Werkmeister, Lotte
Lotte Werkmeister ( 26. Dezember 1885 in Berlin-Neukölln; 15. Juli 1970 in Bergholz-Rehbrücke, heute Nuthetal) war eine deutsche Chansonnière, Kabarettistin und Filmschauspielerin.
Wirken
Ihre erste Bühnenerfahrung sammelte sie als Chorschülerin in Magdeburg. Bevor sie in der Operette „Der Soldat der Marie“ von Leo Ascher ab dem Jahr 1916 einen großen Erfolg mit über 2.000 Aufführungen erlebte, sang sie Couplets und Operettenmelodien von Franz von Suppé, Johann Strauss und Franz Lehár.
Lotte Werkmeister hatte ab 1917 kleinere Auftritte in Stummfilmen. Sie spielte in Revuen der 1920er Jahre und trat „mit typischer Berliner Schnauze“ in Kabaretts auf, darunter bis 1933 im Kabarett der Komiker. Dabei machte sie auch die Bekanntschaft von Heinrich Zille, aus dessen Milieu auch zahlreiche Couplets stammten. Ihre erste Schallplattenaufnahme erlebte sie erst mit 41 Jahren mit den beiden Liedern „Eine Weiße mit ’nem Schuß?“ (von Willi Kollo) und „Wenn in Werder die Kirschen blüh’n“ (von Fred Raymond).
1938 zog Lotte Werkmeister nach Bergholz-Rehbrücke und lebte dort bis zu ihrem Tod. In den 1930er Jahren war sie Darstellerin in mehreren Filmen, darunter „Das Veilchen vom Potsdamer Platz“ (1937) und „Wir machen Musik“ (1941). Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sie mit 60 Jahren noch einmal eine Fortsetzung ihrer Kabarettkarriere in dem von Hans Joachim Heinrichs 1945 gegründeten Berliner Kammerbrettl am S-Bahnhof Ostkreuz.
Lotte Werkmeister ist Ehrenbürgerin der Gemeinde Bergholz-Rehbrücke und wurde auch dort begraben.
Filmographie
- 1917: Der unwiderstehliche Theodor
- 1919: Flimmersterne (Regie: Hans Neumann)
- 1919: Lachende Herzen (Regie: Carlo Emerich)
- 1919: Nur ein Diener (Regie: Erik Lund)
- 1919: Wenn Männer streiken (Regie: Edmund Edel)
- 1920: Das Kußverbot (Regie: Ludwig Czerny)
- 1920: Wenn die Liebe nicht wär … (Regie: Joseph Max Jacobi)
- 1921: Fridericus Rex (Regie: Arzén von Cserépy)
- Teil: Sturm und Drang
- Teil: Vater und Sohn
- 1926: Die Mühle von Sanssouci (Regie: Siegfried Philippi und Friedrich Zelnik)
- 1927: Ich war zu Heidelberg Student (Regie: Wolfgang Neff)
- 1928: In Werder blühen die Bäume … – Die Geschichte zweier lustiger Berliner Jungen / Helle Jungs (Regie: Fred Sauer)
- 1928: Lotte (Regie: Carl Froelich)
- 1929: Drei machen ihr Glück / Teure Heimat (Regie: Carl Wilhelm)
- 1930: Der Hampelmann (Regie: E. W. Emo)
- 1931: Kabarett-Programm Nr. 3 und Nr. 5 (Kurzfilme; Regie: Kurt Gerron)
- 1931: Ein ausgekochter Junge (Regie: Erich Schönfelder)
- 1931: Hurra – ein Junge! (Regie: Georg Jacoby)
- 1932: Aafa-Kunterbunt II (Kurzfilm; Regie: Max Mack)
- 1932: Zu Befehl, Herr Unteroffizier (Regie: Erich Schönfelder)
- 1933: Welle 4711 (Regie: Georg Zoch)
- 1934: Herr Kobin geht auf Abenteuer (Regie: Hans Deppe)
- 1934: Ein Mädchen mit Prokura (Regie: Arzén von Cserépy)
- 1935: Die törichte Jungfrau (Regie: Richard Schneider-Edenkoben)
- 1936: Wir gratulieren (Regie: Werner Illing)
- 1936: Das Veilchen vom Potsdamer Platz (Regie: J. A. Hübler-Kahla)
- 1937: Urlaub auf Ehrenwort (Regie: Karl Ritter)
- 1938: Skandal um den Hahn (Regie: Franz Seitz)
- 1939: Wenn Männer verreisen (Regie: Georg Zoch)
- 1939: Die Stimme aus dem Äther (Regie: Harald Paulsen)
- 1939: In Sachen Herder contra Brandt (Regie: Johannes Guter)
- 1940: Tip auf Amalia (Regie: Carl Heinz Wolff)
- 1941: Das himmelblaue Abendkleid (Regie: Erich Engels)
- 1941: Krach im Vorderhaus (Regie: Paul Heidemann)
- 1941: Sechs Tage Heimaturlaub (Regie: Jürgen von Alten)
- 1942: Wir machen Musik (Regie: Helmut Käutner)
- 1944: Ein schöner Tag (Regie: Philipp Lothar Mayring)
- 1944: Herr Sanders lebt gefährlich (Regie: Robert A. Stemmle)
- 1959: Mikosch, der Stolz der Kompanie (Regie: Rudolf Schündler)
- Synchronsprecher
- 1929: Vorhang auf!