Ewald, Wolfgang

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Wolfgang Ewald II.jpg

Wolfgang Ewald (Lebensrune.png 26. März 1911 in Hamburg; Todesrune.png 24. Februar 1995 in Leonberg) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie zuletzt Oberstleutnant der neu gegründeten Bundeswehr. Das Flieger-As errang bei seinen Feindflügen 78 Luftsiege, zwei davon an der Westfront, ein weiterer im Spanischen Bürgerkrieg als Freiwilliger der Jagdgruppe 88. Ob der bekannte Fallschirmjägeroffizier Werner Ewald sein Bruder war, wie zuweilen angedeutet wird, konnte nicht ermittelt werden.

Werdegang

Wolfgang Ewald.gif

Der am 26. März 1911 in Hamburg geborene Wolfgang Ewald begann 1930 oder 1931 seine militärische Laufbahn als Offizieranwärter (Fahnenjunker) in einem Heeresregiment der Reichswehr, bevor er 1935, inzwischen Leutnant, einen Antrag auf Versetzung in die neu geschaffene Luftwaffe stellte. Kurz nach Abschluß seiner Ausbildung zum Flugzeugführer und Jagdflieger meldete sich Leutnant Ewald zur Legion Condor, um im dortigen Bürgerkrieg zur Unterstützung der Truppen von General Francisco Franco als Angehöriger der 2. Staffel/J/88 zu kämpfen. Im August 1937 traf er in Spanien ein, wo ihn die Spanier nach ersten Feindflügen den durchaus achtungserweisenden Spitznamen „Pequeño“ (der Kleine) gaben.

Nach seiner Rückkehr im August 1938 und inzwischen zum Oberleutnant befördert, wurde Ewald am 1. November 1938 zum Kapitän der 2. Staffel/JG 433 in Ingolstadt-Manching ernannt. Das Jagdgeschwader bestand allerdings nur aus einer Gruppe (unter Hauptmann Dietrich Franz Friedrich Graf von Pfeil und Klein-Ellguth, der am 14. Juli 1944 als Ia der 2. Jagd-Division mit 36 Jahren an der Invasionsfront fallen sollte) und drei Staffeln. Am 1. Mai 1939 wurde aus der JG 433 die I. Gruppe/Jagdgeschwader 52 in Böblingen und die 2. Staffel/JG 433 wurde zur 2. Staffel/JG 52. Ausgerüstet war die I. Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 E-1 und E-3. Mangels eigenem Geschwaderstab unterstand die Gruppe dem Luftflottenkommando 3 bzw. dem Luftgaukommando VII. Nach der Aufstellung des Geschwaderstabes unterstand die Gruppe ab dem 19. August 1939 dem Stab des Jagdgeschwaders 52. Am 29. August 1939 verlegte die Gruppe nach Bonn-Hangelar, wo sie dem Stab des Jagdgeschwaders 26 unterstellt wurde, die den Auftrag, die Westgrenze gegenüber Belgien und den Niederlanden zu sichern. Am 21. Oktober 1939 wurde die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 77 unterstellt. Im gleichen Monat mußte die Gruppe geringe Teile zur Aufstellung der I. Gruppe/Jagdgeschwader 27 abgegeben. Am 15. November 1939 wurde die Gruppe dann nach Lachen-Speyerdorf verlegt. Gleichzeitig wurde die Gruppe erneut dem Stab des Jagdgeschwaders 52 in Mannheim-Sandhofen (beim V. Fliegerkorps) unterstellt.

Zweiter Weltkrieg

Werner Lucas (links), Dietrich Adolf Hrabak, Kurt Brändle und ganz rechts Wolfgang Ewald
Major Wolfgang Ewalds Messerschmitt Bf 109 G-4/R6, Stab III. Gruppe/JG 3, Ostfront 1943

Zu Beginn des Westfeldzuges 1940 hatte die I. Gruppe den Auftrag, Jagdschutz über der deutschen Westgrenze in Süddeutschland zu fliegen. Für Einsätze über Dünkirchen nutzte die I. Gruppe den Platz Cambrai als Absprungplatz. Am 1. Juni wurde die Gruppe aus dem Einsatz gezogen und nach Zerbst verlegt. Am 18. Juli verlegte die Gruppe im Rahmen des Heimatschutzes nach Neuruppin und am 21. Juli 1940 nach Bayreuth. Am 24. Juli kehrte sie nach Zerbst zurück. Am 29. Juli verlegte die Gruppe dann nach Bönninghardt und am 3. August nach Coquelles bei Calais, um von hier aus an dem Unternehmen „Adlerangriff“ teilzunehmen. Gleichzeitig wurde die I. Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 52 unterstellt. Ab dem 13. August flog die Gruppe Jagd- und Begleitschutzeinsätze gegen die englische Südostküste. Am 27. August 1940 wurde Ewald, inzwischen Hauptmann, zum Kommandeur der I. Gruppe/JG 52 ernannt.

Gruppenkommandeur Hauptmann Ewald errang 2. September 1940 seinen ersten Luftsieg des Weltkrieges, als er nach einem schwierigen Luftkampf eine Supermarine Spitfire der Royal Air Force abschoß, was von seinen Kameraden groß gefeiert wurde. Am 27. September 1940 gelang ihm ein weiterer Abschuß, sein Opfer diesmal war eine Hawker Hurricane der RAF. Am 31. Oktober 1940 wurde die Gruppe schließlich aus dem Einsatz gezogen und anschließend nach Krefeld verlegt, um dort aufgefrischt zu werden. Am 24. Mai 1941 wurde Ewald in den Stab des Jagdfliegerführers 2 am Kanal versetzt, wo er am 21. Juli 1941 zum Ia ernannt wurde. Im April 1942 wurde er als Führungsreserve in den Stab des Jagdgeschwaders 3 versetzt, um dann am Ende Juni (nach anderen Quellen 23. Juli) 1942 zum Kommandeur der III. Gruppe ernannt zu werden. Schon am 20. Mai 1942 hatte er beim neuen Geschwader zwei weitere Luftsiege errungen, bis zu seiner Ernennung zum Kommandeur waren es acht (bzw. 12, wenn die Übernahme am 23. Juli erfolgte) weitere. Nun begann eine Erfolgszeit der Jagdfliegerei, in den nächsten 12 Monate sollten es 65 Abschüsse für ihn werden, seit dem 1. Oktober 1942 als Major. Zu seinen Gegnern gehörten nicht nur Schlachtflieger und Bombenflugzeuge der Roten Luftwaffe, sondern auch MiG-1 und MiG-1 sowie britische Hurricane und VS-amerikanische P-40, die die Russen durch das Leih- und Pachtgesetz erhalten hatten. Im Mai/Juni 1943 war er zugleich stellvertretender Kommodore des JG 52.

Am 24. Juni [1942] wurde die III. Gruppe in Schtschigry wieder vereint und anschließend im Raum östlich von Kursk eingesetzt. Im Zuge des deutschen Vormarsches verlegte die Gruppe am 4. Juli nach Gorstschetnoje, am 10. Juli nach Marijewka, am 15. Juli nach Marijewka, am 20. Juli nach Millerowo, am 27. Juli nach Nowy Cholan und am 10. August nach Frolow. Von Frolow aus flog die Gruppe Einsätze über dem Raum Kalatsch und südlich von Stalingrad. Um den weiteren Vorstoß der 6. Armee nach Stalingrad zu unterstützen, verlegte die Gruppe am 10. September nach Pitomnik. Hier verblieb die Gruppe in den folgenden Wochen und flog Einsätze über dem Raum Stalingrad. Nach Beginn der russischen Winteroffensive am 19. November, die zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad führte, wurde die Gruppe am 28. November nach Morosowskaja-West außerhalb des Kessels verlegt. Von hier aus flog die Gruppe freie Jagd sowie Begleitschutzeinsätze für die nach Stalingrad fliegenden Transportverbände. Aufgrund des russischen Vormarsches mußte dieser Platz am 23. Dezember geräumt werden und die Gruppe verlegte nach Morosowskaja-Süd Während des Jahres 1942 konnte die Gruppe an der Ostfront 811 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen an fliegendem Personal 21 Gefallene, vier in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer, zwölf Verwundete und 55 Flugzeuge. Die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 lag zu Beginn des Jahres 1943 auf dem Flugplatz Morosowskaja-Süd. Am 3. Januar machte das russische Vordringen ein Ausweichen der Gruppe nach Tazinskaja notwendig. Bereits am 8. Januar ging es weiter nach Schachty nördlich von Rostow. Am 25. Januar folgte die Verlegung nach Gorlowka, etwa 35 km nördlich von Stalino. Im Februar folgten Verlegungen nach Makejewka, Saporoshje Süd und Pawlograd. Am 5. April verlegte die Gruppe dann auf den Platz Kertsch IV bei Kertsch auf der Halbinsel Krim. Die Gruppe verblieb anschließend auf der Halbinsel und verlegte am 26. April nach Karmatorskaja und am 20. Mai auf den Feldflugplatz ‚Uhu‘. Nach einer weiteren Verlegung am 28. Juli nach Makejewka endete Anfang August der Einsatz der Gruppe an der Ostfront.[1]

Am 14. Juli 1943 war das Jagdglück für Major Ewald zu Ende. Seine Bf 109 G-6 (Werknummer: 20.220) wurde in der Endphase des Unternehmens „Zitadelle“ 20 km nordöstlich Belgorod von der russischen Flak getroffen, konnte sich mit dem Fallschirm retten und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Erst Mitte Dezember 1949 konnte er nach seiner Entlassung in die Heimat zurückkehren.

Nachkriegszeit

Ewald trat 1956 als Major in neue Luftwaffe der Bundeswehr ein und diente bis in die späten 1960er Jahre, zuletzt als Oberstleutnant.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten