Amt Biesenthal

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt das kurfürstlich-brandenburgische, später königlich-preußisches Domänenamt (1577–1839). Zum brandenburgischen, 1992 geschaffenen Amt ähnlichen Namens, siehe Amt Biesenthal-Barnim.

Das Amt Biesenthal war ein kurfürstlich-brandenburgisches, später königlich-preußisches Domänenamt mit Sitz in der märkischen Stadt Biesenthal auf dem Barnim.

Geschichte

1817 gehörten nach dem Ortschaftsverzeichnis des Regierungsbezirkes Potsdam zum Amt Biesenthal folgende Orte und Einzelhäuser (mit einzelnen Ergänzungen aus dem Historischen Ortslexikon für Brandenburg):

  • Beiersdorf, heute Ortsteil der Gemeinde Beiersdorf-Freudenberg. Das Dorf war 1482 den v. Holzendorf abgekauft und zur Herrschaft Biesenthal zugeschlagen worden.
  • Biesenthal (Amtssitz und Kolonie). Gemeinde im Amt Biesenthal-Barnim. 1776 wurde beim Vorwerk eine Kolonie (Schützenstraße 22–36) errichtet. Eine zweite Kolonie wurde entlang der Lindenstraße angelegt.
  • Bornemannspfuhl (Forsthaus zu Klobbicke gehörig). Existiert nicht mehr. Lag südöstlich von Spechthausen in der südöstlichen Ecke der Gemarkung am gleichnamigen kleinen See.
  • Buckowscher Teerofen, existiert nicht mehr, wahrscheinlich schon vor 1846 abgebrochen. 1744 wurde dieser Teerofen auf Amtsgebiet erstmals genannt. Später wurde hier ein Forsthaus errichtet. Heute Wohnplatz Eiserbude, Stadt Biesenthal.
  • Danewitz (heute Ortsteil der Gemeinde Biesenthal). Gehörte bereits 1375 zum Zubehör der Burg Biesenthal.
  • Freudenberg. Das Dorf wurde mit der Besitzung Biesenthal erworben, wurde jedoch bereits 1606 an die v. Lindstädt abgegeben. 1671 wurde es von Otto von Schwerin zu seiner Herrschaft Alt-Landsberg erworben. 1708 kaufte König Friedrich I. der Herrschaft Alt-Landsberg und wandelte sie in ein landesherrliches Amt um (Amt Alt-Landsberg).
  • Gräfenbrück, Forsthaus und Wassermühle, heute Wohnplatz Forsthaus Gräfenbrück, Ortsteil Marienwerder der Gemeinde Marienwerder. Die nahe dabei gelegene Schleuse mit Schleusenwärterhaus gehörte zum Amt Liebenwalde.
  • Heckelberg (heute ein Ortsteil der Gemeinde Heckelberg-Brunow). Das Dorf war bereits vor 1472 von den v. Arnims zu ihrer Herrschaft Biesenthal erworben worden. 1554 fiel ihnen auch das Patronat der Kirche zu (vorher Servitenkloster Altlandsberg). 1656 kam der Ort vorübergehend in den Besitz der v. Sparr auf Trampe, 1716 wieder zurück zum Amt Biesenthal.
  • Heegermühle (Hegermühle), wurde 1928 in Finow umbenannt, heute der Ortsteil Finow der Stadt Eberswalde. Heegermühle wurde 1606 im Tausch gegen Freudenberg von Christoph v. Lindstedt erworben.
  • Hönow (Ortsteil der Gemeinde Hoppegarten). Seit 1268/79 bezog das Kloster Zinna Abgaben aus Hönow. 1375 besaß es zwei Drittel von Pacht und Zins, ein Drittel war im Besitz des Bürgers Krähenfuß in Berlin. Dessen Anteil war bis 1553 ebenfalls an das Kloster gekommen. Mit der Säkularisation von Kloster Zinna 1553 kam Hönow zum Amt Rüdersdorf. Ausgenommen waren Wagendienste und Bede, die die v. Arnim auf Biesenthal schon vor 1412 erworben hatten und bis 1577 behaupteten. Dieser Teil kam mit dem Gut Biesenthal an den brandenburgischen Kurfürsten Johann Georg. 1656 erwarb Otto von Schwerin dieses Teil von Hönow zu seiner Herrschaft Alt-Landsberg.
  • Kietz bei Biesenthal, Fischerdorf, in Biesenthal aufgegangen, Fischerstraße und Abschnitt Breite Straße 40 bis 49.
  • Kietzmühle, am Westende des Kietz in Biesenthal, existiert nicht mehr (etwa Breite Straße 26a)
  • Klobbicke, heute ein Wohnplatz im Ortsteil Tuchen-Klobbicke der Gemeinde Breydin. Der Große Kurfürst kaufte 1676 Klobbicke der Witwe des Friedrich v. Blumenthal ab.
  • Langerönne, Wassermühle, heute Wohnplatz Langerönner Mühle in der Gemeinde Rüdnitz, gehörte schon 1375 zum Zubehör der Burg Biesenthal
  • Melchow (Dorf und Vorwerk). Der Ort fiel nach 1375 (und vor 1441 wüst). 1441 erwarben die v. Arnim eine Hälfte der wüsten Feldmark. Sie kam mit dem übrigen Arnim’schen Besitz an das Amt Biesenthal. Bereits zu Zeiten des Amtes wurde 1580 auch die andere Hälfte von den v. Holzendorf gekauft.
  • Mittelmühle (Wassermühle, zu Klobbicke gehörig), heute Wohnplatz im Ortsteil Tuchen-Klobbicke der Gemeinde Breydin. Vermutlich 1676 zusammen mit Klobbicke an das Amt gekommen.
  • Neue Mühle (Wassermühle, zu Klobbicke gehörig), heute Wohnplatz im Ortsteil Tuchen-Klobbicke der Gemeinde Breydin. Vor 1707 neu auf Amtsgebiet errichtet.
  • Neue Mühle (Wassermühle), existiert nicht mehr, zwischen Amt und Kolonie am Sydowfließ gelegen, gehörte gemeinsam der Stadt und dem Amt, 1779 erbaut.
  • Rüdnitz, Gemeinde im Amt Biesenthal-Barnim, gehörte schon 1413 zum Zubehör der Burg Biesenthal
  • Schönfeld, heute Ortsteil der Stadt Werneuchen. Das Amt Biesenthal hatte hier nur Teilbesitz. Schon vor 1441 gehörten zur Herrschaft Briesenthal die Hebungen von fünf Hüfnern. 1577 wurden die Hebungen von drei Hüfner des Amtes Chorin an das Amt Biesenthal überwiesen. 1831 wurden die Hebungen in Schönfeld dem Besitzer des Dorfes Sydow überlassen.
  • Schönholz, heute ein Ortsteil der Gemeinde Melchow. Das Dorf fiel zwischen 1375 und 1441 wüst. Die wüste Feldmark wurde 1580 zum Amt erworben. Das neue Dorf Schönholz wurde 1695/6 auf der Feldmark des alten Dorfes errichtet.
  • Schönow, heute ein Ortsteil der Stadt Bernau bei Berlin. Die Hälfte des Dorfes kam schon vor 1441 zur Herrschaft Biesenthal, die andere Hälfte gehörte der Stadt Bernau.
  • Schöpfurth, schloß sich 1929 mit Steinfurth zur Gemeinde Finowfurt zusammen. Kam schon vor 1413 zur Herrschaft Biesenthal.
  • Schwärze, Teerofen zu Hegermühle gehörig, heute zu Spechthausen gehöriger Wohnplatz (Forsthaus Biesenthaler Straße 80 bis 82)
  • Schwanebeck, ein Ortsteil der Gemeinde Panketal. Das Dorf kam zum größten Teil bereits vor 1450 zur Herrschaft Biesenthal.
  • Spechthausen, heute ein Ortsteil von Eberswalde. 1708 wurde auf Amtsgelände von dem Hammermeister Johann Georg Specht eine Schneidemühle errichtet und 1709 fertig gestellt. 1709 erhielt er die Genehmigung zum Bau einer Mahlmühle. 1712 richtete er auch einen Eisenhammer ein, dessen Betrieb jedoch schon 1721 eingestellt wurde. 1781 wurde eine Papierfabrik gebaut.
  • Steinfurth, schloß sich 1929 mit Schöpfurth zur Gemeinde Finowfurt zusammen, Ortsteil der Stadt Eberswalde. Das Dorf war schon vor 1441 zur Herrschaft Biesenthal gekauft worden.
  • Tuchen, heute ein Wohnplatz im Ortsteil Tuchen-Klobbicke der Gemeinde Breydin.
  • Wehrmühle Wassermühle zum Kietz in Biesenthal gehörig, heute Wohnplatz Wehrmühle in der Gemeinde Biesenthal.
  • Werneuchen. Der Flecken Werneuchen war bis 1416 zum großen Teil in den Besitz der v. Krummensee auf Krummensee und Altlandsberg gekommen. Otto von Schwerin erwarb diesen Teil erst 1666 für die Herrschaft Alt-Landsberg. Ein weiterer Teil hatten v. Arnim auf Biesenthal schon vor 1441 inne. Dieser Teil fiel mit dem Gut Biesenthal 1577 an das Amt Biesenthal. 1684 erwarb Otto von Schwerin (II.), der Sohn des Staatsministers Otto von Schwerin (I.) diesen Anteil für die Herrschaft Alt-Landsberg. Ein weiterer Anteil war seit 1300 im Besitz der Pfarrkirche in Eberswalde und blieb es bis 1737.
  • Wildtränke (Teerofen, zu Melchow gehörig), heute ein Wohnplatz in der Gemeinde Melchow. Vor 1720 entstanden („Teerschweler Christian Albrecht vom Wildtränkischen Teerofen wohnt schon 24 Jahre dort“). 1846 ging der Teerofen ein, danach Forsthaus.
  • Wolfswinkel (Papiermühle), heute ein Wohnplatz der Stadt Eberswalde. 1729 wurde auf Amtsgelände eine Papiermühle angelegt.

Das Amt Biesenthal wurde 1839 aufgelöst und dessen Renten dem Rentamt Neustadt-Eberswalde eingezogen. Die Ortschaften Schönow und Schwanebeck kamen zum Amt Mühlenhof.

Literatur