Loßberg, Viktor von (1904)

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Viktor von Loßberg.jpg

Viktor Wilhelm Alfred Horst von Loßberg (Lebensrune.png 4. März 1904 in der Stadt Posen; Todesrune.png 24. Mai 1983 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, Kampfflieger der Luftwaffe, zuletzt Oberst i. G. im Zweiten Weltkrieg und als Erprobungsflieger u. a. Entwickler des „Zahme-Sau-Nachtjagdverfahrens“. Er war der letzte Leiter der Technischen Akademie der Luftwaffe in Berlin-Gatow. Als Kampfflieger absolvierte er 70 Feindflüge, als Nachtjäger weitere 39. Von 1956 bis 1962 war er Oberst der Luftwaffe der neu gegründeten Bundeswehr.

Werdegang

Viktor von Loßberg
Grabstätte auf dem Stadtfriedhof von Garmisch-Partenkirchen; Bildquelle: WW2 Gravestone
  • Oktober 1923 bis April 1924 nach dem Abitur Beginn eines Studiums an einer Technische Hochschule
  • 4. Mai 1924 Eintritt in die Kavallerie der Reichswehr als Offizieranwärter
  • 1.Oktober 1933 bis 28. Februar 1934 Beobachter-Ausbildung an der Fliegerschule Braunschweig
  • 1. November 1933 Versetzung vom Heer zur noch nicht enttarnten Luftwaffe.
  • 11. April 1934 Erhalt der Beobachterlizenz
  • 1. August 1934 Versetzung in das Kampfgeschwader 255 (Tutow).
  • 1. September 1934 Beförderung zum Hauptmann
  • 1. November 1935 bis 30. April 1937 Besuch der Lufttechnischen Akademie in Berlin-Gatow
  • 1. Mai 1937 Versetzung in die Abteilung L.C. (Technisches Amt) II/Reichsluftfahrtministerium
  • 1937 bis 1939 Referent für Fliegerbordwaffen im Technischen Amt/RLM
  • 30. März 1938 Fliegerlizenz
  • 20. April 1938 Versetzung in den Generalstab der Luftwaffe
  • 28. August 1939 vorübergehend zum Kampfgeschwader 76 (KG 76) kommandier
  • 1. September 1939 bis 30./31. Oktober 1939 Kapitän der 2. Staffel/KG 76
  • September/Oktober 1939 zugleich als Major zum Kommandeur der I. Gruppe/Kampfgeschwader 28 ernannt
  • 1. November 1939 zum Kommandeur der III. Gruppe/Kampfgeschwader 26 ernannt
    • April und Mai 1940 (Unternehmen „Weserübung“) Die III. Gruppe unterstütze am 9. April 1940 die Landung deutscher Fallschirmjäger auf den norwegischen Flugplätzen Vernebu, Sola, Kjeller und Stavanger. Anschließend verlegte die III. Gruppe nach Stavanger, um von dort aus weiter eingesetzt zu werden. Als Kommandant einer Heinkel He 111 H versenkte er einen feindlichen Zerstörer, einen Frachter und beschädigte einen Kreuzer. Nach dem Ende des Norwegenfeldzuges endeten auch die Einätze des Geschwaders vor Norwegen.
  • 1. Juni 1940 Versetzung in den Stab der Luftflotte 2
  • August 1940 oder Februar 1941 bis 30. August 1941 erneut Kommandeur der III. Gruppe/Kampfgeschwader 26
  • 7. Oktober oder 1. November 1941 bis 31. Januar 1944 Versetzung in das Technische Amt/RLM (LC6)
    • später als Abteilungschef verantwortlich für die Entwicklung und Erprobung des fliegenden Materials der Luftwaffe; er nahm im Rahmen der I. Gruppe/Nachtjagdgeschwader 1 auch persönlich an 39 Nachtjagdeinsätze teil.
  • 1. November 1941 zum Oberstleutnant i. G. befördert
  • 1. März 1943 dem Generalluftzeugmeister (GLZ) im RLM unterstellt
  • 1. Juni 1943 (ggf. Rangdienstalter) zum Oberst i. G. befördert
  • 3. August 1943 vorübergehend zum General der Nachtjagdflieger kommandiert
  • 1. Februar 1944 zum Leiter der Abteilung „General der Truppentechnik“ im RLM ernannt
  • 18. September 1944 bis April 1945 Kommandeur der Technischen Akademie der Luftwaffe (Luftkriegsschule Berlin-Gatow)
  • 1956 Eintritt in die Bundeswehr; von 1. Juni 1956 bis 31. März 1958 erster Leiter des Materialkommandos der Luftwaffe, Vorläufer des Materialamtes der Luftwaffe
    • „Am 1. Feb. 1956 nimmt die ‚Vorbereitungsstelle für Material der Luftwaffe‘ (Umfang 18 Dienstposten) unter der Leitung von Oberst von Lossberg in Bad Godesberg ihre Arbeit mit zwei Offizieren und vier Unteroffizieren als erste Mitarbeiter auf. Oberst von Lossberg war zum Ende des zweiten Weltkrieges letzter Leiter der Technischen Akademie der Luftwaffe in Berlin-Gatow gewesen. Anfang April 1956 übernimmt die Gruppe ihre Fahrzeuge in Nörvenich und erreicht am 6. April auf dem Landmarsch den Fliegerhorst Erding, damals noch als AIR STATION im Besitz der United States Air Force (USAF). Laut Bericht einer Erdinger Tageszeitung soll dort das ‚Luftzeugamt‘ der Luftwaffe aufgebaut werden. Tatsächlich handelt es sich um den Aufbau des ‚Materialkommandos der Luftwaffe‘ (MatKdoLw), so die Bezeichnung, die im Aufstellungsbefehl Nr. 2 festgelegt ist. Sein erster Kommandeur: Oberst von Lossberg, sein erster Chef des Stabes: Oberst Dipl. Ing. Hans Scholz. Der Auftrag: Aufbau des Kommandostabes und Aufstellung des Luftwaffenparkregiments (LwPkRgt) Erding, das im wesentlichen aus den sich auf dem Fliegerhorst Erding befindlichen Depot- und Instandsetzungseinrichtungen bestehen soll und von der USAF zu übernehmen ist. Mit Unterstützung der amerikanischen Luftstreitkräfte beginnt nun der systematische Aufbau der Logistik der neuen deutschen Luftwaffe. Bereits 1957 wurden vom MatKdoLw in Erding das LwPkRgt Diepholz und die Luftwaffenversorgungsgruppe Büchel (das spätere LwVersRgt 4) aufgestellt und an ihre Einsatzstandorte verlegt. Weitere Luftwaffenversorgungsverbände folgen. Das MatKdoLw steht in der Kommandohierarchie auf gleicher Ebene wie das Kommando der Schulen, die beiden Fliegerkorps, die beiden Luftverteidigungskorps und die zwei Kommandos der Lw-Bodenorganisation, die sich alle zeitgleich im Aufbau befinden. Parallel zur Aufstellung des MatKdoLw wird in Erding das ‚Materialübernahmekommando der Lw‘ (MatÜbernKdoLw), unter Leitung von Major Krause, aufgebaut, das das von den US-Streitkräften bereitgestellte Material zu übernehmen hat (dieses Kommando bestand bis 1959). Das MatKdoLw umfasst nach Abschluss des Aufbaues 284 Dienstposten und ist in 8 Abteilungen (Abt) gegliedert […]“[1]
  • 30. September 1962 als Oberst aus dem aktiven Dienst verabschiedet

Familie

Viktor war der Sohn von Karl August Eduard von Loßberg[2] (Lebensrune.png 19. Oktober 1868 Dombrowka, Bezirk Posen) und dessen Frau am 26. Juli 1900 in Neudorf b. Wronke geehelichte Frau Alice, geb. von Bake (Lebensrune.png 25. Februar 1880 in Rennersdorf; Todesrune.png 2. August 1972). Seine Großeltern väterlicherseits waren Karl August von Loßberg (Lebensrune.png 4. Januar 1834 in Kassel, Hessen; Todesrune.png gefallen 6. August 1870 in der Schlacht bei Wörth) und Helene Anna Malwina, geb. von Tempelhoff (1842–1921). Wie schon Viktors Großvater ist auch sein Vater im Krieg gefallen, nämlich am 13. November 1914 an der Ostfront bei Otmianowo während der Schlacht um Lodz als Major im Stab des Schleswig-Holsteinischen Dragoner-Regiments Nr. 13.[3]

Viktors Geschwister waren Karl Egon Wilhelm Theodor von Loßberg (1901–2001) und Thea von Loßberg (Lebensrune.png 6. Oktober 1902). Seine Schwester heiratete am 26. September 1924 Kurt Breckerbaum (1896–1940), der im Ersten Weltkrieg als Offizier im 2. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr. 77 diente, 1936 bei der Wehrmacht als Hauptmann Chef der 15. Kompanie/Infanterie-Regiment 15 wurde, am 1. Oktober 1938 Major wurde, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Stab des XI. Armeekorps sowie im Stab der Kommandantur Kassel diente und am 3. Januar 1940 in einem Krankenhaus in Salzwedel verstarb.

Ehe

Viktor von Loßberg war mit der Münchenerin Margarete „Reta“, geb. Kohle (1907–1983) verheiratet, die Ehe scheint nach mehreren Quellen kinderlos gewesen zu sein.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte der Technischen Akademie der Luftwaffe (mehrere Bearbeitungsstufen), Bundesarchiv, BArch N 758/24
  • Gedanken zur Ausbildung von Generalstabsoffizieren für einen Wehrmacht-Generalstab (2. Entwurf), Juni 1954
  • Denkschrift über künftige Ausbildung von Generalstaboffizieren (Entwürfe), gemeinsam mit General der Flieger a. D. Dr. Robert Knauß und Prof. Dr.-Ing. Walter Herrmann

Fußnoten