände freizukämpfen. Zweiundzwanzig Panzer hat Staudegger dabei abgeschossen. Ein von der 2. Kompanie des Regiments Deutschland angesetzter Spähtrupp bestätigt die Abschüsse Staudeggers später. Am folgenden Tag reicht der Kommandeur SS-Obersturmbannführer Schönberger den Verleihungsantrag zum Ritterkreuz ein. Bereits einen Tag darauf, am 10. Juli 1943, wird SS-Unterscharführer Franz Staudegger die hohe Auszeichnung verliehen.“[4]

Endkampf

Staudegger diente an der Deutschen Westfront in der 2. Kompanie der schweren SS-Panzer-Abteilung 101[5] (später 501), auch bei der Ardennenoffensive und bei den Abwehrkämpfen in Ungarn und der Ostmark kam er zum Einsatz. Im Endkampf um Deutschland soll SS-Oberscharführer Staudegger noch im März 1945 den Begleitschutz für einen geheimen LKW-Transport mit Versuchswaffen, Dokumenten und Sonderpersonal gestellt haben und geriet so in westalliierte Kriegsgefangenschaft. Näheres zu diesem Thema war nicht zu ermitteln (Stand: 2021).

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Vereinzelte Quellen geben das Geburtsjahr mit 1921 an.
  2. Vereinzelte Quellen geben das Sterbejahr mit 1995 an.
  3. Patrick Agte: Michael Wittmann und die Tiger der Leibstandarte SS Adolf Hitler
  4. Quelle: Walter Lau, ehemaliger Richtschütze im Rang eines SS-Rottenführers in der 13. (schweren) Panzer-Kompanie („Tiger-Kompanie“) des SS-Panzer-Regiments 1 der „Leibstandarte“ und zuletzt der 2. Kompanie der schweren SS-Panzer-Abteilung 101/501.
  5. schwere SS-Panzer-Abteilung 101, Lexikon der Wehrmacht