Giscard d’Estaing, Valéry

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Valéry René Marie Georges Giscard d’Estaing (Lebensrune.png 2. Februar 1926 in Koblenz; Todesrune.png 2. Dezember 2020 in Authon, Département Loir-et-Cher) war ein französischer Politiker und früheres Mitglied der Résistance.

Leben und Wirken

Valéry kam in Koblenz auf die Welt, wo sein Vater Edmond Giscard d'Estaing während der Besetzung des Rheinlandes durch französische Truppen stationiert war. Er studierte an der Gerson School, dann an den Gymnasien Janson-de-Sailly und Louis-le-Grand in Paris und Blaise Pascal in Clermont-Ferrand. Im Alter von achtzehn Jahren schloß er sich der Résistance an und war während der Schlacht um Paris aktiv. Nach Studium und Verwaltungsprüfung der École nationale d'administration trat er 1952 in das Korps der Generalinspektion für Finanzen ein, wo er bis 1956 eine administrative Laufbahn einschlug. Er wurde 1956 in die Nationalversammlung gewählt und von 1961 bis 1974 zum Minister für Finanzen und Wirtschaft ernannt, unter dem Vorsitz von General de Gaulle und Georges Pompidou. Von 1974 bis 1981 war er Präsident der Republik. Seit 1981 widmete er seine Aktivitäten dem Dienst an der Auvergne, die er bis 2004 leitete, und seinen Überzeugungen für die Vereinigten Staaten von Europa. Im Jahr 2001 wurde er zum Präsidenten des Europäischen Konvents ernannt, um eine Verfassung für Europa auszuarbeiten. Er war Mitglied des französischen Verfassungsrates, dem er auf Lebenszeit von Amts wegen angehörte.

Viele Universitäten haben ihm die Ehrendoktorwürde verliehen. Seit 1995 war er Mitglied der Real Academia de Ciencias Economicas y Financieras (Spanien). Im Jahr 2001 erhielt er die Goldmedaille der Jean-Monnet-Stiftung für Europa, 2002 den Karlspreis der Stadt Aachen und 2006 mit Helmut Schmidt den De Gaulle-Adenauer-Preis in Berlin. Im April 2006 wurde er zum außerordentlichen Mitglied der Königlichen Akademie von Belgien gewählt. Am 11. Dezember 2003 wurde er in die Académie française gewählt.[1]

Kurzchronologie

  • Geboren am 2. Februar 1926 in Koblenz/Rhein.
  • Mit 18 Jahren trat er in die Erste Französische Armee ein und nahm an den Feldzügen in Frankreich und in Deutschland (1944-1945) teil.
  • Nach Abschluß seiner Studien an der Ecole Polytechnique und der Ecole Nationale d'Administration wurde er 1952 zum Inspecteur des Finances ernannt.
  • Im Januar 1956 begann er seine parlamentarische Laufbahn als Abgeordneter des Départements Puy-de-Dôme.
  • 1959 zunächst zum Staatssekretär berufen, übernahm er 1962 als Minister die Leitung des Finanz- und Wirtschaftsressorts (bis 1966 und anschließend nochmals von 1969 bis 1974).
  • Nach dem unerwarteten Tod Georges Pompidous wurde Valéry Giscard d’Estaing im Mai 1974 zum Staatspräsidenten der Französischen Republik gewählt (bis 1981).
  • Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt blieb er auf Landes-, Regionalund Europaebene politisch aktiv.
  • U. a. hatte er von 1988 bis 1996 den Vorsitz der UDF inne, wurde wiederholt (1984, 1986, 1988, 1993 und 1997) zum Abgeordneten der französischen Nationalversammlung gewählt.
  • Zwischen 1989 und 1993 war er für die „Union pour la démocratie française“ Mitglied des Europäischen Parlaments.
    • 25.7.1989 bis 11.12.1991: Liberale und Demokratische Fraktion – Vorsitzender
    • 12.12.1991 bis 9.6.1993: Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christlich-demokratische Fraktion) – Mitglied
  • Auf Vorschlag des Europäischen Rates übernahm Giscard zu Beginn des Jahres 2002 den Präsidiumsvorsitz im Konvent zur Zukunft Europas.[2]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Fußnoten