Boltenstern, Walter von

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Walter Hugo Thurow von Boltenstern

Walter Hugo Thurow von Boltenstern (Lebensrune.png 26. November 1889 in Breslau; Todesrune.png 19. Januar 1952 im Kriegsgefangenenlager Woikowo bei Moskau, Sowjetunion) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Ritterkreuz für Generalmajor Walter von Boltenstern durch General der Panzertruppe Lemelsen
Von links: Walter von Boltenstern, Wilhelm Henz, Joachim Lemelsen und Gerhard Franz, Ritterkreuzverleihungszeremonie, August 1941
Walter Hugo Thurow von Boltenstern II.png
Walter von Boltenstern, Grabstelle in Tschernzy.jpg
„Walter von Boltenstern trat am 14. März 1910 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Am 18. August 1911 wurde er bei diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Als solcher wurde er am 22. März 1913 in das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 versetzt. Mit diesem zog er dann bei Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 an die Front. Am 21. Dezember 1914 kam er dann zum Reserve-Infanterie-Regiment 262. Am 18. August 1915 wurde er bei diesem zum Oberleutnant befördert und in der Folge als Kompanieführer eingesetzt. Ab dem 2. Februar 1917 wurde er dann als Ordonnanz-Offizier beim Stab der 79. Reserve-Division eingesetzt. Ab dem Februar 1918 wurde er dann auch im Generalstab dieser Division eingesetzt. Am 20. September 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 18. Januar 1919 zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 zurück versetzt. Am 10. Februar 1919 kam er in den Stab des Landjägerkorps. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das Reichsheer übernommen und kam dabei in das Reichswehrministerium. Am 16. Mai 1920 wurde er bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer als Hilfsoffizier beim Wehrkreiskommando III unter Belassung seiner Kommandierung zum Reichswehrministerium verzeichnet. Am 1. Mai 1920 wurde er zur Nachrichten-Abteilung 3 und am 1. Juni 1920 zur IV. Abteilung des Reichswehr-Artillerie-Regiments 3 kommandiert. Am 1. Oktober 1920 wurde er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr zum Hilfsoffizier beim Stab der 3. Division der Reichswehr ernannt, unter Belassung in seinem Kommando beim Reichswehrministerium. Ab dem 1. Oktober 1921 wurde er als Referent im Stab der 3. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er als Kompaniechef zum 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Er übernahm bei diesem die 9. Kompanie in Breslau. Am 1. Februar 1928 wurde er dann zum Adjutant vom Infanterieführer VI in Hannover ernannt. Am 1. Februar 1932 zum Major befördert, folgte noch im gleichen Jahr seine Versetzung in das 6. (Preuß.) Reiter-Regiment, wobei seine Stellung als Adjutant beim Infanterieführer VI beibehalten wurde.
Am 1. Oktober 1933 wurde er Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons des 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Neustettin. Am 16. September 1934 wurde er wieder zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant und die Ernennung zum Adjutant des Befehlshaber vom Wehrkreis III. Nach der Enttarnung des Stabes gehörte er ab dem Frühjahr 1935 als Adjutant zum Generalkommando III. Armeekorps. Am 1. April 1937 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 12. Oktober 1937 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 71 in Erfurt ernannt. Bei Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Regiment dann in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Auch im Frühjahr 1940 befehligte er das Regiment im Westfeldzug. Am 1. Juli 1940 wurde er mit der Führung der 29. Infanterie-Division beauftragt. Mitte August 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. August 1940 festgelegt. Damit wurde er dann auch kurz darauf zum Kommandeur der 29. Infanterie-Division ernannt. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er die Division dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Er war dabei bereits im Juni 1941 auffälligerweise derjenige Divisionskommandeur der Panzergruppe 2, der den völkerrechtswidrigen Kriegsgerichtsbarkeitserlass in der wörtlichen Fassung an seine Untergebenen weitergab und sich damit gegen Änderungen seines Oberbefehlshabers versperrte. Am 13. August 1941 wurde ihm für seine Führungsleistung das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 5. Dezember 1941 gab er sein Kommando über die 29. Infanterie-Division ab und wurde dafür in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 20. Januar 1942 wurde er zum Kommandeur der Division Nr. 179 in Weimar ernannt. Im Frühjahr 1942 wurde er durch die Umgliederung des Stabes dann zum Kommandeur der Division Nr. 179 (motorisiert) ernannt. Am 15. Juli 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. August 1942 festgelegt wurde. Am 19. Februar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Reichskriegsgericht kommandiert. Am 10. Mai 1944 wurde diese Kommandierung aufgehoben und daraufhin wurde er erneut in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 3. Juni 1944 erfolgte seine Kommandierung zur Heeresgruppe Nordukraine, am 12. August 1944 kam er dann wieder in die Führerreserve. Am 31. Januar 1945 wurde er schließlich endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Nach Kriegsende wurde er im Mai 1945 von den Besatzungstruppen der Roten Armee in die Sowjetunion verschleppt.“[1]

Tod

Wie zahlreiche hohe deutsche Offiziere auch verstarb Generalleutnant von Boltenstern unter ungeklärten Umständen noch in bolschewistischer Kriegsgefangenschaft. Er ruht auf dem Generalsfriedhof der Kriegsgräberstätte in Tschernzy.

Dort ruhen u. a. auch General der Artillerie Max Pfeffer, General der Infanterie Friedrich Hochbaum, General der Infanterie Karl-Wilhelm Specht, General der Polizei Otto Ullmann, die Generalleutnanten Hans Boeckh-Behrens, Heinrich Deboi, Rainer Stahel, Gerhard Medem, Friedrich Bayer, Paul Stoewer sowie die Generalmajoren Anton Eberth, Wilhelm Runge, Rudolf Noack, Gerd von Below und Louis Tronnier.

Beförderungen

  • Fahnenjunker 14.3.1910
  • Fähnrich 16.11.1910 mit Patent vom 16.11.1910
  • Leutnant 18.8.1911 mit Patent vom 20.8.1909
  • Oberleutnant 18.8.1915 mit Patent vom 18.8.1915
  • Hauptmann 20.9.1918 ohne Patent
    • 1.2.1922 Patent als Hauptmann erhalten mit neuem RDA vom 20.9.1918
  • Major 1.2.1932 mit Wirkung vom 1.2.1932 und Rangdienstalter (RDA) vom 1.2.1932
  • Oberstleutnant 1.10.1934 mit Wirkung vom 1.10.1934 mit RDA vom 1.10.1934
  • Oberst 20.4.1937 mit Wirkung vom 1.4.1937 mit RDA vom 1.4.1937
  • Generalmajor 14.8.1940 mit Wirkung vom 01.08.1940 mit RDA vom 1.8.1940
  • Generalleutnant 15.7.1942 mit Wirkung vom 1.8.1942 mit RDA vom 1.8.1942[2]

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. von Boltenstern, Walter, Lexikon der Wehrmacht
  2. Ritterkreuzträger Walter von Boltenstern
  3. 3,0 3,1 3,2 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S. 156
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena, 2. Auflage 2007, S. 233, ISBN 978-3-938845-17-2