Lex, Alfred
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Alfred Lex ( 10. Juni 1913 in Fohnsdorf, Steiermark, Österreich-Ungarn; gefallen 11. März 1944 östlich Shepetovka, bei Arakdijevzij [Heute: Arkediivtsi, Ukraine]) war ein deutscher Reserveoffizier der SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer der Reserve der Waffen-SS und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold im Zweiten Weltkrieg. Sein Kriegsgrab wurde bis dato (Stand: 2019) vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht gefunden, die Überreste nie geborgen.
Werdegang
- Sechs Jahre Volksschule, anschließend Realschule
- September 1930 Eintritt in die Hitler-Jugend
- Ausbildung als Zeichner, Arbeit bei der Maschinenfabrik einer Fohnsdorfer Minengesellschaft
- Juli 1931 Eintritt in die NSDAP
- April 1933 Eintritt in die Allgemeine SS mit 20 Jahren noch während der Kampfzeit (SS-Nr.: 132.147)
- 1. Januar 1935 Eintritt in die SS-Verfügungstruppe; SS-Standarte „Deutschland“
- Als SS-Unterscharführer Teilnehmer am Westfeldzug 1940
- Besuch der SS-Junkerschule, anschließend des Zugführerlehrgangs
- Führer des 3. Sturms/SS-Standarte „Der Führer“ unter SS-Sturmbannführer Otto Kumm bei der SS-Verfügungsdivision
- ab Januar 1942 Kompaniechef
- Teilnahme am Ostfeldzug, mehrfach verwundet, insbesondere am Kopf; erlebte den Untergang und die Wiederaufstellung des SS-Regiments (mot.) „Der Führer“
- Ende 1942 Alfreds Bruder, SS-Unterscharführer Ludwig Lex von der Aufklärung-Abteilung und Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, des Verwundetenabzeichens sowie des Infanterie-Sturmabzeichens, fiel als Folge seiner dritten Verwundung an der Ostfront.
- 1943 Führer des I. Bataillons/SS-Panzer-Grenadier-Regiment 4 „Der Führer“; zu seinen engsten Freunden gehörte ein weiterer „Österreicher“, Vinzenz Kaiser, aber natürlich auch Sylvester Stadler, der aus seiner Heimat stammte.
- Teilnahme am Unternehmen „Zitadelle“; Gefangennahme des Kommandeurs und des Stabes der sowjet-russischen 29. Panzerjäger-Brigade
- „Am 15. August 1943, die ganze Division befand sich seit Wochen im Brennpunkteinsatz um Charkow, bezog das I. Bataillon, geführt vom späteren Ritterkreuzträger Alfred Lex, in der Gegend um das kleine russische Dorf Korotich Stellung. Alsbald griffen russische Panzer die Stellungen an – als diese abgewehrt waren, trat der Zug Lainer zum schnellen Gegenstoß an. Während diesem durch Splitter einer russischen Handgranate zum mittlerweile sechstenmal verwundet, erreichte Lainer mit seinen Landsern die gegnerischen Stellungen und warf die Russen zurück. In der bald einbrechenden Nacht wurde ein Gegenangriff in Kompaniestärke abgewiesen. Doch die sowjetische Infanterie gab nicht auf – fünf Tage und Nächtelang ging es so weiter – Angriff auf Angriff wurde durch Lainer und seinem Zug teils im Nahkampf abgewehrt. Am sechsten Tag, der Oberscharführer hatte inzwischen aus eigenem Entschluß schon Teile von Nachbareinheiten als Verstärkung in seinen Zug eingegliedert, setzten die Russen alles auf eine Karte und rollten mit Panzern durch das von Kratern und Toten übersäte Niemandsland los! Als auch dieser Angriff durch ein in der Nacht gelegtes Minenfeld und durch die Nahkampferfahrung von Lainer und seinen Männern abgewehrt werden konnte, erhielt Sepp Lainer am 8. Oktober 1943 das Ritterkreuz verliehen. Hierzu ließ ihm kein geringerer als Generalfeldmarschall Erich von Manstein, Oberbefehlshaber der zuständigen Heeresgruppe, in einem Fernschreiben extra gratulieren! Insgesamt sollte das Regiment während des Krieges 18 Ritterkreuzträger hervorbringen.“
- Ende 1943 Lex’ 9. Verwundung
- Frühling 1944 Lex war Teil der SS-Panzer-Kampfgruppe „Das Reich“ an der Ostfront; große Teile der Division befanden sich in Frankreich zur Verstärkung
- Führer des SS-Panzer-Grenadier-Bataillons „Das Reich“, auch bekannt als das II. bzw. nach anderen Quellen das III. Grenadier-Bataillon der SS-Kampfgruppe „Weidinger“
- der 1. Panzer-Armee unter General der Panzertruppe Hans Hube unterstellt; die Armee ist aus der Einkesselung der Roten Armee ausgebrochen und konnte Kontakt zur Heeresgruppe Süd herstellen, an der Spitze der kämpfenden Truppe immer die SS-Kampfgruppe „Das Reich“; leider erlebte Lex diese Glanzleistung nicht mehr, er war am 11. März 1944 vor dem Feind geblieben. Hans Eckert übernahm die Führung seines Bataillons.
Beförderungen
- SS-Untersturmführer d. R.: 9. November 1940
- SS-Obersturmführer d. R.: 30. Januar 1942
- SS-Hauptsturmführer d. R.: 20. April 1943
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 30. Mai 1940
- 1. Klasse am 27. Juli 1940
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 23. November 1940
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Zwei Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer
- erstes Panzervernichtungsabzeichen am 25. März 1943
- zweites Panzervernichtungsabzeichen am 25. Juli 1943
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz, Silber und Gold
- Schwarz und Silber am 17. Februar 1942
- Gold am 15. August 1943
- Goldenes HJ-Ehrenzeichen
- Nahkampfspange des Heeres in Gold im Frühling 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 27. Oktober 1942 als SS-Obersturmführer der Reserve und Führer der 3. Kompanie/SS-Regiment „Der Führer“/SS-Division (mot.) „Das Reich“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 10. Dezember 1943 als SS-Hauptsturmführer der Reserve und Kommandeur des I. Bataillons/SS-Panzer-Grenadier-Regiment 4 „Der Führer“/2. SS-Panzer-Division „Das Reich“/4. Panzer-Armee/Heeresgruppe Süd