Mimra, Ägidius
Ägidius Mimra (auch: Aegidius; 12. März 1921 in Wien; 6. Juli 1945 im Gefangenenlager Zell am See) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann des Heeres und Ritterkreuzträger der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Abstammung
Mimra wurde 1921 in Wien als Sohn eines Offiziers des Bundesheeres (zuletzt Oberstleutnant; 1932) geboren.
Zweiter Weltkrieg
Einen Monat nach Kriegsausbruch meldet sich der junge Abiturient zum Heer und kam als Offizieranwärter bzw. Fahnenjunker-Gefreiter zur Ausbildung in die Panzer-Ersatz-Abteilung 11. Am Westfeldzug 1940 nahm er als Fahnenjunker-Unteroffizier in der 7. Kompanie/II. Abteilung/Panzer-Regiment 11 bzw. in der Stabs-Kompanie teil. Die II. Abteilung war im Verband der 6. Panzer-Division im Einsatz in den Ardennen, an der Maas, Oisne und in Flandern. Am 1. Dezember 1940 wurde Mimra zum Fahnenjunker-Feldwebel befördert, er befand sich inzwischen nach dem Westfeldzug zur weiteren Ausbildung an der Panzertruppenschule. Am 1. Februar 1941 wurde er zum Leutnant befördert und bewährte sich als Panzer-Kommandant in der I. Abteilung/Panzer-Regiment 31 im Kampf am Balkan.
Ostfront
Als Zugführer in der 8. Kompanie/Panzer-Regiment 31 im Verband der 5. Panzer-Division war auch Mimra an der Eröffnungsoffensive gegen Rußland beteiligt. Er bewährte sich bei den Schlachten an der Dessna, bei Wjasma und vor Moskau und wurde mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet.
Nach einer Verwundung am linken Bein durch Minenexplosion Anfang 1942 mußte er ins Lazarett, nach Genesung diente er bis Ende 1942 in der Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 15. Am 21. Januar 1943 wurde er zum Oberleutnant befördert, im Februar 1943 wurde er zum Chef der 4. Kompanie/Panzer-Regiment 31 ernannt, mit der er erneut an die Ostfront kam. Seine Männer und er bewährten sich bei Orel, Gomel, Kowel und in Kurland.
Endkampf
Nach überstandenen Verwundungen an Arm und Kopf (durch Splitter einer Panzer-Granate) wurde er am 1. September 1944 zum Hauptmann befördert und schließlich zum Kommandeur der I. Abteilung ernannt. Mit ihr feierte er große Abwehrerfolge gegen sowjetische Panzer-Truppen im Kampf um Ostpreußen, besonders im Festungsabschnitt Königsberg. Hierfür wurde ihm auch das Ritterkreuz verliehen. Zu vermuten ist eine erneute Verwundung und einen Transport im Lazarettzug Richtung Süden (Bayern, ggf. Österreich), denn Mimras Regiment war zuletzt in Ostpreußen bzw. die 5. Panzer-Division in Westpreußen, wo es bei Danzig kapitulierte und in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft geriet.
Tod
Mimra geriet im Mai 1945 in westalliierte Kriegsgefangenschaft, wo er am 6. Juli 1945 im Gefangenenlager Zell am See aus ungeklärter Gründen erschossen wurde. Womöglich fand er während eines Fluchtversuches den Tod, aber für den Befreier reichten manchmal schon Widerworte, um ermordet zu werden, wie Hauptmann Eduard Altacher wenige Wochen zuvor in Zell am See erlitten hatte.
Ruhestätte
Mimra ruht auf der kleinen Kriegsgräberstätte in Lend, Bezirk Zell am See, Salzburg; Endgrablage: Grab 19. Der Ehrenfriedhof wurde 1950 vom Österreichischen Schwarzen Kreuz errichtet.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse im September 1941
- 1. Klasse am 8. November 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz (ggf. auch Silber)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Panzerkampfabzeichen
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 18. Februar 1945 als Hauptmann und Kommandeur der I. Abteilung/Panzer-Regiment 31/5. Panzer-Division