Wido von Spoleto

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Wido (II.) von Spoleto (Todesrune.png Dezember 894) war das wichtigste Mitglied der Familie der Guidonen, die in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts das langobardische Herzogtum Spoleto in Mittelitalien beherrschten. 888 wurde er als Nachfolger von Karl III. König des Westfränkischen Reiches. Am 21. Februar 891 wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.

Leben

Wido II., in der Geschichtsschreibung auch „Guido“ geschrieben, war der Sohn des Markgrafen Wido I. von Spoleto und seiner Ehefrau Itana, vermutlich einer Tochter des Herzogs Sico von Benevent. Er war ab 876 Herzog von Camerino, dem östlichen Teil des von seinem Vater Wido I. unter seinen Söhnen aufgeteilten Herzogtums Spoleto und vereinigte dieses 883 wieder.

Um Beistand gegen die Sarazenen zu erhalten, wandte er sich an Byzanz um Hilfe. Darauf klagte ihn Kaiser Karl III. 883 wegen Hochverrats an und ließ ihn gefangensetzen. Wido konnte jedoch entkommen und schloß ein kurzzeitiges Bündnis mit den Sarazenen, 885 sprach ihn eine Reichsversammlung vom Vorwurf des Hochverrats frei. Wido war der zu dieser Zeit mächtigste Fürst Italiens, an den sich Papst Stephan V. nach seiner Wahl 885 wandte, weil Kaiser Karl III., mit dem die Papstwahl nicht abgesprochen war, dem Amtsinhaber nun die Unterstützung im Kampf gegen die Sarazenen verweigerte. Um das neue Bündnis zu stärken, adoptierte Stephan Wido. Der Herzog schlug darauf die Sarazenen am Garigliano und eroberte Capua und Benevent.

Nach Karls Tod 888 zog Wido nach Burgund und ließ sich in Langres zu dessen Nachfolger als westfränkischem König krönen, mußte sich aber vor dem in Compiègne gewählten Odo von Paris zurückziehen. Zurück in Italien zog er gegen Berengar I., der sich zum italienischen König hatte krönen lassen, und schlug ihn 889 an der Trebia, worauf Wido sich selbst, vor allem auf die oberitalienischen Bischöfe gestützt, in Pavia zum König von Italien krönen ließ. 891 zwang er Papst Stephan V., ihn zum Kaiser zu krönen. Im Jahr 892 erreichte er von Papst Formosus die Krönung seines Sohnes Lambert zum Mitkaiser. Er starb im Dezember 894, nach der Besetzung Norditaliens durch den von Formosus nach Italien gerufenen Arnulf von Kärnten. Sein Sohn Lambert verlor nach einem erneuten Italienzug Arnulfs 896 die Krone an diesen und starb bereits 898.

Ehe und Nachkommen

Mit seiner Ehefrau Angiltrude, die 894 noch lebte, hatte er u. a. den Sohn:

  • Lambert (Todesrune.png 15. Oktober 898 in Marengo), Herzog von Spoleto, (Mit-)Kaiser Februar 892