Grünert, Anton

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Anton Grünert (Lebensrune.png 11. Oktober 1917 in Neusattel bei Saaz, Sudetenland; Todesrune.png gefallen 8. August 1944 in Zabiec, Westgalizien) war ein deutscher Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger der Sturmartillerie im Zweiten Weltkrieg. Eine zuweilen angegebene Verwandtschaft zu Major Richard Grünert (1899-1943) aus Schweidnitz (Provinz Schlesien, Königreich Preußen) läßt sich nicht verifizieren, auch ist er nicht mit Stabsfeldwebel Anton Grünert (Lebensrune.png 2. September 1908 in Mürzzuschlag) gleichzusetzen, der am 26. Mai 1944 in Chambery (Kamrach) fiel, als die Stadt von den Terrorfliegern der USAAF angegriffen wurde.[1]

Leben

Ritterkreuzträger Anton Grünert.jpg

Anton Grünert wurde den meisten Quellen zufolge 1917 als Sohn eines Metzgers in Neusattl bei Karlsbad, Bezirk Falkenau an der Eger, im östlichen Egerland geboren.[2] Allerdings haben Recherchen vor Ort gezeigt (Melderegister, Geburts- und Heiratsbücher seit 1890), daß weder ein Anton Grünert noch eine Familie Grünert vermerkt werden, so daß die vereinzelten Quellen, welche Neusattel (sechs Kilometer nordwestlich von Saa(t)z zwischen den Flüssen Eger und Aubach, bis 1848 Teil des Verwaltungsbezirkes Saazer/Saatzer Kreis) angeben, eher richtig liegen.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung meldete er sich zur Wehrmacht und kam zur Artillerie (Artillerie-Ersatz-Abteilung 49, Ersatztruppenteil der schweren und leichten Artillerie-Abteilung 430), später wurde er zur 6. Batterie der II. Abteilung des Artillerie-Regimentes 41 kommandiert. Bei Kriegsbeginn wurde die Abteilung mobilisiert und im Polenfeldzug als Armeetruppe eingesetzt. Die Abteilung wurde dann ab Ende 1939 als Heerestruppe im Westen eingesetzt.

Ab 1940 waren sämtliche Geschütze nur noch 10-cm-Kanonen. Zu Beginn des Frankreichfeldzuges unterstand die Abteilung dem XVIII. Armeekorps. Anfang Juni 1940 unterstand die Abteilung dem XXXXII. Armeekorps. Mitte Juni 1940 unterstand die Abteilung dem XXXXIII. Armeekorps. Anschließend besuchte Grünert die Reserveoffiziersschule, die er am 21. September 1940 erfolgreich als Leutnant der Reserve abschloß. Am 9. September 1942 wurde er zum Oberleutnant d. R. befördert.

Bei der Schlacht um Stalingrad war seine 3. Batterie/Sturmgeschütz-Abteilung 201, dessen Führer er war, zeitweise der 2. königlich ungarischen Armee (Heeresgruppe B) unterstellt, die im Januar 1943 vernichtet wurde. Im Frühling 1943 erfolgte ein Lehrgang an der Artillerieschule in Jüterbog, ebenfalls heiratete der junge Offizier im April des Jahres.

Sturmgeschütz-Abteilung 201

Die Sturmgeschütz-Abteilung 201 wurde am 19. März 1941 in Jüterbog mit drei Batterien Sturmgeschütze unter Major Heinz Huffmann aufgestellt, 1942 der 2. Armee in der Heeresgruppe B unterstellt. Anfang 1943 wurde die Abteilung am Don vernichtete und am 31. Mai 1943 wieder aufgestellt. Am 14. Februar 1944 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Brigade 201 umgewandelt (später Heeres-Sturmartillerie-Brigade 201), ab März 1944 kommandierte Major Dietrich Langel, 1945 wurden die Reste der angeschlagenen Brigade in ursprünglich Bataillonsstärke in die Sturmgeschütz-Brigade 210 eingegliedert.

„Vom ersten Kriegstag mit der Sowjetunion in Kämpfen stehend, führte der Weg der Abteilung bis 30 Kilometer vor Moskau. Dann ging es zur Auffrischung in den Raum Borisow, von wo die Abteilung im Juni 1942 in den Bereich Kursk verlegt wurde. Nach schweren verlustreichen Kämpfen am Don, beim Angriff auf Woronesh und anderen Orten, war die Einheit zum Jahreswechsel 1942/43 so weit aufgerieben, daß eine erneute Auffrischung nötig war. Am 27. Februar 1943 in Altes Lager angekommen, mußte der Verband wegen Platzmangels in der Garnison in das 30 Kilometer entfernte Städtchen Baruth in Privatquartiere. Die 1. Batterie und der Stab kamen in der Stadt selbst unter, die 2. und 3. Batterie fanden in den Dörfern Paplitz und Mückendorf Quartiere. Nach kurzer Zeit der Ruhe ging es mit neuen Geschützen ausgestattet wieder an die Front. Als Datum der Neuaufstellung gilt der 31. Mai 1943. Die kommende Aufgabe der Abteilung sollte es sein, eine drohende englische Invasion in Griechenland abwenden zu helfen. Im Juni 1943 dort angekommen, ist zum Jahresende ein neuer Auftrag erteilt worden: Partisanenbekämpfung in Jugoslawien. Die am 14. Februar 1944 in Sturmgeschütz-Brigade 201 umbenannte Einheit hatte dabei schwere Gefechte zu bestehen. Über Saloniki ging es Anfang 1944 nach Ungarn, wo die Brigade im Bereich der schwer angeschlagenen Heeresgruppe Mitte zur Verstärkung dienen sollte. [...] Ihr Rückzugsweg führte über Budapest nach Kielce in Polen. Im Januar 1945 ist die Einheit noch zu einer Heeres-Sturmartillerie-Brigade umgewandelt worden. Doch schon am 20. Januar war die Brigade völlig zerschlagen gewesen. Wenige Reste sammelten sich bei Burg/Magdeburg und fanden bei der Aufstellung von Ersatzeinheiten noch einmal Verwendung.“[3]

Zuletzt war Grünerts Sturmgeschütz-Batterie der 24. Panzer-Division unterstellt. Von März bis Mitte Mai 1944 war die Division in Abwehrkämpfe in Nordbessarabien verwickelt. Nach weiteren Abwehrkämpfen an der oberen Moldau erfolgten Gegenangriffe nördlich von Jassy bis Anfang Juni. Nach einer kurzen Auffrischung bis zum Juli erfolgte der Abtransport nach Galizien. Von August bis Anfang September führte die Division Gegenangriffe oder Abwehrkämpfe zwischen dem San und der Weichsel durch.

Tod

Grünert fiel am 8. August 1944 an der Ostfront in Zabiec (Gut und Dorf an der Weichsel) unweit des Heiligkreuzgebirges. Am 15. August 1944 wurde er posthum zum Hauptmann der Reserve befördert.

Ruhestätte

Hauptmann d. R. Anton Grünert ruht auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Laurahütte bei Kattowitz; Endgrablage: Block 1, Reihe 16, Grab 970.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Bei dem Bombenterror der Alliierten am 26. Mai 1944 starben in Chambery (Kamrach) auch 200 französische Zivilisten, 300 wurden verwundet. Am selben Tag wurden auch Grenoble (Graswalde) und Lyon (Leyden) angegriffen, alleine in Lyon starben über 1.000 Zivilisten. Stabsfeldwebel Anton Grünert ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux; Endgrablage: Block 2, Reihe 10, Grab 266.
  2. Die Marktstadt Neusattl gehörte seit 1938 zum Landkreis Elbogen im Sudetenland, 1939 trat der Landkreis Elbogen zum Reichsgau Sudetenland und wurde dem neuen Regierungsbezirk Eger mit dem Sitz des Regierungspräsidenten in Karlsbad zugeteilt.
  3. Sturmgeschütz-Abteilung 201