Eckener, Hugo

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Luftfahrtpionier Dr. phil. Dr. h. c. mult. Hugo Eckener, 1924
Eckener, Hugo-Unterschrift.jpg

Hugo Eckener (Lebensrune.png 10. August 1868 in Flensburg; Todesrune.png 14. August 1954 in Friedrichshafen) war ein deutscher Lehrer der Nationalökonomie, freier Schriftsteller, Zeitungskorrespondent und Nachfolger des berühmten Luftschiffkonstrukteurs Ferdinand Graf von Zeppelin sowie Direktor der im Jahre 1909 gegründeten Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG) und Wehrwirtschaftsführer im Dritten Reich.

Unter seiner Leitung entstanden unter anderem die Luftschiffe LZ 126/ZR-3 „Los Angeles“ (Beuteschiff der VS-Amerikaner), LZ 127 „Graf Zeppelin“ und LZ 129 „Hindenburg“.

Leben

„Graf Zeppelins Fernfahrten – Schilderungen in Wort und Bild“ von Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Hergesell, Baron C. von Bassus[1] und Dr. Hugo Eckener
Graf Zeppelin mit Dr. Hugo Eckener (links mit Band zum EK II am weißen Band für Nicht-Kombattanten) und Korvettenkapitän Peter Strasser beim letzten Besuch des Grafen in Nordholz, Ende 1916
Dr. Hugo Eckener wird vom VS-amerikanischen Präsidenten Calvin Coolidge (Mitte) und Marinestaatssekretär Curtis Dwight Wilbur im Weißen Haus empfangen, 16. Oktober 1924
Zeppelin-Eckener-Spende; Die Spende vom 20. August 1925 (nicht zu verwechseln mit der „Zeppelinspende des deutschen Volkes“ aus dem Jahre 1908) wurde zur Finanzierung von LZ 127 „Graf Zeppelin“ von Hugo Eckener ins Leben gerufen. Diese Sammlung brachte 2,3 Millionen RM, das Reich beteiligte sich mit 1,1 Millionen RM und die Luftschiffbau Zeppelin GmbH erbrachte 0,8 Millionen RM.
Dr. Hugo Eckener, 1929
Denkmünze zur Weltfahrt des Zeppelins „LZ 127“ 1929

Hugo Eckener, Sohn des Zigarrenfabrikanten Johann Christoph Eckener (1824–1880) und dessen Gemahlin Anna Maria Elisabeth, geb. Lange (1832–1893) aus Flensburg, wurde 1863 in Flensburg geboren, studierte Philosophie, Geschichte sowie Volkswirtschaft (Nationalökonomie), promovierte bei Wilhelm Wundt zum Dr. phil. und wurde freier Schifsteller und Mitarbeiter der „Flensburger Nachrichten“. Als solcher stand er zunächst den Ideen des Grafen Zeppelin ablehnend gegenüber. Nach einer Unterredung mit dem Grafen wurde aus einem Saulus ein Paulus.

Zeppelingesellschaft

Eckener (rechts), Aufsichtsratsvorsitzender der 1935 von Hermann Göring gegründeten Luftschiffahrtgesellschaft „Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH“ (DZR), im Gespräch mit einem Offizier der Luftwaffe
Hugo Eckener

Er gehörte seit 1908 der Zeppelingesellschaft an, war Fahrtenleiter und Prokurist der DELAG und übernahm 1910 die Abteilung für Entwicklung der Fahrtechnik und wurde im Ersten Weltkriege Instrukteur der Marineluftschiffahrt. Nach dem Tode des alten Grafen übernahm er die geistige Führung. Seine Energie, mit der er trotz aller Widerstände den Fortbestand des Werkes „Zeppelin“ sicherte und durch große Fahrten die Daseinsberechtigung des Luftschiffes erwies, ist bewundernswürdig.

Er bildete zahlreiche Luftschiffer aus, darunter Ernst August Lehmann.

Zwischenkriegszeit

In den 1920er Jahren kam es zu mehreren Begegnungen mit dem Polarforscher Roald Amundsen, um eine gemeinsame Arktisfahrt mit dem Zeppelin zu erörtern. Durch den Flug um die Erde 1929 wurde er weltberühmt. Aus diesem Anlaß schickte der bekannte Flieger und Forscher Richard E. Byrd ein Telegramm folgenden Inhalts an Eckener:

„Gestatten Sie mir, daß ich als Mitglied der National Geographic Society, die sie heute abend auszeichnen wird, meine Glückwünsche hinzufüge für Ihre bemerkenswerte Arbeit, die Luftschiffahrt vorwärtszubringen, und besonders für Ihren Pionierflug um die Welt in einem lenkbaren Luftschiff. Als unsere Expedition in der Antarktis lag, warteten wir mit Eifer auf jede Radiobotschaft über Ihren Flug in die nördlichen Gebiete. Meine Mannschaft interessierte sich besonders für ihren wundervollen Flug über Sibirien und über den weiten Pazifik. Sie hatten ein Gefühl der Kameradschaft für Forscher, die ausgedehnte Länder überqueren. Wir waren begeistert, als am 28. August 1929 unsere Radiostation in direkter Verbindung mit ihrem Luftschiff mitteilte, daß Sie über Pennsylvanien, an der letzten Etappe Ihrer historischen Reise, wären. Meine Kameraden schließen sich mir an in voller Würdigung der Beobachtungen und Erfahrungen, die Ihre Landsleute, die den fernen Süden erforscht haben, gesammelt haben. Sie haben einen wichtigen Teil dazu beigetragen, das Wissen der Welt über die gefrorene Antarktis zu bereichern.“

Er wurde nach dem Tode Fridtjof Nansens im Jahre 1930 dessen Nachfolger als Präsident der Gesellschaft „Aeroarctic“. Für das Internationale Polarjahr 1932/33 war auf Initiative Nansens zum Zwecke der Polarforschung eine Luftschiff-Fahrt zum Nordpol geplant, zu der es jedoch nicht mehr kam. Zwischen den Weltkriegen zählte er zu den am höchsten dekorierten Deutschen und war international ein sehr bekannter Mann und das nicht nur in Fachkreisen für Luftschiff-Fahrt.

Eckener veröffentlichte auch verschiedene Bücher und Schriften. 1939, er leitete inzwischen eine Maschinenbaufirma, wurde er zum Wehrwirtschaftsführer ernannt, 1945 war er gemeinsam mit Johannes Weyl und durch Lizenz der französischen Besatzungsmacht Mitbegründer des Südkurier in Konstanz.

Politik

1932 wurde Eckener sogar als Kandidat für die Reichspräsidentenwahl gehandelt. Eckener zog die Kandidatur jedoch zurück, als Paul von Hindenburg sich zur Wiederwahl aufstellen ließ.

Tod

Dr. Hugo Eckener starb am 14. August 1954 mit 86 Jahren und wurde auf dem Friedhof von Friedrichshafen feierlich beigesetzt. Seine Gemahlin Johanna, mit der er 59 Jahre verheiratet war, starb im Januar 1956.

Familie

1897 heiratete Eckener seine Verlobte Johanna Maaß (1871–1956), Tochter des Flensburger Druckereibesitzers L. P. H. Maaß, aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen. Sein jüngerer Bruder war der Maler und Grafiker Alexander Eckener.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
    • II. Klasse am weißen Band für Nicht-Kombattanten 1915/1916
    • I. Klasse 1917
  • Marschmusik: Zu Ehren des Zeppelin-Konstrukteurs Hugo Eckener ist um 1928 von Theodor Ludwig Karl Krieghoff der „Dr. Eckener-Marsch“ fürs Salonorchester/Piano/Streichmusik/Blasmusik veröffentlicht worden.
  • Goldene Medaille der National Geographic Society seine Rundreise um die Welt 1929
    • gelangte in 42 Jahren nur elfmal zur Verleihung
  • Ehrenkreuz des Weltkrieges
  • Karmarsch-Denkmünze der Hannoversche Hochschulgemeinschaft,[2] 1934
  • Mitglied der Wissenschaftsakademie Leopoldina (1925)
  • Leibnizmedaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften,
  • Neumayermedaille der Deutschen meteorologischen Gesellschaft
  • Goldene Medaille der britischen Royal Aeronautical Society
  • Goldene Medaille der amerikanischen Guggenheimstiftung
  • Goldene Medaille der Fédération International Aeronautique.
  • Eckener war mehrfacher Ehrendoktor, Ehrensenator und Ehrenbürger (z. B. von Neuyork 1924)
    • So ernannte ihn die Technische Hochschule Stuttgart zum Dr. Ing. e. h. und die Universität Berlin zum Dr. rer. pol. h. c. Zusammen mit Professor Hugo Junkers wurde Eckener im Jahre 1925 Ehrensenator der Technischen Hochschule München, später Ehrendoktor bzw. -senator der Universitäten Heidelberg, Tübingen (1925), Würzburg und Graz (1925).
    • Dr. Eckener ist des weiteren Ehrenmitglied zahlreicher deutscher und ausländischer Aeroklubs. Zusammen mit Professor Vogel und dem Geopolitiker Professor Haushofer wurde er zum Ehrenmitglied des Weltwirtschaftsinstituts der Handelshochschule in Leipzig gewählt.
  • 1952 wurde Eckener das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Namensnennungen

Werke (Auswahl)

  • Arbeitermangel oder Geldknappheit?
  • Graf Zeppelin. Cotta, Stuttgart 1938. Neuauflage: Phaidon-Verlag, Essen 1996, ISBN 3-88851-171-2
  • Im Zeppelin über Länder und Meere. Christian Wolff, Flensburg 1949.

Literatur

  • Erich Rackwitz: Reisen und Abenteuer im Zeppelin-Nach Tagebuchaufzeichnungen von Dr. Hugo Eckener, Verlag Neues Leben 1955
  • Thor Nielsen: Eckener, ein Leben für den Zeppelin, Kindler-Verlag 1954

Fußnoten

  1. Konrad Maximilian Friedrich Maria Freiherr von Bassus (1874–1928), deutscher Luftfahrtpionier und Mitarbeiter von Ferdinand Graf von Zeppelin
  2. „Zum Andenken an Karl Karmarsch, der im Jahre 1831 die ‚Höhere Gewerbeschule‘ zu Hannover, die Vorläuferin der heutigen ‚Universität‘, schuf und bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand am 1. August 1875 leitete, stiftete die Hannoversche Hochschulgemeinschaft (heute: Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V.) eine Denkmünze, welche die Bezeichnung ‚Karmarsch-Denkmünze‘ erhielt. Die Karmarsch-Denkmünze dient zur Auszeichnung solcher Personen, welche sich besondere Verdienste um die Förderung von Technik und Wirtschaft erworben haben; diese Verdienste können sowohl auf dem Gebiet wissenschaftlicher Forschung als auch in einer Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung liegen.“ — Aus der Satzung der 1921 als Hannoversche Hochschulgemeinschaft gegründete Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e. V. seit 1925