Lehweß-Litzmann, Walter

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Lehweß-Litzmann (1942/43)

Karl Walter Lehweß-Litzmann (Lebensrune.png 5. Juni 1907 in Bromberg, Provinz Posen; Todesrune.png 16. September 1986 in Wildau bei Berlin)[1] war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, Kommodore eines Kampfgeschwaders der Luftwaffe und zuletzt Oberst i. G. sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Lehweß-Litzmann, der nach den „Nürnberger Rassegesetzen“ als „Vierteljude“ galt, war einer von mindestens 25 deutschen Mischlingen, welchen die höchste deutsche Tapferkeitsauszeichnung des Zweiten Weltkrieges verliehen wurde.

Werdegang

Im Jahre 1925 trat Karl Walter Lehweß-Litzmann als Offiziersanwärter (Fahnenjunker) in die Reichswehr ein und war ein erfolgreicher Gelände- und Turnierreiter. 1927 wurde er Leutnant im 4. (Preußisches) Reiter-Regiment in Potsdam und absolvierte 1933 privat eine Ausbildung als Flugzeugführer. Im selben Jahr stürzte er in Berlin-Staaken ab, verletzte sich schwer und verbrachte 10 Monate im Lazarett. Im Krankenbett absolvierte er Sprachstudien und legte abschließend die „Große Dolmetscherprüfung“ ab. Anfang 1934 wurde Lehweß-Litzmann in die zunächst noch getarnte Luftwaffe zur Fernaufklärungs-Fliegergruppe nach Prenzlau versetzt. 1935 erfolgte die Beförderung zum Hauptmann und Staffelkapitän der Luftwaffe. 1938 wurde er Adjutant einer Fliegerdivision nach der Eingliederung Österreichs. 1939 zum Major i. G. befördert, war er als Erster Generalstabsoffizier (Ia) am Aufbau der 6. Flieger-Division in Frankfurt am Main beteiligt.

Weihnachten 1939 heiratete er in Dresden die Medizinstudentin Ingeborg, geb. Meyer, Enkelin von Professor Lothar Meyer, welche später eine führende Luftfahrtmedizinerin der DDR wurde. 1940 setzte man ihn im Stab des X. Fliegerkorps (Ia) ein (ab Mai 1940 Luftflotte 5), das maßgeblich an der Eroberung und Sicherung Dänemarks und Norwegens beteiligt war. Danach wurde er mit der Aufstellung eines Flak-Korps im Westen beauftragt.

1941 übernahm der Kampfflieger als Kommandeur die III. Gruppe im Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“, die er vor allem in Nachteinsätzen gegen das Vereinigte Königreich führte, ab Juni gegen die Sowjetunion im Nordabschnitt. Ende 1941 wurde er zum Aufbau und zur Führung eines Luftwaffen-Sonderstabes in Finnland beordert und zum Oberstleutnant i. G. ernannt. In dieser Eigenschaft führte er auch die Verbände im Sommer 1942 als Fliegerführer Nord-Ost gegen die Nordmeergeleitzüge im nördlichen Eismeer, an der Kola-Front und gegen den eisfreien Hafen Murmansk, wofür ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen wurde.

Anfang 1943 übernahm er an der Ostfront (Mittelabschnitt) als Kommodore das Kampfgeschwader 3. Am 24. September 1943 mußte er nach einem Sabotageakt von Partisanen mit dem Flugzeug hinter den feindlichen Linien notlanden und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Von deutscher Seite als „gefallen“ gemeldet, wurde er rückwirkend zum Oberst i. G. befördert und am 29. Oktober 1943 mit dem Ritterkreuz geehrt. Im April 1944 schloß er sich als ranghöchster Luftwaffenoffizier dem Nationalkomitee Freies Deutschland an.

Nachkriegszeit

Im Dezember 1945 wurde er zum Aufbau der Berliner Zeitung und zum Einsatz in deren Redaktion nach Deutschland geschickt, bis 1952 war er auch Sekretär im Deutschen Friedenskomitee. 1952 wurde er als Oberst Chef der fliegerischen Ausbildung der Kasernierten Volkspolizei Luft, ab 1959 Direktor des Flugbetriebs der „Deutschen Lufthansa Ost“ bzw. der Interflug in der DDR (bis 1970).

Tod

Walter Lehweß-Litzmann starb am 16. September 1986 im Alter von 79 Jahren in Wildau bei Berlin und wurde mit militärischen Ehren in Ostberlin beigesetzt.

Familie

Walter Lehweß-Litzmann war Sohn des Regierungsbaumeisters und Architekten Walter Lehweß (Enkel des Verlegers und Politikers Franz Duncker) und Amélie geb. Litzmann (älteste Tochter des Generals der Infanterie Karl Litzmann). Sein Onkel war Karl-Siegmund Litzmann, sein Sohn ist der Autor Jörn Lehweß-Litzmann.[2]

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten