Steglich, Martin

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Hauptmann Martin Steglich.jpg

Martin Steglich (Lebensrune.png 16. Juli 1915 Breslau; Todesrune.png 19. Oktober 1997 Ruppichteroth) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Reserveoffizier der Bundeswehr, Handelsrichter und Vorsitzender der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger.

Werdegang

Ritterkreuzträger Martin Steglich.jpg

Militär

Martin Steglich trat am 1. Oktober 1936 als Freiwilliger in die 10. Kompanie/Infanterie-Regiment 27 in Rostock ein und wurde am 1. April 1939 im 6. Infanterie-Regiment 27 zum Leutnant befördert. Anschließend kam er als Kompanie-Offizier zur Infanterie-Lehr-Kompanie.

Zweiter Weltkrieg

Bei Kriegsbeginn wurde er mit der Führung der 6./Infanterie-Regiment 27 beauftragt, die er im Polenfeldzug führte. Im Oktober 1939 wurde er Kompaniechef der 5. Kompanie. Diese führte er im Mai 1940 während des Westfeldzuges, wo sich die Kompanie besonders auszeichnete. Hierfür wurde sie zeitweise Wachkompanie bei Generaloberst Ruoff, dem Oberbefehlshaber der 6. Armee.

Ab Juni 1941 kämpfte Martin Steglich an der Ostfront gegen die Sowjetunion und wurde am 1. Oktober 1941 zum Oberleutnant befördert. Für den Durchbruch durch die Stalin-Linie im Juli 1941 wurde er am 5. August 1941 mit der Ehrenblattspange ausgezeichnet. Für mehrfache Tapferkeit bekam er im Januar 1942 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Mit seiner Kompanie wurde er im Januar 1942 bei Demjansk eingeschlossen. Im März 1942 wurde er aus dem Kessel ausgeflogen, um ihn beim Chef des Heeresausbildungswesens für die Produktion von Lehrfilmen einzusetzen. Doch bereits im April 1942 wurde er wieder in den Kessel geflogen, wo er wieder seine 5. Kompanie übernahm.

Ab dem 1. Oktober 1942 führte er das II. Bataillon des jetzigen Füsilier-Regiments 27. Mit diesem zeichnete er sich im Dezember 1942 bei der schmalen Landbrücke nach Demjansk besonders aus, wofür er am 1. Januar 1943 zum Hauptmann befördert und am 25. Januar 1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. Steglichs Regimentskommandeur berichtete vom Angriff auf das Regiment im Raum Zemena durch russische Truppen am 23. Dezember 1942:

„Am 23.12.1942, gegen 10.30 Uhr, erhielt Oberleutnant Steglich die Nachricht, daß der Gegner, in unbekannter Stärke, beim Nachbarbataillon durchgebrochen war. Alle Nachrichtenverbindung des Bataillons zum Regiment waren unterbrochen, was auch durch Störsender des Gegners erreicht wurde. Oberleutnant Steglich, auf sich allein gestellt, sammelte alle erreichbaren Männer, um den feindlichen Einbruch beim Nachbar abzuriegeln, eine neue Verteidigungslinie aufzubauen und um Kontakt zur eigenen Artillerie aufzunehmen. Oberleutnant Steglich setzte seine Kampfgruppe sofort in Marsch. Währenddessen erreichte uns die Nachricht, daß der Feind bereits im Kampf um den Gefechtsstand des Nachbarbataillons stand. Der Bataillonskommandeur, seine Funker und Schreiber standen im Nahkampf. Die Kampfgruppe ‚Steglich‘ war somit die einzige Möglichkeit, die Situation zu bereinigen. Der gegnerische Angriff ließ nicht nach, doch Steglich war gewillt, den Einbruch abzuriegeln, die Front zu stärken und den Gegner zurückzuschlagen. Der Gegner wurde bei seinen Kämpfen von Artillerie unterstützt. Oberleutnant Steglich bot seinen Soldaten ein hervorragendes Beispiel und zog die seit Wochen in schweren Kämpfen stehenden, abgekämpften Kameraden immer wieder an.
Martin Steglich mit Gattin
Traueranzeige der Familie
Bis in die Nachtstunden wurde gekämpft. Als in den Nachtstunden das feindliche Artilleriefeuer verstärkt wurde, setzte der Gegner zum finalen Angriff an, um die Deutschen endgültig aus ihren Stellungen zu vertreiben. Gegen 10.00 Ihr am 24.12. erfuhr Steglich, daß ein direkter Treffer den Gefechtsstand des Nachbarbataillons traf, wobei der Bataillonskommandeur Buehne[1] getötet wurde. Sofort übernahm Steglich das Kommando über den gesamten Sektor und verlegte seinen Gefechtsstand zum Gefechtsstand des angeschlagenen Bataillons, um besser eingreifen zu können. Steglich tat alles, um die Verteidigung zu stärken, jedoch wurde die Situation gegen Abend erneut schwer, als sich feindliche Panzer den Verteidigern näherten. Auch jetzt strahlte Steglich Ruhe und Besonnenheit aus und gab so seinen Soldaten Mut. Nach schweren Verlusten war eine Position in den Händen des Gegners. Nachdem über Nacht alle greifbaren Panzer-Abwehr-Mittel besorgt wurden, ging der harte Kampf weiter. Die Panzerabwehr stand unter Kommando des Rittmeisters Besler, der es schaffte, gegen Morgen des 25.12. eine schwere Pak nach vorn zu bringen. So war man zumindest etwas sicherer und Steglich ging so zum Gegenangriff über. An der Spitze seiner Männer stürmte er vorwärts. Ihm war es zu verdanken, daß der Einbruch vereitelt werden und man eine Verteidigungslinie aufbauen konnte. Dank Steglich wurden die Nachrichtenverbindungen aufgebaut. Die Krise der zwei Tage konnte nur durch Oberleutnant Steglich gemeistert werden.“

Bei diesen Abwehrkämpfen wurde er schwer verwundet und nach seiner Genesung im März 1943 zu einem Lehrgang für Bataillonskommandeure an der Bataillonsführer-Schule in Antwerpen kommandiert, dem ein Lehrgang als Stabs-Offizier und Regimentskommandeur folgte.

Am 1. Februar 1944 zum Major befördert, wurde er gleichzeitig Chef des Ausbildungswesens im Generalstab des Heeres, wo er mehrere Lehrfilme (insbesondere zur Panzervernichtung) drehte.

Endkampf

Am 20. Januar 1945 wurde er Führer des Grenadier-Regiments 1221 und bewährte sich mit diesem bei den Abwehrkämpfen zwischen Maas und Niederrhein. Er zeichnete sich insbesondere am Hochwald bei Xanten und im Reichswald bei Kleve durch persönliche Tapferkeit und ausgezeichnete Führung aus. Er verstand es meisterlich, die britische Infanterie von den Panzern zu trennen und die Panzer im Nahkampf zu vernichten. Am 1. März 1945 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am 23. März 1945 bei einem Tieffliegerangriff erneut schwer verwundet (Mund und Fuß). In einem Lazarett wurde ihm am 5. April 1945 das Eichenlaub verliehen. Am 8. April 1945 geriet er in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft, aus der er schon im August 1945 entlassen wurde, war er 1959 Reserveoffizier der Bundeswehr, wo er am 1. August 1962 zum Oberst der Reserve befördert wurde. Schon am 1. Januar 1948 (vor der Währungsreform) gründete Martin Steglich die Firma MARO-Möbel (später Maro-Möbel Grundstücksgesellschaft Martin Steglich mbH & Co. KG) in Ruppichteroth. 1951 wurde er zum 1. Vorsitzenden des Turnvereins „TV 1888 Ruppichteroth“ gewählt.

Der Familienvater mit drei Töchtern blieb auch seinen Kameraden treu verbunden und wurde 1962 zum Vorsitzenden der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger ernannt. Diesen Posten gab er 1986 an die Doppelspitze Wolfram Kertz und Walther-Peer Fellgiebel ab.

Tod

Der Ehrenvorsitzende der OdR Oberst der Reserve a. D. Martin Steglich starb am 20. Oktober 1997.

Auszeichnungen (Auszug)

Nachkriegsbandschnalle des Eichenlaubträgers Martin Steglich

Fußnoten

  1. Major Werner Hermann Herbert Buehne, Lebensrune.png 20. April 1908 in Berlin-Charlottenburg, Todesrune.png 24. Dezember 1942 bei Zemena