Hartmann, Werner (1902)

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Eichenlaubträger Werner Hartmann (1902–1963)

Werner Friedrich Wilhelm Adolf Hartmann (Lebensrune.png 11. Dezember 1902 in Silstedt; Todesrune.png 26. April 1963 in Usseln/Waldeck) war ein deutscher Kadettenoffizier der Kaiserlichen Marine, Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine sowie der Bundeswehr, zuletzt Kapitän zur See. Der U-Boot-Kommandant von U 26 im Spanischen Bürgerkrieg sowie U 37 und U 198 im Zweiten Weltkrieg versank während vier Feindfahrten und 286 Seetagen 26 Schiffe mit 115.332 BRT.

Leben

Werner Hartmann III.jpg

In Silstedt, Harz, besuchte Werner Hartmann die Volksschule. Sein Vater Albert war von 1892 bis 1911 Pastor in Silstedt. Bis zum Schulabschluß Quinta wurde er privat unterrichtet.

Militärischer Werdegang

Mit 12 Jahren trat er in das Vorkorps des Königlich Preußischen Kadettenkorps in Oranienstein ein. Am 1. April 1917 versetzte man ihn in die Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. Er war zum Ende des Ersten Weltkrieges der letzte Kadettenführer der 4. Kompanie der Hauptkadettenanstalt.

Werner Hartmann trat 1921 in die Reichsmarine ein. Es folgten Grundausbildung in Stralsund, Waffenkurse und Lehrgänge an der Marineschule Mürwik sowie eine Bordausbildung auf dem Segelschulschiff „Niobe“ und dem Linienschiff „Hannover“. Nach kurzem Dienst als Signaloffizier auf dem Kleinen Kreuzer „Berlin“ wurde er Zugoffizier in der Schiffsstammdivision der Ostsee. 1927 wurde er Wachoffizier auf dem Torpedoboot T 157, ab Oktober 1929 Ausbildungsoffizier an der Marineschule Mürwik. Dieselbe Funktion übte er auf den Leichten Kreuzern „Emden“ und „Karlsruhe“ bis 1933 aus.

Nach dem Dienst als Ausbildungsoffizier kehrte er als Wachoffizier (WO) bzw. Kommandant der Torpedoboote „Seeadler“ bzw. (1935) „Albatros“ zu den Torpedobooten zurück. Von Oktober 1935 an absolvierte er die U-Boot-Ausbildung und wurde Wachoffizier auf einem Schul-U-Boot in Kiel. Nach mehreren Monaten zur Verfügung des Führers der U-Boote nahm er an der Baubelehrung von U 26 teil. Nach der Indienststellung wurde er Kommandant dieses Bootes, sein Erster Wachoffizier (I WO) war Oberleutnant z. S. Günther Prien. 1937 nahm er mit U 26 (Typ I A) am Einsatz deutscher Marinekräfte im Spanischen Bürgerkrieg teil. 1938 wurde er Chef der U-Boot-Flottille „Hundius“ und nahm als Flottillenchef an Bord von U 37 an einer Feindfahrt teil.

Zweiter Weltkrieg

Am 25. September 1939 wurde er Kommandant des Unterseebootes „U 37“, machte drei Feindfahrten mit dem Boot, blieb aber gleichzeitig Chef der 2. U-Flottille. Nach der Abkommandierung diente er im Stab des Befehlshabers der U-Boote (BdU), bis er schließlich Kommandeur der 2. U-Lehrdivision wurde. Ab Dezember 1941 Chef der 27. U-Flottille, übernahm er am 3. November 1942 nochmals das Kommando über ein U-Boot. Mit U 198 unternahm er eine Feindfahrt in den Indischen Ozean, bevor er am 21. Januar 1944 als Führer der U-Boote (FdU) im Mittelmeer eingesetzt wurde.

Endkampf

Nach der Invasion bei Anzio wurde er am 11. August 1944 Leiter der Kleinkampfverbände in Italien. Zurück in Deutschland, wurde er vom 1. November 1944 bis 3. Februar 1945 Stabsführer des Volkssturms in Westpreußen. Am 5. November 1944 wurde ihm für seine Erfolge mit U 198 das Eichenlaub verliehen. Am 4. Februar 1945 wurde er noch Kommandeur des Marine-Grenadier-Regiments 6 an der Weser und nahm im infanteristischen Bodenkampf an den Kämpfen in Norddeutschland an der Weser, Aller und in der Lüneburger Heide teil. Am 1. Mai 1945 gingen die Reste der Division bei Cuxhaven über die Elbe nach Schleswig-Holstein und kamen dort am Kaiser-Wilhelm-Kanal zum Einsatz. Am 6. Mai 1945 kam Hartmann mit diesen in Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Kriegsgefangenschaft bis 1. Dezember 1946 wurde Hartmann Tischlerlehrling, und im August 1947 arbeitete er erst im Evangelischen Hilfswerk Schleswig-Holstein, dann wurde er Kinderheimverwalter und Internatsleiter in St. Peter. 1951 wurde er Obmann und Sozialsekretär in der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck.

Nach seinem Eintritt bei der Marine der Bundeswehr am 10. Juli 1956 wurde Hartmann Kommandeur des 1. Schiffsstammregiments in Glückstadt. Am 1. April 1962 wurde er als Kapitän zur See in den Ruhestand versetzt. In der Saison 1962 war Hartmann Schulleiter der Hanseatischen Yachtschule des Deutschen Hochseesportverband „HANSA“.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Schriften

  • Feind im Fadenkreuz, Verlag die Heimbücherei, Berlin 1942

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Joachim Röll: Kapitän zur See Werner Hartmann – Vom Lehrmeister Priens zum Ritterkreuz mit Eichenlaub, Flechsig-Verlag, 2010, ISBN 9783803500137

Verweise