Langkeit, Wilhelm
Wilhelm „Willy“ Friedrich Bruno Langkeit ( 2. Juni 1907 in Schuchten im Landkreis Treuburg, Ostpreußen; 27. Oktober 1969 in Bad Bramstedt, Schleswig-Holstein) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor, Eichenlaubträger der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Brigadegeneral beim Bundesgrenzschutz.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
1924 trat Langkeit in die Reichswehr ein. Er diente bis 1934 in der Kraftfahrabteilung 1 in Königsberg (Ostpreußen) bis er zur Panzertruppe wechselte. Von April 1934 bis Oktober 1935 leitete Langkeit Unterführer-Lehrgänge der Panzerabwehrtruppe im Wehrkreiskommando I (Ostpreußen).
Ab 1935 war er Kompaniechef der Panzerjäger-Abteilung „Allenstein“ und wechselte 1938 als Chef der 8. Kompanie im Panzer-Regiment 36 der 4. Panzer-Division nach Schweinfurt. 1941 wurde das Panzer-Regiment 36 an die 14. Panzer-Division abgegeben.
Zweiter Weltkrieg
Mit dem Panzer-Regiment 36 nahm Langkeit am Polenfeldzug (1939), am Westfeldzug (1940) und am Rußlandfeldzug (ab 1941) teil. 1943 wurde er aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen.
Im März 1943 wurde Oberstleutnant Langkeit Kommandeur der Panzer-Regiments „Großdeutschland“. Er führte das Panzerregiment während der Kämpfe in Rumänien, Kurland und Ostpreußen bis Oktober 1944.
Oberst Langkeit war, nach Genesung einer schweren Verwundung, u. a. Kommandeur der Ersatz-Brigade „Großdeutschland“ (löste Oberst Hermann Schulte-Heuthaus ab), Kommandeur der Brigade bzw. Kampfgruppe „Langkeit“ und schließlich Kommandeur der Panzer-Grenadier-Division „Kurmark“. Ende März 1945 wurde die mittlerweile stark angeschlagene Division aus der Front herausgelöst und anschließend mit Teilen anderer Einheiten aufgefüllt.
Mitte April erfolgte der weitere Fronteinsatz für die Division. Sie wurde neben anderen Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS der 9. Armee (Heeresgruppe „Weichsel“) südöstlich von Berlin im Kessel von Halbe eingeschlossen. Reste der Panzer-Grenadier-Division „Kurmark“ schafften es, nach Jerichow an der Elbe auszubrechen, wo sie im Mai 1945 gegenüber den US-amerikanischen Truppen kapitulierten.
Kriegsgefangenschaft
Am 5. Mai 1945 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde den Briten übergeben, die ihn am 8. Juli 1947 entließen.
Nachkriegszeit
Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Langkeit als Vertreter in der Autoindustrie[1] und ab dem 1. Juni 1951 beim Bundesgrenzschutz (BGS). Beim BGS stieg er bis zum Brigadegeneral (1965) auf (zuletzt als Kommandeur des Grenzschutzkommandos „Küste“) und wurde am 30. Juni 1967 in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Bis zu seinem Ausscheiden formte er den BGS an führender Stelle nach seinen Vorstellungen.
Ehrenwache
Als Konrad Adenauer 1967 starb, war Eichenlaubträger Langkeit Angehöriger der Ehrenwache. Im Palais Schaumburg wurde der Sarg Adenauers am 22. und 23. April 1967 aufgebahrt, damit Bundestag, Bundesregierung und Diplomatisches Korps, aber auch die Bevölkerung Bonns dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen konnten.
Tod
Langkeit verband eine enge Freundschaft mit General der Panzertruppe Hasso von Manteuffel, dem er einst bei der Division „Großdeutschland“ diente. Am 27. Oktober 1969 wurde dieser herausragende deutsche Panzerführer im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt zur Großen Armee abberufen.
Er wurde auf dem Stadtfriedhof beigesetzt, wo er in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Frau Edith (1917–1981) ruht (Feld 15, Reihe 3, Grab 3).
Beförderungen
- Unteroffizier 1. Juni 1930
- Feldwebel (ggf. Fahnenjunker-Feldwebel) 1. April 1933
- Leutnant Januar 1934
- Oberleutnant Ende 1934
Wehrmacht
- Hauptmann 1. Januar 1938
- Major 1. Januar 1942
- Oberstleutnant 1. Dezember 1942
- Oberst 1. Dezember 1943
- Generalmajor 20. April 1945
Bundesgrenzschutz
- Major (Bundesgrenzschutz) 1 Juni 1951
- Oberstleutnant (Bundesgrenzschutz) 1. Juli 1953
- Oberst (Bundesgrenzschutz)
- Brigadegeneral (Bundesgrenzschutz) Januar 1965
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Panzerkampfabzeichen IV. Stufe mit Einsatzzahl „75“
- in Silber
- II. Stufe (25)
- III. Stufe (50)
- IV. Stufe mit Einsatzzahl „75“ am 30. April 1945 (mit goldenem Eichenlaubkranz)
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Deutsches Kreuz in Gold am 1. Juli 1942 [2]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [2]
- Ritterkreuz am 9. Dezember 1942 als Major und Kommandeur der II. Abteilung/Panzer-Regiment 36
- Eichenlaub am 7. Dezember 1943 (348. Verleihung) als Oberstleutnant und Kommandeur des Panzer-Regiments 36
- Militärorden „Michael der Tapfere“, III. Klasse am 30. Mai 1944
BRD
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1907
- Gestorben 1969
- Deutscher Brigadegeneral
- Deutscher Polizist
- Angehöriger der Reichswehr
- Generalmajor (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur einer Panzergrenadier-Division (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Ausprägung unbekannt)
- Ritterkreuzträger des Bundesgrenzschutzes
- Kriegsgefangener