Hennig-Wellsow, Susanne
Susanne Hennig-Wellsow ( 13. Oktober 1977 in Demmin) ist eine ehemalige Eisschnellläuferin[1] und Politikerin der BRD-Blockpartei DIE LINKE.
Hennig-Wellsow wurde bundesweit dadurch bekannt, daß sie dem mit den Stimmen der AfD im dritten Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählten FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich den für den gewählten Landesvater gedachten Blumenstrauß vor die Füße warf.[2]
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Hennigs Familie zog noch vor 1989 der deutschen Teilvereinigung nach Erfurt. Ihre Mutter, eine Standesbeamtin, arbeitete dort nach der Wende im Thüringer Innenministerium. Ihr Vater war in der DDR zunächst in einer Kfz-Werkstatt und als Lkw-Fahrer tätig, absolvierte dann eine Ausbildung als Kriminalist bei der Volkspolizei und wurde nach der Wende in den Dienst der Thüringer Polizei übernommen. Schon als Siebenjährige kam Hennig zum Eisschnelllauf und war bis 1999 Leistungssportlerin.
Hennig machte 1996 als Eisschnellläuferin ihr Abitur am Erfurter Sportgymnasium. Anschließend studierte sie 1996–2001 Erziehungswissenschaft an der Uni Erfurt (Abschluss: Diplompädagogin). 2001–2012 war die ehemalige Leistungssportlerin Trainerin des Breitensports in der Sektion Eisschnelllauf des ESC Erfurt.
Nach dem Studium war Hennig, inzwischen PDS-Parteimitglied, 2001–2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bildung und Medien bei der Fraktion der PDS im Thüringer Landtag. Ab 2004 engagierte sie sich als Stadträtin der PDS in Erfurt acht Jahre lang für neue Wege in der Stadtentwicklung, gegen die Privatisierung von städtischen Wohnungen und für den Erhalt von Jugend- und Kulturförderung. Bereits seit 2002 war sie Mitglied des Jugendhilfeausschusses der Stadt Erfurt, außerdem 2007–2012 Mitglied des Stadtvorstands der Linkspartei.
Hennig erklärte sich zur Kandidatur für den Bundesvorsitz der LINKEN bereit, nachdem die seit 2012 amtierende Doppelspitze Katja Kipping und Bernd Riexinger im August 2020 den laut Parteisatzung empfohlenen Rückzug nach acht Jahren an der Parteispitze angekündigt hatte. Hennig hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit der hessischen Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler für eine weibliche LINKEN-Doppelspitze in Position gebracht. Ihre Wahl galt als weitgehend gesichert. Eigentlich hätte dieser Parteitag schon im Juni stattfinden sollen, war aber wegen der Corona-Krise 2020 auf Herbst verschoben worden. Anvisiert wurde schließlich ein teils dezentral durchgeführter Parteitag im Frühjahr 2021, bei dem dann auch die Wahl eines neuen Parteivorsitzes stattfinden sollte.
Nach der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt räumt Hennig-Wellsow eine „krachende Niederlage“ der LINKEN ein und klagte das Rechte Parteien mehr als 60 Prozent gewonnen haben.[3] Auf ihren Weltnetzauftritt warb sie für die Antifa und das linksextremistische Gewalt-Portal „Indymedia“.
Ausbildung / Mitgliedschaften / Ämter
- 1984 – 1999 Leistungssportlerin im Eisschnelllauf
- 1996 Abitur als Eisschnellläuferin am Sportgymnasium in Erfurt
- 1996 – 2001 Studium der Erziehungswissenschaft an der Uni Erfurt, Abschluss als Diplompädagogin
- 2001 – 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bildung und Medien bei der PDS-Fraktion im Thüringer Landtag
- 2001 – 2012 Eisschnelllauf Trainerin beim ESC Erfurt
- 2004 – 2009 Mitglied im Stiftungsrat der „Bildungs- und Begegnungsstätte Weimar“
- seit 2004 Mitglied des Thüringer Landtags
- seit 2013 Landesvorsitzende DIE LINKE Thüringen
- seit 2014 Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
- Perspektiv e. V.
- Alternative 54 e. V.[4]
- Rote Hilfe e. V.[5][6]
- Unteilbar
Zitat
- „Deutschland sollte in der EU jetzt sehr offensiv für ein europäisches Aufnahmeprogramm für afghanische Geflüchtete werben.“ — Der Tagesspiegel, August 2021
- „Es gibt eine Beschlusslage, die heißt, dass wir Impfkampagnen unterstützen.“ — WELT, 1. November 2021
Familie
Hennig-Wellsow wohnt in Erfurt. Sie ist verheiratet und hat einen Anfang 2014 geborenen Sohn.
Siehe auch
Verweise
- Wenn im Kopf nur linke Ideologie ist, fehlt es oft an Wissen: Susanne Hennig-Wellsow im Interview!, 6. März 2021
Lothar Bisky (2007–2010) / Oskar Lafontaine (2007–2010) • Klaus Ernst (2010–2012) / Gesine Lötzsch (2010–2012) • Katja Kipping (2012–2021) / Bernd Riexinger (2012–2021) • Susanne Hennig-Wellsow (2021/22) / Janine Wissler (seit 2021) und Martin Schirdewan (seit 2022)