Brenkendorf, Kurt

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Kurt Brenkendorf (1882–1941)

Kurt Brenkendorf (Lebensrune.png 13. Juni 1882[1] in Danzig als Kurt Bockenheuser; Todesrune.png nach 1941) war ein deutscher Schauspieler beim Stummfilm.

Wirken

Kurt Bockenheuser hatte zunächst ein Hoch- und Tiefbaustudium absolviert, ehe er sich für die Schauspielerei zu interessieren begann. Am Stadttheater Danzig sowie in Dresden unter der Anleitung des Hofschauspielers Adolf Winds erhielt er eine zwei Jahre umfassende Ausbildung. Seine Bühnenlaufbahn startete Bockenheuser unter dem Pseudonym Kurt Brenkendorf 1903 in Danzig. Sein Fach war anfänglich das des jugendlichen Helden und Liebhabers, auch während seiner Bühnenstationen Lübeck, Hannover, Neustrelitz, Ulm sowie Reval im russischen Zarenreich und St. Petersburg.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Berlin eingetroffen, setzte Brenkendorf seine Theatertätigkeit fort, fand aber recht bald Gefallen am noch jungen Medium Film. Von Anbeginn wurde er mit Hauptrollen bedacht, sein Debüt gab er als Detektiv Fred Horst in einem Kriminalfilm. Krimireihen sollten zunächst sein Metier bleiben, in 18 weiteren Filmen verkörperte Kurt Brenkendorf den Meisterdetektiv Joe Jenkins.[2]

1918 spielte er gemeinsam mit Conrad Veidt in den Filmen „Opfer der Gesellschaft“ und „Die Mexikanerin“.[3] In „Opfer der Gesellschaft“ hatte er die Rolle des Fabrikbesitzers Spinegg.[4] 1918 war er auch in dem Film „Schirokko“ an der Seite von Margarete Schön zu sehen.[5] Seit 1920 stand Brenkendorf fast ausschließlich vor der Kamera, zuletzt nur noch in Nebenrollen. Unter der Regie von Robert Wiene spielte er 1920 an der Seite von Lil Dagover in dem Stummfilm „Die Jagd nach dem Tode“.[6] 1920 war er außerdem in einer Hauptrolle in dem Film „Der Funkenruf der Riobamba“ zu sehen.[7] 1930 spielte er die Rolle des Juweliers Sanderson in dem Stummfilm „Zeugen gesucht“.[8]

Der Übergang zum Tonfilm gelang ihm jedoch nicht. Der Tonfilm hielt längere Zeit keine Aufgaben für ihn bereit, und so wechselte Kurt Brenkendorf 1930 für fünf Jahre zur technisch-chemischen Industrie, für die er als Betriebsleiter tätig wurde. Mehrere Kleinstrollen – General in „Fridericus“, Kellner in „Liebe geht seltsame Wege“, Ober in „Wenn Frauen schweigen“ – ließen Brenkendorf in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre vor die Kamera zurückkehren, doch bereits nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war seine filmische Laufbahn endgültig beendet. Er wurde zu Beginn der 1940er Jahre von der Firma Eugen Heimbucher als kaufmännischer Angestellter eingestellt. Im Herbst 1941 verliert sich seine Spur.

Filme (Auswahl)

  • 1915: Um 500.000 Mark
  • 1915: Satan Opium
  • 1916: Frauen, die sich opfern (auch Drehbuch)
  • 1917: Die Memoiren des Satans, 4 Teile
  • 1917: Die goldene Brücke
  • 1917: Frau Marias Erlebnis
  • 1918: Opfer der Gesellschaft
  • 1918: Schirokko
  • 1919: Die Mexikanerin
  • 1920: Der Funkenruf der Riobamba
  • 1920: Das Zeichen des Malayen
  • 1920: Sklaven des XX. Jahrhunderts
  • 1920/21: Die Jagd nach dem Tode, 4 Teile
  • 1922: Gespenster
  • 1922: Wildnis
  • 1922/23: Die Kette klirrt
  • 1923/24: Das Herz der Lilian Thorland

Fußnoten

  1. Nach anderen Quellen wird 1885 als Geburtsjahr und Kurt Benno Brenkendorf als Geburtsname angegeben, siehe Honig, Rodek: 100001. Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts. Andere Quellen geben auch 1886 als Geburtsjahr an, vgl. Kurt Brenkendorf Eintrag bei Filmportal
  2. Kamera-Auge und Spürnase: der Detektiv im frühen deutschen Kino S. 281, 287 (Auszüge verfügbar unter Google Books)
  3. Conrad Veidt-Filmographie Filmjahr 1918
  4. Opfer der Gesellschaft Besetzungsliste des Films bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
  5. Margarete Schön Porträt der Schauspielerin bei Cinéartistes.com
  6. Beyond Caligari: the films of Robert Wiene S. 208 (Auszüge verfügbar unter Google Books)
  7. Der Funkenruf der Riobamba Besetzung und Produktionsdetails beim Deutschen Filminstitut
  8. Zeugen gesucht Besetzung und Produktionsdetails beim Deutschen Filminstitut