Albrecht I. (HRR)

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Albrecht I. (* nach 1255 in Rheinfelden; † 1. Juli 1308 in Königsfelden bei Brugg an der Aare) war König von Deutschland.

Eltern

Seine Eltern waren König Rudolf I. und Gertrud Anna von Hohenberg. Er wurde von seinem Vater nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Marchfeld über Ottokar II. von Böhmen 1282 zusammen mit seinem Bruder Rudolf als Herzog von Österreich und der Steiermark eingesetzt. Bereits ein Jahr später wurde Albrecht in der Rheinfeldener Hausordnung alleine in diese Rechte eingesetzt.

Rudolf sollte dafür mit anderen Territorien in Südwestdeutschland entschädigt werden, was aber bis zu seinem Tod 1290 nicht geschah. Mit seiner Politik des Zurückdrängens der einheimischen Geschlechter durch seine schwäbische Klientel, vor allem der Grafen von Wallsee, machte Albrecht sich rasch unbeliebt. 1291 bereits kam es in der Steiermark zu ersten Aufständen, 1295 erhob sich der österreichische Adel.

Im Jahr 1295 zog er sich eine schwere Vergiftung zu, deren Grund ungeklärt blieb. Möglicherweise hatte die Küche leicht verdorbene Lebensmittel verarbeitet oder ein Attentäter hatte Gift unter die Speisen gemischt. Jedenfalls brach Albrecht unter Krämpfen zusammen. Seine Ärzte gaben ihm abführende Mittel. Nachdem die Koliken ärger wurden, verlor er sein Bewusstsein und angesichts des befürchteten Todes wurde er an beiden Beinen verkehrt aufgehängt, sodass das Gift aus dem Körper fließen könne. Der Patient überlebte zwar diese Prozedur, jedoch war ein Auge dabei zerstört worden.

Wahlspruch

  • Fugam victoriam nescit = Der Sieg kennt keine Flucht
  • Quod optimum, idem jucundissimum = Das Beste ist das Angenehmste

Albrecht heiratete 1226 in Wien Elisabeth, die Prinzessin von Kärnten, Görz und Tirol.

Wahl

24. Brachet 1298 in Mainz

Krönung

Sie fand am 24. Ernting in Aachen durch den Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein statt.

Eine politische Einigung Mitteleuropas unter der Führung der Habsburger schien zum Greifen nahe, zumal es Albrecht gelang, nach dem Tod des kinderlosen Königs Wenzel von Böhmen (4. Ernting 1306) seinen Sohn Rudolf als König von Böhmen zu installieren. Daraufhin rebellierten die böhmischen Stände und beschlossen den König abzusetzen. Albrecht zwang sie jedoch schnell zur Anerkennung.

1307 brachte jedoch einen schweren Rückschlag für die habsburgischen Hegemonialpläne. Nach dem frühen Tod Rudolfs wurde der Meinhardinger Heinrich von Kärnten neuer böhmischer König. Im Zusammenhang mit einem umstrittenen heimgefallenen Lehen in Thüringen und Meißen verlor Albrecht zudem die Schlacht bei Lucka gegen die Söhne Albrechts des Entarteten von Wettin. Als König Albrecht mit einem großen Heer in das Osterland einfiel, brachten ihm Dietrich IV. von Lausitz und Friedrich I. von Meißen, die an der Spitze von bewaffneten Bürgern und Bauern sowie braunschweigischen Reiterhaufen standen, am 31. Wonnemond 1307 eine vollständige Niederlage bei.

Im Streit um Zollstationen deutscher Fürsten griff Albrecht bald darauf hart durch, bis die Erzbischöfe und der Pfalzgraf bei Rhein kapitulierten. Einer Zerschlagung des Kurkollegiums stand jedoch Papst Bonifatius im Wege. Auch die Unruhen in Schwaben, Baden, dem Elsass und der Schweiz nahmen in dieser Zeit wieder zu. Mehrere von Albrecht verkündete Landfrieden blieben wirkungslos.

Der Königsmord

Albrecht wurde 1308 beim heute schweizerischen Windisch, unweit seiner Stammburg, ermordet. Die Mörder waren sein Neffe Johann von Schwaben, der wegen seiner vatermörderischen Tat den Beinamen Parricida erhielt, die Freiherren Rudolf von Wart, Rudolf von Balm, Walter von Eschenbach und Konrad von Tegernfeld. Albrecht war auf dem Heimritt, als die Attentäter ihm auflauerten, sein Neffe Johann ritt auf ihn zu und spaltete ihm ohne ein Wort den Schädel.

Dieser Johann war der Sohn von Albrechts unglücklichem Bruder Rudolf: Diese hatte im Vertrag von Rheinfelden auf die Regentschaft in Österreich verzichtet, und war Herzog von Schwaben, Elsaß und dem Aargau geworden, nach chronikalen Berichten war die nicht geleistete Entschädigungszahlung an Johann das Hauptmotiv. Je nach Quellenlage wird auch die Erblust Johanns als Mordmotiv angegeben. Noch am Vorabend war Johann bei einem von Albrecht gegebenen Gastmahl in Neftenbach bei Winterthur anwesend. Zu später Stunde ließ Albrecht jedem seiner Gäste einen Blumenkranz überreichen, den Johann seinem Onkel ins Gesicht warf und rief, er wäre zu alt um weiterhin mit Blumen abgespeist zu werden und er wolle das, was ihm zustände. Das Fest war daraufhin vorzeitig beendet.

Nachfolger als Herzog wurde sein Sohn Friedrich der Schöne, der aber nicht die Nachfolge Albrechts als König antrat. Die Königswürde ging mit Heinrich VII. an das Haus Luxemburg, wo sie – unterbrochen von den Regierungen Ludwigs des Bayern und Ruprechts von der Pfalz – bis 1437 verblieb.

Heinrich VII. ließ Albrecht Seite an Seite mit seinem Rivalen, Adolf von Nassau, im Speyerer Dom beisetzen.

Ehen und Nachkommen

Aus der 1276 in Wien geschlossen Ehe mit Prinzessin Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol gingen folgende Kinder hervor:

  • Anna (1275/80–1326,27,28?)[2]; 1. ∞ 1295 Hermann von Brandenburg († 1308); 2. ∞ 1310 Heinrich VI. von Schlesien-Breslau († 1335)
  • Agnes (1280–1364) ∞ 1296 Andreas III. von Ungarn († 1301)
  • Rudolf III. Kaše (um 1281–1307), König in Böhmen; 1. ∞ 1300 Blanka von Frankreich (um 1285–1305); 2. ∞ 1306 Elisabeth von Polen (1268/88–1335)
  • Elisabeth (um 1285–1352) ∞ 1306 Friedrich IV. von Lothringen († 1328)
  • Friedrich I. der Schöne (1289–1330) ∞ 1314 Elisabeth von Aragón (1300/02–1330)
  • Leopold I. der Glorwürdige, Das Schwert Habsburg (1290/93–1326) ∞ 1315 Katharina Elisabeth von Savoyen (um 1298–1336)
  • Katharina (1295–1323) ∞ 1316 Karl von Kalabrien († 1238)
  • Albrecht II. der Weise oder Lahme (1298–1358) ∞ 1324 Johanna von Pfirt (1300–1351)
  • Heinrich der Sanftmütige oder Freundliche (1299–1327) Herzog von Österreich ∞ Elisabeth Gräfin von Virnenburg (um 1303–1343)
  • Meinhard (um 1300–1301)
  • Otto der Fröhliche (1301–1339) I. ∞ 1325 Elisabeth von Niederbayern (um 1305–1330), II. ∞ 1335 Anna von Böhmen (1319/23–1338/40)[3]
  • Jutta (1302–1329) ∞ 1319 Ludwig VII. von Öttingen († 1346)
  • neun weitere Kinder des Ehepaares starben unmittelbar nach der Geburt. Sie blieben namenlos und wurden in der Dreikönigskapelle in Tulln in Niederösterreich bestattet.

Literatur

  • Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch, Heinrich Schneider: „Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben“, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)