Tschenett, Wilhelm

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Nachlaß (Team Militaria)

Wilhelm „Willi“ Alois Tschenett (Lebensrune.png 6. Juni 1921 in Feldkirch, Vorarlberg; Todesrune.png gefallen 7. Februar 1945 bei Guben) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Feldwebel (nach vereinzelten Quellen mit Erhalt des Ritterkreuzes posthum zum Oberfeldwebel befördert) der Luftwaffe und Ritterkreuzträger (posthum) des Zweiten Weltkrieges.

Gefallenenmeldung vom 19. März 1945 (Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt)

Werdegang

Ritterkreuzmeldung (12. April 1945)
Achorner Berta verh. Tschenett (1919-2010).jpg
Willi Tschenett (1943-2014).jpg

Wilhelm Tschenett rückte am 29. November 1938 mit 17 Jahren zur Luftwaffe ein. Nach Bordfunker- und Sturzkampffliegerschule kam er zur Stuka-Ergänzgungsstaffel Jesau im sächsischen Landkreis Bautzen. Anschließend wurde er an der Westfront eingesetzt.

Kriegsfront

Mit der 9. Staffel/III. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 77 nahm er am Westfeldzug 1940, am Unternehmen „Adlerangriff“, am Balkanfeldzug und am Ostfeldzug teil. Ein Großteil seiner 825 Feindflüge (nach anderen Quellen waren es zum Schluß über 900) erfolgten als Bordfunker in einer Ju 87 an der Seite des späteren Ritterkreuzträgers Rudi Reußner. Tschenett erlitt mehrere Verwundungen, davon zwei schwere, und wurde siebenmal abgeschossen. Als Reußner 1943 zum Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“ versetzt wurde, blieb Tschenett weiterhin sein Bordfunker und wurde somit ebenfalls versetzt.

In einer Zeitungsmeldung vom März 1945 wird Tschenett als Schlachtflieger bezeichnet. Ob er ggf. zum Flugzeugführer für den Schlachteinsatz in der Fw 190 weitergebildet wurde, was im Endkampf um Deutschland nicht unüblich war, da Flieger an allen Fronten fehlten, ließ sich nicht ermitteln.

Tod

Der 24jährige hochdekorierte Feldwebel Tschenett hatte im letzten Kriegsjahr einen kurzen Heimaturlaub erhalten und war auf der Rückreise zur Truppe mit der Reichsbahn. Am 7. Februar 1945 erfolgte die letzte Teilstrecke von Guben nach Märkisch Friedland (im nordwestlichen Teil des Kreises Deutsch Krone), wo sich seit dem 28. Januar 1945 seine III. Gruppe/Schlachtgeschwader 2 „Immelmann“ befand, obwohl der Feind die Festung Posen eingekesselt hatte und nun schnell nach Nordwesten vorrückte. Auf dieser Strecke ist der Zug auf eine vom Feind gelegte Landmine gelaufen (vereinzelte Quellen berichten von einem Schlachtfliegerangriff der Roten Luftwaffe), viele Menschen starben, darunter auch Tschenett.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gibt den Gefallenenort mit „Guben“ an, allerdings ist davon auszugehen, daß der Ort der Explosion westlich des Kreises Züllichau-Schwiebus stattfand, das sich schon teilweise in feindlicher Hand befand.

Auf Erlaß des Führers wurde er posthum am 12. März 1945 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet, welches der Witwe im Beisein von Landratsstellvertreter Dr. Kropf, Dornbirner Ortsgruppenleiter Josef Luger, Standschützenmajor Arnold Ganahl und angereisten Offizieren des Schlachtgeschwaders „Immelmann“ in würdiger Form übergeben wurde.

Gedenken

An der Außenseite der römisch-katholischen Dompfarrkirche in der Altstadt der Stadtgemeinde Feldkirch befinden sich Gedenktafeln mit den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, auch Wilhelm Alois Tschenett wird auf dieser Weise von seiner Heimatstadt geehrt. Nach einem Plan Clemens Holzmeisters wurde 1924 an der Kirche ein hoher dreieckiger Vorbau als mit Gedenktafeln versehenes Kriegerdenkmal angebracht.

Familie

Wilhelm Tschenett wurde 1921 in Feldkirch als Sohn des Bahnangestellten Ferdinand Tschenett geboren.

Ehe

Wilhelm Tschenett war mit Berta „Bertel“, geb. Achorner (1919–2010) verheiratet, aus der Ehe ist Sohn Willi (Lebensrune.png 8. März 1943 in Feldkirch; Todesrune.png 16. Juli 2014 im Bezirk Landeck, Tirol) entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten