Bodelschwingh, Ernst von

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Ge­hei­mer Staats- und Ka­bi­netts­mi­nis­ter, Wirk­li­cher Ge­hei­mer Rat mit Prä­di­kat „Ex­zel­len­z“ Ernst von Bodelschwingh-Velmede kämpfte als Freiwilliger im Befreiungskrieg, war dann Sekondeleutnant im 2. Gar­de-Re­gi­ment zu Fuß des Garde-Korps im Sommerfeldzug 1815, diente neben der akademischen Laufbahn dann bei der Landwehr, war Premierleutnant im 16. Landwehr-Regiment (Arnsberger), diente ab 1824 im 13. Landwehr-Regiment (Münster’sches), war 1826 dann Hauptmann, wurde 1832 Major und Führer des 2. Aufgebots/I. Bataillon/30. Landwehr-Regiment (Trier’sches). Seit 1842/43 wurde er – nach Überspringen des Dienstgrads Oberstleutnant – in dieser Dienststellung Oberst, seit 1853 à la Suite des 30. Landwehr-Regiments. Am 1. Dezember 1851 wurde er Nachfolger seines zum Finanzminister berufenen jüngeren Bruders Karl als Regierungspräsident in Arnsberg.

Ernst Albert Karl Wilhelm Ludwig von Bodelschwingh (Lebensrune.png 26. November 1794 auf Haus Velmede bei Weddinghofen; Todesrune.png 18. Mai 1854 in Medebach, Sauerland, Deutscher Bund) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee sowie der Landwehr, Verwaltungsjurist, Regierungspräsident in Trier, Oberpräsident der Rheinprovinz, Staatsminister im Königreich Preußen und zuletzt Re­gie­rungs­prä­si­den­t in Arns­berg.[1]

Leben

Das Geschlecht der Bodelschwinghs kann im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bis in das Jahr 1272 zurückverfolgt werden. Die Ahnenreihe der Familie teilte sich später in die Dortmunder und in die Velmeder Linie. Ernst hatte nach seiner Schulzeit die Nassauische Forstakademie in Dillenburg absolviert, sich dann aber im Herbst 1812 in der Berliner Universität als Korporierter eingeschrieben, um Jurisprudenz – Rechts- und Ka­me­ral­wis­sen­schaf­ten in Ber­lin (1812–1814) und Göt­tin­gen (1814) – zu studieren. Als König Friedrich Wilhelm III. im Frühjahr 1813 seinen Aufruf zum Kampf gegen Napoleon, „An mein Volk“, erließ, folgte ihm auch Ernst von Bodelschwingh und trug sich unter dem falschen Namen „von Bode“ in die Liste der freiwilligen Jäger ein, um seine Eltern in dem von Napoleons Bruder Jérome (König Lustig) regierten Westfalen nicht zu gefährden. Der Achtzehnjährige kämpfte in den Schlachten von Groß-Görschen und Bautzen, war an der Katzbach und in der Völkerschlacht bei Leipzig dabei und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet. Bei der Verfolgung der flüchtenden französischen Armee erhielt er am 21. Oktober 1813 bei Freyburg an der Un­st­rut einen lebensgefährlichen Lungendurchschuß. Da er nicht transportfähig war, lag er wochenlang, mehr tot als lebendig, im Hause des Stadtschreibers von Lauchstedt. Hier fand ihn dann im Februar 1814 seine Mutter. Zeitlebens mußte er seitdem unter Lungenbeschwerden leiden.

Nachdem Napoleon nach Elba verbannt war, war Ernst von Bodelschwinghs Wunde verheilt, und er nahm sein juristisches Studium wieder auf. Als aber Napoleon 1815 von seinem Verbannungsort nach Frankreich zurückgekehrt war, meldete sich Sekondeleutnant von Bodelschwingh, diesmal unter seinem richtigen Namen, erneut bei der Truppe, sehr zum Kummer und gegen den Willen seiner Eltern. Am Tage, als er sich von Unna aus mit der Postkutsche auf den Weg machte, kam es zu einer schicksalhaften Begegnung: Er leistete zwei jungen Damen Hilfe, die mit ihrer Kutsche einen Unfall erlitten hatten – den Schwestern Henriette und Charlotte von Diest. Nach dem Dienst im Siebten Koalitionskrieg und dem Abschluß seines Studiums kam der junge Referendar in die neue westfälische Provinzialhauptstadt Münster. Seine Ausbildung führte ihn dort erst in die Provinzialregierung und dann ans Land- und Stadtgericht. Entscheidend war für den Referendarius von Bodelschwingh, daß er im Haus des Oberpräsidenten Ludwig von Vincke, dem volkstümlichen Beamtenschreck, wohnen konnte, zu dem es verwandtschaftliche Bindungen gab. Der Referendar wurde beauftragt, die Rückgabe des Gutes Kappenberg an den Freiherrn vom Stein. Dabei kam es natürlich auch zu einer Begegnung mit vom Stein, der Bodelschwingh nicht nur in seinen Familienkreis aufnahm, sondern ihm ein väterlicher Freund wurde.

Am 13. Mai 1820 legte von Bodelschwingh das Assessorexamen ab, wurde zehn Monate später nach Berlin an das preußische Finanzministerium versetzt und empfahl sich hier für höhere Aufgaben. Bereits im März 1822 mit nur 28 Jahren erfolgte seine Ernennung zum Landrat in Tecklenburg und am 27. Juni heiratete er sein „Lottchen“. Nach neun Jahren, kurz nach der Taufe seines jüngsten Sohnes Friedrich, wurde er als Oberpräsidialrat an die Bezirksregierung nach Köln versetzt. Aber schon im selben Jahr hieß es für die von Bodelschwinghs erneut umziehen; Köln sollte nur eine Zwischenstation einer steilen Karriere sein. Bereits 1831 wurde er zum Regierungspräsidenten in Trier ernannt und bereits nach drei Jahren, am 30. April 1834, zum Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Koblenz.[2]

Die Stel­le trat er am 12. Ju­ni 1934 in Ko­blenz an und über­nahm da­mit in po­li­tisch un­ru­hi­gen Zei­ten ­die höchs­te Stel­le, die der preu­ßi­sche Staat im Rhein­land zu ver­ge­ben hat­te. Am 1. Mai 1842 schied er aus dem Amt des Ober­präsidenten aus. Der be­währ­te Verwaltungsbeamte von Bo­del­schwingh war am 24. März 1842 zum preu­ßi­schen Fi­nanz­mi­nis­ter er­nannt wor­den und über­nahm das Amt am 1. Mai 1842. Fast ge­nau zwei Jah­re spä­ter, am 3. Mai 1844 schied er aus dem Amt aus, wur­de je­doch am sel­ben Ta­ge von Kö­nig Fried­rich Wil­helm IV. zum Ge­hei­men Staats- und Ka­bi­netts­mi­nis­ter (Mi­nis­ter oh­ne Res­sort) er­nannt. Am 8. Juli 1845 wur­de ihm zunächst in­te­ri­mis­tisch die Lei­tung des Mi­nis­te­ri­ums des In­nern über­tra­gen und am 10. Juli 1846 dann offiziell zum Mi­nis­ter des In­nern er­nannt. Als Minister ge­hör­te er auch von 1842 bis 1848 dem preu­ßi­schen Staats­ra­t an. Am 19. März 1848 schied er im Zu­sam­men­hang mit der Märzrevolution auf Ge­such aus sei­nen Äm­tern als Staats- und Kabi­netts­mi­nis­ter aus. Sein Ver­hal­ten in Ber­lin wäh­rend des 18. März 1848 blieb umstrit­ten und wur­de un­ter an­de­rem von Otto von Bismarck hef­tig kri­ti­siert.

Die nächs­ten Jah­re blieb er oh­ne öf­fent­li­ches Amt, nahm je­doch ei­ni­ge po­li­ti­sche Man­da­te wahr: Von 1849 bis 1852 war er im Wahl­kreis Arns­berg ge­wähl­tes Mit­glied der preu­ßi­schen Zwei­ten Kam­mer (Ab­ge­ord­ne­ten­haus) für die Rech­te Frak­ti­on, im Jahr 1850 für die Bahn­hof­par­tei im Wahl­kreis Ber­lin 4 ge­wähl­ter Ab­ge­ord­ne­ter im Volks­haus des Er­fur­ter Uni­ons­par­la­ments und dort zu­gleich Vor­sit­zen­der des Verfassungsaus­schusses. Zu­dem war er von Sep­tem­ber 1849 bis März 1850 Vor­sit­zen­der des Ver­wal­tungs­rats der ver­bün­de­ten deut­schen Re­gie­run­gen. Er galt als konservativer Po­li­ti­ker, dem Zen­trum na­he­ste­hend. Mit der Er­nen­nung zum Re­gie­rungspräsi­den­ten in Arns­berg am 1. November 1851 trat er wie­der in den Staats­dienst ein.

Allgemeine Deutsche Biographie

Bodelschwingh: Ernst v. B., königl. preußischer Staatsminister, geb. aus einer alten Familie des evangelischen Adels in Westfalen 26. Nov. 1794 zu Haus Velmede im Kreise Hamm, † 18. Mai 1854 zu Medebach. – B. erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium zu Hamm, bezog 16 Jahre alt die unter G. L. Hartig’s Leitung stehende Forstakademie zu Dillenburg; studirte in Berlin, später in Göttingen, Rechts- und Cameralwissenschaften, trat 1813 unter dem Namen v. Boden als Freiwilliger ein und focht, dem Leibregiment zugetheilt, in der Schlacht bei Lützen, dann in allen Gefechten und Schlachten des York’schen Corps, bis er am 21. Oct. vor Freiburg a/U. schwer verwundet wurde. Er erhielt für die Schlacht bei Lützen und für die Schlacht bei Möckern die eisernen Kreuze II. und I. Classe und wurde noch während des Waffenstillstandes Officier. Kaum von der schweren Verwundung genesen, eilte er 1815 dem nach Frankreich vordringenden Heere nach, erreichte seine Truppe indessen erst in Paris. Zur Landwehr übergetreten, wurde er 1842 zum Oberst befördert. – Nach Vollendung der akademischen Studien und Absolvirung der verschiedenen Staatsexamina arbeitet B. als Referendar und Assessor bei den Regierungen zu Münster, Arnsberg und Cleve, auch kurze Zeit im Finanzministerium, wird 1822 zum Landrath des Kreises Tecklenburg, 1831 zum Oberregierungsrath in Köln und noch in demselben Jahre zum Präsidenten der Regierung in Trier, 1834 zum Oberpräsidenten der Rheinprovinz, nach Beförderung zum Wirklichen Geheimen Rath im J. 1842 zum Finanzminister ernannt. Uebernimmt 1844, an Stelle des ausgeschiedenen Grafen Alvensleben, den Posten eines Cabinetsministers und 1845, nachdem auch der Graf Arnim ausgeschieden, zuerst provisorisch, dann definitiv gleichzeitig das Ministerium des Innern. Beide Aemter versieht er nun, bis er am 19. März 1848 seine schon acht Tage früher verlangte Entlassung aus dem Staatsdienst erhält. – B. lebte nun ohne amtliche Stellung auf dem väterlichen Gut Velmede, bis er 1849 zum Abgeordneten gewählt und bald darauf vorübergehend zum Vorsitzenden des deutschen Verwaltungsrathes ernannt wurde; – auch dem Erfurter Parlament gehörte er an. – Seine parlamentarische Thätigkeit fand ihr Ende durch die 1852 erfolgte Ernennung zum Präsidenten der Regierung zu Arnsberg. – In dieser Stellung starb er nach kurzen Leiden an einer Lungenentzündung, welcher Krankheit er in Folge seiner schweren Verwundung häufig ausgesetzt gewesen. Es überlebten ihn seine Frau, Charlotte geb. von Diest, und fünf Kinder, während drei Kinder ihm im Tode bereits vorangegangen waren. – Bodelschwingh’s Bedeutung als Staatsmann gründet sich weniger auf wichtige durch ihn angebahnte Reformen in der Verwaltung, als auf ausgezeichnete Leistungen in dieser. Seine vorzügliche Befähigung erhellt schon aus seiner raschen Beförderung, nachdem er in 9jähriger Wirksamkeit als Landrath seine praktische Tüchtigkeit erprobt hatte. Bereits in dieser Stellung machte Stein auf ihn als die geeignete Persönlichkeit für die Präsidentenstelle in Arnsberg aufmerksam. Daß ein Beamter, nachdem er alle vorgeschriebenen Examina absolvirt, ohne eine Zwischenstufe zu überspringen, vor vollendetem 40. Jahre zum Oberpräsidenten der wichtigsten Provinz ernannt wird, steht in der preußischen Geschichte einzig da. Klaren Geistes, mit ungewöhnlicher Arbeitskraft und reichen Kenntnissen ausgerüstet, zeichnete er sich namentlich durch eine ungemeine Sicherheit des Wissens aus, welches durch seine nie ruhende Theilnahme an allen Erscheinungen auf naturhistorischem, technischem, landwirthschaftlichem Gebiet unterstützt wurde. In den mathematischen und physikalischen Theorien war er so zu Hause, daß er manchem Fachmann Verlegenheiten bereitet hat. Unerreicht möchte er in seiner Kenntniß der Verwaltungsbestimmungen geblieben sein. Was er nach Beendigung der Studienzeit noch lernte, lernte er durchs praktische Leben. Darum blieb er auch, obwol den größten Theil seiner Zeit an den Arbeitstisch gefesselt, frei von allem bureaukratischen Wesen. Mit klarem Blick erkannte er, was Noth that, und half schnell und durchgreifend. – Was er als Landrath, was er als Regierungspräsident namentlich für Schulen und Verkehrswege gethan, ist noch heute nicht vergessen. Vornehmlich seiner Wirksamkeit als Oberpräsident der Rheinprovinz ist es zu danken, daß im Rheinlande das Vertrauen zu dem preußischen Regimente Boden faßte. – Seinem Könige in Begeisterung ergeben, stand er doch keinen Augenblick an, auf Gefahr der Ungnade hin mit Freimuth zu reden, wo das Wohl des Landes dies zu erfordern schien. So hat er, kaum zum Oberpräsidenten ernannt, in einem äußerst energischen Immediatbericht die Abberufung [5] des in hohen Gnaden stehenden Kamptz von seinem Posten als Minister der rheinischen Justizpflege verlangt und durchgesetzt. – Auch bei den schwierigen, kirchlichen Wirren zeigte er sich unbefangen und furchtlos. – Als Minister führte B. den Vorsitz im Staatsministerium nicht, galt aber für die bedeutendste Persönlichkeit in demselben. Den Höhepunkt seiner amtlichen Thätigkeit erreichte er als königlicher Commissar für den im Jahr 1847 vereinigten Landtag der Monarchie, bei welcher Veranlassung er einer heftigen, zum Theil mit gehässigen und persönlichen Angriffen auftretenden Opposition gegenüber mit ungemeiner Sachkenntniß, Ruhe und Schlagfertigkeit den Standpunkt des Königs vertrat und eine hervorragende Rednergabe zeigte. – Charakteristisch für seine damalige amtliche Stellung sind die Worte, mit welchem er 1849 eine Aufforderung Friedrich Wilhelms, wieder in das Cabinet zu treten, zurückwies: „Ich bin zu lange E. Majestät erster Schreiber gewesen, um jetzt Ihr verantwortlicher Minister werden zu können“. Aus Bodelschwingh’s parlamentarischer Wirksamkeit ist hervorzuheben, daß er als der Erste den Muth hatte, in einer der letzten Kammersitzungen der Frühjahrsdiät 1849 der durch Kinkel’s phantastische Declamationen aufs äußerste erregten Linken von der Tribüne herab ins Gesicht zu sagen, daß der Kampf vom 18. März Berlin und das Land entehrt habe. – Später stand er an der Spitze der einflußreichen Centrumspartei, welche die Politik des Ministeriums Manteuffel zwar keineswegs billigte, demselben aber die Mittel zur Führung der Verwaltung nicht versagte, um nicht abermals ein Ministerium der Linken heraufzubeschwören. Die Stellung als Regierungspräsident in Arnsberg übernahm B. nicht auf seinen Wunsch; er hielt es aber für Pflicht, dem Staate seine Dienste so lange zu leisten, als die Kräfte ausreichten; die bis dahin bezogene Pension drückte ihn. – B. war von großer, kräftiger Gestalt, der Ausdruck seines Gesichts sprach von hoher Intelligenz, Wohlwollen, Herzensgüte; auf wem die großen freundlichen Augen einmal geruht, dessen Vertrauen hatte er gewonnen; wer in nähere Berührung mit ihm kam, der vergaß ihn nie wieder. Der General v. Gerlach, keineswegs sein Gesinnungsgenosse, sagte von ihm: „So ungefähr muß Adam ausgesehen haben.“ Eine gleiche Anhänglichkeit und gleiche Verehrung hat wol nie ein anderer Beamter Seitens seiner Untergebenen genossen. – Von strengen Sitten, aufrichtiger Frömmigkeit, von äußerster Einfachheit, ein Feind aller Verschwendung und allen Prunkes war er doch eine wahrhaft vornehme Erscheinung. – Freigebig, wohlthätig oft über seine Mittel hinaus, verschmähte er es, irgend einen persönlichen Vortheil aus seiner amtlichen Stellung zu ziehen; er war für das Amt, nicht das Amt für ihn da. – Geselliger Heiterkeit war er nicht abhold; ein Freund der Natur, ein eifriger Jäger und tüchtiger Reiter hatte er sich in vorgeschrittenem Alter noch die Rüstigkeit des Jünglings bewahrt. – Seinem väterlichen Freunde Vincke gegenüber erfüllte er eine Pflicht der Dankbarkeit, indem er dessen Leben schrieb; nur der erste Band ist im Druck erschienen, vor Vollendung des zweiten Bandes überraschte der Tod den Verfasser. Karl v. B., der einzige Bruder des vorigen, ward geboren 1800 und starb 1873. Er war Landrath des Kreises Hamm von 1837–1845, dann Oberregierungsrath zu Minden, Regierungsvicepräsident zu Münster und Regierungspräsident in Arnsberg; von 1851–1858 und 1862–1866 preußischer Finanzminister. Sehr tüchtiger, energischer Verwaltungsbeamter, langjähriges Mitglied des Abgeordnetenhauses und Commendator des Johanniterordens für die Provinz Westfalen. – Er gehörte der streng conservativen Partei an.[3]

Tod

Seine Ex­zel­len­z, der Re­gie­rungspräsi­den­t und Oberst Ernst von Bodelschwingh-Velmede ver­starb am 18. Mai 1854 im sau­er­län­di­schen Me­de­bach an ei­ner Lun­gen­ent­zün­dung, für die ihn der Lun­gen­schuß aus dem Krieg 1813 be­son­ders an­fäl­lig ge­macht hat­te.

Familie

Ernst wur­de am 26. November 1794 in Vel­me­de (heu­te Ge­mein­de Best­wig) als zweiter Sohn und drittes Kind des Franz Chris­toph Gis­bert Fried­rich Wil­helm von Bo­del­schwingh[4] (1754-1827), Herrn auf Vel­me­de, und der Friederike Charlotte Sophie Wilhelmine Henriette, ge­bo­re­ne Frei­in von Plet­ten­berg (1786-1850) ge­bo­ren. Die Fa­mi­lie war evan­ge­li­scher Kon­fes­si­on. Seine Geschwister waren:

Ehe

Ernst von Bodelschwingh heiratete am 27. Juli 1822 in Meth­ler (heu­te Stadt Ka­men) seine Verlobte Charlotte „Lottchen“ Wilhelmine Leopoldine von Diest[7] (Lebensrune.png 27. November 1793; Todesrune.png 27. Mai 1869), eine Tochter des Ge­hei­men Re­gie­rungs­rats in Kle­ve und spä­te­ren Tri­bu­nal­prä­si­den­ten in Burg­stein­furt Reinhard Otto Friedrich von Diest auf Hals­aff und Wolfs­kuhl und der Maria Anna Clarina, geb. von Oven. Aus der Ehe sind sechs Söhne und zwei Töchter entsprossen:

  • Ludwig Gisbert Friedrich Karl (Lebensrune.png 25. Mai 1823 in Lengerich; Todesrune.png 1846)
  • Karl Wilhelm Ernst Adolf Anton (Lebensrune.png 3. November 1824 in Mark; Todesrune.png 1845)
  • Friederike Julie Eleonore Charlotte (Lebensrune.png 25. Februar 1826)
  • Franz Karl August Ludwig (Lebensrune.png 9. November 1827; Todesrune.png 3. April 1890), Landrat des Kreises Hamm ⚭ Carolina „Klara“ Johanna von Hymmen (Lebensrune.png 11. April 1832; Todesrune.png 21. September 1913), sechs Kinder
  • Ernst Giesbert Friedrich Ludwig Bernhard oder Gisbert-Friedrich Ludwig Bernhard Ernst (Lebensrune.png 30. April 1829 in Trier)
  • Friedrich Christian Carl , Pastor, evangelischer Theologe und Gründer der Von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (Lebensrune.png 6. März 1831) ⚭ Ida von Bodelschwingh (Lebensrune.png 15. April 1835; Todesrune.png 5. Dezember 1894)
  • Sophia Augusta/(e) Friederike Carolina (Lebensrune.png 7. Januar 1833 in Tecklenburg; Todesrune.png 21. Januar 1868)
  • Ernst Friedrich Eugen August (Lebensrune.png 31. Oktober 1834; Todesrune.png 8. Mai 1863), Premier-Lieutenant ⚭ 1860 Elise von Stein (Lebensrune.png 13. September 1832; Todesrune.png 10. Dezember 1892)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Ernst von Bodelschwingh
  2. Manfred Hellmann: Das Leben Friedrich von Bodelschwinghs d. Ä. (Leseprobe), Brockhaus, 1993, S. 7–10
  3. Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 3–5
  4. Franz Chris­toph Gis­bert Fried­rich Wil­helm von Bo­del­schwingh
  5. Karl von Bodelschwingh
  6. Ludwig Carl Christian Gisbert Friedrich von Bodelschwingh
  7. Charlotte von Bodelschwingh, eine geborene von Diest, war bereits Vollwaise, als sie 1822 den ein Jahr jüngeren Ernst von Bodelschwingh heiratete, vorerst zum Mißfallen ihrer Schwiegermutter Friederike, die sich für ihren Sohn, der ja immerhin aus dem westfälischen Uradel stammte, eine Tochter des Freiherrn vom Stein gewünscht hatte.