Stumpff, Horst
Horst Hermann Julius Max Stumpff ( 20. November 1887 in Gießen; 25. November 1958 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Horst Stumpff trat am 30. Mai 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 7. Pommersches Infanterie-Regiment „von der Goltz“ Nr. 54. Bei diesem Regiment wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1908 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 17. September 1906 datiert. Als solcher wurde jetzt als Kompanieoffizier im 7. Pommersches Infanterie-Regiment „von der Goltz“ Nr. 54 eingesetzt. Sein jüngerer Bruder war der spätere Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff. Vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Kadettenhaus Potsdam eingesetzt. Am 18. April 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden im Krieg auch beiden Eisernen Kreuzen und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende vom 1. Weltkrieg wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim 200.000 Mann-Übergangsherr im Frühjahr 1920 als Hauptmann und Hilfsoffizier beim Wehrkreiskommando VI eingesetzt. Von diesem wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert, wobei die Kommandierung einer Versetzung gleich war, aber die Uniform beibehalten wurde. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann dem Stab der 6. Division der Reichswehr in Münster zugeteilt, blieb aber weiter zum RWM kommandiert. Am 1. April 1921 wurde er dann in das 13. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur Heeres-Statistische Abteilung (T 3) beim Truppenamt (TA). Im Jahr darauf wurde er als Chef der 16. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Neustettin eingesetzt. Spätestens im Frühjahr 1926 wurde er dann für 4 Jahre zum Chef der 1. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Stargard eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. April 1929 zum Major befördert. 1929/30 wurde er dann für die nächsten Jahre als Lehrer an die Infanterieschule Dresden versetzt. Am 1. September 1933 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juli 1935 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er als Kommandeur vom Schützen-Regiment 3 in Eberswalde eingesetzt. Ab 1. Januar 1937 übernahm er als Brigadekommandeur die 3. Schützen-Brigade in Eberswalde. Am 1. Januar 1938 gab er sein Kommando ab und wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der 3. Panzer-Brigade ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1939 zum Generalmajor befördert. Er führte die Brigade dann im Polenfeldzug. Am 7. Oktober 1939 wurde er zum Kommandeur der 3. Panzer-Division ernannt. Am 12. November 1940 gab er sein Kommando ab. Am 13. November 1940 wurde er zum Kommandeur der neuen 20. Panzer-Division ernannt. Am 1. Februar 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Seine 20. Panzer-Division führte er dann im Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 29. September 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Herbst 1941 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. April 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Wehrersatzinspektion Königsberg ernannt. Zumindest im Juni 1944 wurde er noch immer in dieser Position eingesetzt. Im Juli 1944 wurde er dann zum Generalinspekteur der Panzertruppen des Ersatzheeres ernannt. Als solcher wurde er am 9. November 1944 zum General der Panzertruppen befördert.[1]
Beförderungen und Dienststellungen (Auswahl)
- 30. Mai 1907 Fahnenjunker
- nach Abitur Eintritt am 30. Mai 1907 als Fahnenjunker in das 7. Pommersche Infanterie-Regiment „von der Goltz“ Nr. 54
- Besuch der Kriegsschule
- 18. August 1908 Leutnant (Patent mit Wirkung vom 17. September 1906)
- 13. September 1912 Erzieher im Kadettenhaus Potsdam
- 9. Oktober 1914 ins Feld
- 2. Oktober 1916 Ordonnanzoffizier im Stab des Oberbefehlshabers Ost
- 28. November 1914 Oberleutnant
- 18. April 1916 Hauptmann (1.2.1922 neues RDA vom 18.4.1916 erhalten)
- 15. November 1917 Kompanieführer
- 7. Februar 1918 im Stab der 15. Reserve-Division
- 8. September 1918 im Stab der 8. Armee
- 16. Mai 1920 Hilfsoffizier im Stab des Wehrkreiskommandos VI
- 1. Oktober 1920 im Stab der 6. Division
- 1. Mai 1921 im Reiter-Regiment 13
- 1. Oktober 1921 in der heeresstatistischen Abteilung des Truppenamtes (Berlin)
- 1. Oktober 1924 Chef der 16. Kompanie des 4. (Preuß.) Infanterie-Regiments in Neustettin
- 1. Mai 1926 Chef der 1. Kompanie des 4. (Preuß.) Infanterie-Regiments in Stargard [laut Stellenbesetzung]
- 1. April 1929 Major
- 1. Oktober 1929 Lehrer an die Infanterieschule Dresden
- 1. September 1933 Oberstleutnant
- 1. Juli 1935 Oberst
- 1935 Kommandeur des Schützen-Regiments 3 in Eberswalde
- 1937 Kommandeur der 3. Schützen-Brigade in Eberswalde
- 1. Januar 1938 Kommandeur der 3. Panzer-Brigade (er führte sie im Polenfeldzug)
- 1. März 1939 Generalmajor
- 7. Oktober 1939 bis 11. Dezember 1939 mit der Führung der 3. Panzer-Division beauftragt
- 10. Oktober 1939 „Der Generalmajor Stumpff, Kdr. 3. Pz.Brig. wird mit Wirkung vom 7.10.1939 bis 31.10.1939 zugleich mit der Führung der 3. Panzer-Division beauftragt.“
- 8. November 1939 „Der Generalmajor Stumpff, Kdr. 3. Pz.Brig. wird mit Wirkung vom 2.11.1939 mit der Führung der 3. Panzer Division beauftragt.“
- 11. Dezember 1939 „Mit dem heutigen Tage übernehme ich wieder die Führung der 3. Panzer Division. Gleichzeitig übernehmen die Führung der 3. Pz.Brigade, Generalmajor Stumpff, des Pz.Rgts. 6, Oberst Rothenburg. Major von Lewinski, bisher beauftragt mit der Führung des Panzer-Rgts. 6, ist als Führerreserve zu führen (Regts Führer). Seinen Dienst regelt der Kommandeur der 3. Panzer-Brigade.“ — Tagesbefehl der 3. Panzer-Division, unterschrieben von Leo Geyr von Schweppenburg
- 15. Februar 1940 Kommandeur der 3. Panzer-Division
- 13. November 1940 zum Kommandeur der neuen 20. Panzer-Division ernannt (Unternehmen „Barbarossa“)
- 7. Oktober 1939 bis 11. Dezember 1939 mit der Führung der 3. Panzer-Division beauftragt
- 1. Februar 1941 Generalleutnant
- 1. April 1942 Kommandeur der Wehrersatzinspektion Königsberg
- 15. März 1943 kommandiert zum Generalinspekteur der Panzertruppen als General z. b. V. im Stab des Inspekteurs der Panzertruppen des Ersatzheeres
- 9. November 1944 General der Panzertruppe
- 7. August 1944 General der Panzertruppen West (als Nachfolger von Heinz Guderian)
Familie
Horst war der Sohn des Generals der Infanterie Max Stumpff (1858–1929) und dessen Frau Käte, geb. Bodenstein. Sein jüngerer Bruder war Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- EK II am 5.5.1915
- EK I am 12.11.1917
- Bremisches Hanseatenkreuz am 27. April 1917
- Albrechts-Orden, Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern am 4. Juli 1917
- Königlich Bayerischer Militär-Verdienstorden, IV. Klasse mit Schwertern am 22. September 1917
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz am 6. Juli 1918
- k. u. k. Österreichisches Militär-Verdienstkreuz, III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 21. Juli 1918
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 31. Oktober 1934
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- I. Klasse am 2. Oktober 1936
- Ungarischer Verdienstorden, Kommandeurkreuz am 26. September 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II. Klasse am 11. September 1939
- Spange zum EK I. Klasse am 29. September 1939
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz am 29. Juni 1941
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 29. September 1941 als Generalleutnant Kommandeur der 20. Panzer-Division
Fußnoten
Kategorien:
- Geboren 1887
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- Major (Reichswehr)
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- Kommandeur einer Panzer-Division (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes