Togger
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Togger |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Laufzeit: | 86 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Minevera-Tonfilm |
Stab | |
Regie: | Jürgen von Alten |
Drehbuch: | Heinz Bierkowski, Walter Forster, Walter von Medem |
Produktionsleitung: | Walter von Medem |
Musik: | Harold Kirschstein |
Ton: | Hans Rütten |
Kamera: | Reimar Kuntze, Benno Stinauer |
Standfotos: | Karl Lindner |
Bauten: | Gustav A. Knauer, Alexander Mügge |
Aufnahmeleitung: | Adolf Essek, Conny Carstennsen |
Herstellungsleitung: | Curt Prickler |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Renate Müller | Hanna Breitenbach alias Lux |
Paul Hartmann | Togger, Chefredakteur beim „Neuer Tag“ |
Mathias Wieman | Peter Geis, Journalist |
Heinz Salfner | Professor Breitenbach, Hannas Vater |
Hilde Seipp | Maria de Costa, Sängerin |
Paul Otto | Rudolf Breitenbach, des Professors Bruder |
Fritz Odemar | Mariano, ein Schurke im Auftrag des Reuler- Konzerns |
Walter Franck | Berg, wankelmütiger Redakteur beim „Neuen Tag“ |
Karl Hellmer | Polle, Redaktionsangestellter beim „Neuen Tag“ |
Franz W. Schröder-Schrom | |
Wolfgang Staudte | Wölfer, Redakteur beim „Neuen Tag“ |
Maria Krahn | Frau Hollin, Sekretärin |
Ernst Waldow | Rakovicz, Agent im Dienst des Reuler-Konzerns |
Fritz Rasp | Dublanc |
Paul Wagner | Ein Ministerialrat |
Paul Westermeier | Der Sanitäter |
Volker von Collande | Hallmann |
Eduard Bornträger | Kulturjournalist beim „Neuen Tag“ |
Ernst Dernburg | Verlagsdirektor |
Karl Hannemann | Politischer |
Klaus Pohl | Vormann der Druckereisetzer |
Oskar Höcker | 1. Setzer der Druckerei |
Georg Kalkum | 2. Setzer der Druckerei |
Bernhard Caspar | 3. Setzer der Druckerei |
Curt Lauermann | 4. Setzer der Druckerei |
Otz Tollen | Wirtschaftsredakteur |
Marina Werner-Papke | Vater Andreas vom „Siebenstädter Boten“ |
Just Scheu | NS-Journalist |
Paul Westermeier | Sanitäter |
Carl Auen | Kriminalbeamter |
Hans Meyer-Hanno | Hetzer |
Peter Busse | Rumänischer Journalist |
André Saint-Germain | Französischer Journalist |
Angelo Ferrari | Italienischer Journalist |
Hans Sobierayski | Polnischer Journalist |
Eugen von Bongardt | 1. Journalist bei der Ministerkonferenz |
Togger ist ein deutscher Spielfilm über die korrupte Presse, dessen Handlung in der Weimarer Republik spielt. Die Dreharbeiten fanden in Berlin statt. Die Uraufführung war am 12. Februar 1937.
Handlung
Der Internationale Reuler-Konzern hält die deutsche Öffentlichkeit in Atem. Die heimische Industrie ist überfremdet; wo immer es etwas zu kaufen gibt, hat dieser Konzern die Hand im Spiele. Aber niemand wagt es, den Kampf gegen die allmächtige Wirtschaftsgruppe aufzunehmen, außer einem: das ist Togger, der Chefredakteur des „Neuen Tag“. Immer wieder hämmern seine Leitartikel gegen den Reuler-Konzern, der daraufhin mit der Zurückziehung seiner sämtlichen Anzeigenaufträge droht. Togger läßt sich durch nichts beirren, auch nicht durch Klagen im eigenen Lager. Er kämpft weiter, unterstützt von einem geheimnisvollen Mitarbeiter „Lux“.
Alle Bemühungen des Reuler Konzerns, den Schleier zu lüften, der Lux umgibt, scheitern. Aber ein Junger Journalist in dem kleinen Siebenstadt löst das Rätsel. Auf der Fahrt zu einer sportlichen Veranstaltung erlebt er einen Autounfall und macht bei dieser Gelegenheit die Bekanntschaft mit Hanna Breitenbach. Sie und niemand sonst ist Lux. Peter Geis behält indessen seine Entdeckung für sich; auch Hanna erfährt von ihm nicht, daß er weiß wer sie ist. Er bringt seine neue Bekanntschaft in seinem Wägelchen nach Fünfkirchen statt nach ihrem Ziel Karlsbad und meldet telefonisch an Togger, daß Hanna einen kleinen Autounfall erlitten habe.
In Berlin hat inzwischen der Reuter-Konzern versucht beim „Neuen Tag" einen Setzerstreik in Gang zu bringen, doch Togger führt die Leute zur Arbeit zurück. Jetzt verfolgt der Konzern sein Ziel auf einer andern Linie: es gelingt ihm, mit dem Mitbesitzer und Verlagsleiter des „Neuen Tag" Rudolf Breitenbach, Beziehungen anzuknüpfen und auch die Frau kennen zu lernen, die ihn beeinflußt. Es ist die Sängerin Marie de Costa, die das Zeug zu einer Pompadour gehabt hätte. Peter Geis ist beim „Neuen Tag“ als Reporter eingetreten. Gleich Togger und „Lux" ist er ein entschiedener Gegner des allmächtigen Reuler-Konzerns. Die Herren des Reuler-Konzerns wissen von dem ungeheuren Geldverbrauch der Costa; sie wissen auch, daß Rudolf Breitenbach eben erst eine Revue für sie finanziert hat. Breitenbach läßt sich mit dem Konzern in Geschäfte ein; er hat seine Zeitungsaktien und auch den Anteil der Familie bei der Bank hinterlegt und Auftrag gegeben, für ihn unauffällig Ostdeutsche Papieraktien aufzukaufen.
Während er glaubt, dem Konzern dieses Werk zu entreißen, „haben die Reuler-Leute längst beschlossen, an der Börse eine Baisse herbeizuführen und auf diese Weise den „Neuen Tag' in ihre Hände zu bringen. Diese Absicht gelingt ihnen nur allzu gut. Die Ostdeutschen Papiermühlen gehen in Flammen auf Rudolf Breitenbach ist ein ruinierter Mann; sein Vermögen ist zu zerronnen und das seiner Familie dazu. Der Schlag ist zu schwer für ihn, als daß er ihn überleben könnte. Die Aktien und Zeitung sind verloren; der Reuler-Konzern ergreift Besitz von dem „Neuen Tag', Togger erhält seine Kündigung.
In einer letzten Aussprache zwischen Peter Geis und Hanna erklärt Lux dm ihr lange liebgewordenen jungen Reporter, nun bei Togger bleiben zu müssen, weil er sie brauche - jetzt und später. Peter holt zu einem neuen und entscheidenden Schlage aus. Im „Siebenstädter Boten" läßt er eine Artikelreihe erscheinen. Über diese „Mückenstiche" glaubt sich der Konzern aber leicht hinwegsetzen zu können; doch die Sache erfährt bald eine Wendung. In der amtlichen Pressekonferenz tritt Peter Geis offen für Togger ein; die behördliche Nachprüfung seiner Beschuldigungen gegen den Reuler-Konzern wird ihm zugesagt.
In diesen Wochen erfährt jedoch die Welt eine Wandlung, Deutschland erlebt den 30. Januar 1933. Ein Mittelsmann des Reuter-Konterns wird wegen Brandstiftung an den Ostdeutschen Papiermühlen beim Versuch der Grenzüberschreitung verhaftet, ein anderer in Berlin festgehalten.
Togger übernimmt mit seinem alten Posten als Hauptschriftleiter des „Neuen Tag" seine Lebensaufgabe. - Peter Geis findet bei Hanna sein Lebensglück.
Anmerkungen
Am Anfang war ein Exposé „Der Globus“ von Heinz Bierkowski, dem Breslauer Rundfunkmann, das fur ein Hörspiel gedacht war. Es schildert den Kampf einer Zeitung gegen ein korruptes Industrieunternehmen und ist ein lebendiger Querschnitt durch die Welt der Rotationsmaschinen. Dieses Exposé wurde für das von der Tobis in Gemeinschaft mit dem Reichsverband Deutscher Zeitungsverleger erlassene Preisausschreiben zur Gestaltung eines deutschen Zeitungsfilms eingereicht und erzielte wegen seiner Lebendigkeit den Ersten Preis.
Nach langer Arbeit von mehreren Autoren wurde das Manuskript für einen Zeitungsfilm fertig gestellt, der in seiner Art neue Wege ging. Am Buch arbeiteten außer dem Preisträger mit: Walter Forster und der Produktionsleiter dieses Films, Freiherr von Medem, selbst einmal Chefredakteur einer Berliner Zeitung.
Die Musik schrieb Harold Kirchstein, der Komponist der Musik zu dem Film „Verräter“. Regie führte Jürgen von Alten, der in kurzer Zeit so erfolgreiche Mann des deutschen Films.[1]