Baiern
Die Baiern (zur Zeit der Völkerwanderung und des frühen Mittelalters meist Bajuwaren) sind einer der fünf deutschen Kernstämme.
Inhaltsverzeichnis
Schreibweise
Während Bayern mit y den Freistaat Bayern und dessen Einwohner bezeichnet (und damit auch die in Bayern wohnenden nichtbairischen Franken, die ein eigener deutscher Stamm sind, einschließt), bezeichnet Baiern Angehörige des bairischen Stammes, unabhängig deren Wohnortes.
Abstammung
Es gibt zwei Forschungstheorien zur Abstammung der Bajuwaren. Die eine vermutet die Baiern als Nachfahren der antiken Boier (keltischer Stamm in Mitteleuropa) oder der Markomannen als jenen „Männern aus Böhmen“, die zum namensgebenden Teil der Baiern geworden seien. Die andere vermutet, daß verschiedene Zuwanderer zu eben diesen Bajuwaren zusammenwuchsen, dem Volk, das Jordanis 551 in seiner Gotengeschichte und kurz darauf der Dichter Venantius Fortunatus beschrieb. Beide Quellen berichten übereinstimmend, daß östlich der Sueben bzw. östlich des Lechs das Land Baiuaria liegt. Die Einwohner von Baiuaria werden Baibari bzw. Baiovarii genannt.[1] Laut dieser Theorie haben sich vermutlich die Bajuwaren aus verschiedenen Volksgruppen gebildet:
- aus Resten der keltischen Bevölkerung
- aus Germanen
- aus alemannischen, fränkischen bzw. thüringischen, ostgotischen und langobardischen Volkssplittern
- aus germanischen Söldnern der römischen Grenztruppen
- aus angesiedelten Römern (u. a. Besatzungstruppen), die nach der Eroberung Roms nicht mehr nach Süditalien zurückkehren konnten oder wollten
Ob es sich nun um eine geschlossene Einwanderung und Landeinnahme eines fertig ausgebildeten Volkes handelte oder um eine Stammesbildung der Bajuwaren im eigenen Land, also dem Land zwischen Donau und Alpen, ist und bleibt ein Disput der Völkerforschung.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Baiern umschließt Niederbayern, Oberbayern, die Oberpfalz, Tirol (samt Südtirols), Salzburg, Kärnten, die Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich (mit Wien) und das Burgenland.
Bairische Minderheiten leben in Sachsen, Graubünden, Welschtirol (Zimbern) und Venetien (Zimbern) sowie in Siebenbürgen (Landler) und durch Auswanderung an weiteren Orten der ganzen Welt.
Die Baiern Böhmens und Mährens wurden nach dem Ende des Zweiten Dreißigjährigen Krieges durch Tschechen und Kommunisten aus ihrer Heimat vertrieben.
Nachbarvölker der Bajuwaren waren:
Germanen
- Thüringer im Norden
- Franken im Nordwesten
- Alemannen im Westen
- Romanen im Süden
- Langobarden im Süden
Nichtgermanen