Fridericus

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Fridericus
Fridericus-Filmplakat.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Fridericus
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: Johannes Meyer
Drehbuch: Walter von Molo, Erich Kröhnke; nach dem Roman „Fridericus" von Walter von Molo
Produktion: Diana-Tonfilm
Musik: Marc Roland
Kamera: Bruno Mondi
Schnitt: Fritz Mauch, Auguste Barth
Besetzung
Darsteller Rollen
Otto Gebühr Der König
Hilde Körber Wilhelmine, seine Schwester
Lil Dagover Marquise de Pompadour
Agnes Straub Zarin Elisabeth
Käthe Haack Maria Theresia
Bernhard Minetti Graf Wallis
Paul Klinger Rittmeister v. Bonin
Carola Höhn Louise, seine Frau
Lucie Höflich Frau Büttner
Wilhelm König Ihr Sohn, Student
Paul Dahlke Generalfeldmarschall von Dessau
Bruno Ziener General Zieten
Hermann Frick Leutnant Schwarz
Paul Westermeier Musketier Mampe
Heinrich Schroth Hauptmann von Droste
Karl Platen Fredersdorf
Hans Mierendorff Kammerherr von Treskow
Will Dohm Baron Warkotsch
Harry Hardt Österreichischer General von Laudon
Walter Janssen Österreichischer Kriegsminister
Oskar Marion Österreichischer Generalstabschef
Rio Nobile Französischer Höfling
Kurt Brenkendorf Ein General
Hugo Flink Österreichischer Außenminister Graf Ludwig von Cobenzl
Leopold von Ledebur 2. Honoratior in Berlin
Josef Peterhans Preußischer General
Gustav Püttjer Musketier Pieter Timm
Louis Ralph Österreichischer Meldereiter
Franz W. Schröder-Schrom Preußischer Landrat
Rudolf Biebrach
Bernhard Goetzke
Otto Kronburger
Arthur Reinhardt

Pfeil 1 start metapedia.png Für die latinisierte Form des Namens Friedrich siehe ebenda.


Fridericus ist ein Historienfilm über Friedrich den Großen.

Die Dreharbeiten wurden in dem Zeitraum vom Juni bis September 1936 in der Mark Brandenburg (Glauer Berge bei Trebbin, Großbeeren, Blankensee) und im Efa-Ateliers Berlin-Halensee gedreht. Die Uraufführung fand am 8. Februar 1937 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Eingekreist von den Erbeingesessenen Großmächten Europas ringt das aufstrebende Preußen seit Jahrzehnten um sein Lebensrecht. Zum Erstaunen der ganzen Welt hat sich der Preußenkönig - erst verlacht, dann gefürchtet - jahrelang gegen eine vielfache Übermacht behauptet. Jetzt aber scheint sie ihn zu erdrücken. Preußens Schicksalsstunde ist gekommen. In diesen wenigen Worten, die der Dichter Walter von Molo und Erich Kröhnke ihrem Werk voranschicken, ballt sich der Inhalt des gewaltigen Films zusammen. - In die schweren Machtkämpfe der Staaten, in eine Welt verstaubter Vorurteile, in Verträge und Kabalen, die gegen Preußen geschlossen und gesponnen werden, dringt der König in stürmischer Verwegenheit mit fast dürftig scheinender Heeresstärke. Das ewig wahre und gerade heute lebendige Trutzwort des von ganz Europa Bedrängten wird zur Tat: „Unterhandlungen ohne Waffen sind wie Noten ohne Instrumente.“ Seine abgekämpften Truppen leben mit ihm in unzerstörbarer Gemeinschaft.

Sie marschieren Tag und Nacht. Sie wissen nicht, wohin es geht. Auf einmal ist die Vorhut Nachhut geworden. Fritz hat wenden lassen. Das geht wochenlang. An einem grauen Tag, bei kurzer Rast, sinken sie wie tot nieder. Sie können nicht mehr weiter. Ein Lager wird gebildet. An Feuern wärmen sie sich. Das schlichte Zelt des Königs. Die Generale Zieten und Prinz von Dessau. Sie blicken nicht so frei in die Schwere kommender Tage wie des Königs großes, klares Soldatenauge. - Die Bilder, die in packendem Wechsel, anscheinend lose und dennoch in großer dramatischer Linie verbunden, erscheinen, lassen erkennen, daß sich die Wolken um das Haupt des Königs dichter und gefahrvoll ballen. Er scheint dem Schicksal und der Übermacht nicht mehr entrinnen zu können. - Ein neues Bild: Das prunkvolle Zeltlager der Österreicher mit Dauns Zelt. Sie haben es leicht. Sie wissen: Der Potsdamer kommt uns nicht mehr aus. - Biwak der Preußen im Nebel. Verzweifelte Stimmung einzelner.

Zelt des Königs. Er schickt verlässliche Leute aus. Letzte Mittel, den Gang der Schlacht zu wenden. - Nacht im österreichischen Lager. Laudon berät mit den Generalen die letzten Anordnungen. Drüben sehen sie die Zelte der Preußen. Die aber sind leer. Heimlich hat Fritz wieder einmal marschieren lassen. Die Österreicher wissen es nicht. Denn drüben, zwischen den Zelten, lodert das Feuer und blasen die Trompeten den Zapfenstreich. Das sind die paar Todgeweihten, die nach Friedrichs Befehl zurückblieben. Die List gelingt. Die Schlacht hebt an. Den Rauch der Geschütze überstrahlen neue Bilder: Der große Saal der Wiener Hofburg. Die Kaiserin gibt den verbündeten Diplomaten ein prunkvolles Fest mit allegorischem Ballett. Man wartet auf die Siegesnachricht, die stündlich eintreffen muß. Die Nachricht kommt: Laudons Korps ist vernichtet. Aber der Graf Wallis ist noch da. Der bringt aus Paris frohe Botschaft: Die Franzosen haben 50.000 Mann in Marsch gesetzt, um den „Marquis de Brandebourg“ zu arretieren.

In acht Tagen sind sie bei Daun. Wallis muß ins österreichische Lager, um des gute Einvernehmen mit den Franzosen herzustellen und die Teilung der Beute zu beraten. Aber die Preußen marschieren noch. In reicher Landschaft fährt Friedrichs Audienzkutsche. Sie ist wie ein kleines Büro eingerichtet. Friedrich arbeitet, schreibt, denkt nach und spricht durch das offene Fenster mit dem Dessauer, der neben der Kutsche herreitet. Von allen Seiten laufen Hiobsbotschaften ein. Hunger und Geldnot. Sie fahren durch ein Elendsdorf. Der König steigt aus. Die Bauern kommen. Packende Bilder. Tiefste Worte. Zerrüttete, ohnmächtige Seelen werden aufgerichtet. Neue Bilder in raschem Wechsel. Neue Kriegslisten. Neue Blätter von Kampf und Heldentum, in denen das wahrhaft Menschliche in des Königs großer Gestalt in hellem Lichte erscheint. Hubertuslust. Das Schloß des Barons Warkotsch. Wallis und Daun sind eingetroffen. „Wenn Daun fort ist“, wird der König als Gast kommen. Auch Warkotschs Kusine trifft ein. Der König fährt inzwischen durch zerstörte und brennende Dörfer. In einem Bauernhof kann er, als kurzes Glück, seine an Leib und Seele todkranke Schwester Wilhelmine noch für einen Tag sehen. Dann fährt er zum Schloß, in dem sich sein Schicksal entscheiden, in dem er durch Verrat gefangen genommen werden soll.

Er findet Gefallen an Wallis, der ihm unter falschem Namen vorgestellt wird. Nach ruhevollem Abend, kurzer Kammermusik, an der sich der König selbst beteiligt, nach Gesprächen über Krieg und Politik geht der König zur Ruhe. Er soll in dem Staatszimmer schlafen, in dem auch seine große Gegenspielerin, die Kaiserin, schon weilte. Er setzt sich müde in einen Lehnstuhl. Nacht. In wenigen Minuten werden die besagten Panduren wie die Katzen herangeschlichen sein, die ihn gefangen nehmen sollen. - Bonin, der mit seiner Frage im dunklen Park ein glücklich-schmerzliches Wiedersehen feiert, hat den Anschlag entdeckt. Er rettet den König, der sich vor seiner Flucht noch in einer dichterisch kraftvoll gemalten Szene mit königlicher Größe und tiefster Verachtung von Wallis verabschiedet. Neues Marschieren. Neues Kämpfen. Friedrich schickt Finck gegen die anrückenden Franzosen. Gespräch des Königs mit der Mutter eines Deserteurs, der, gebannt durch Friedrichs Verachtung, in den kommenden Gefechten einer der Tapfersten ist. - Die Spiegelgalerie des Schlosses von Versailles blitzt auf. Die Pompadour, umkränzt von schönen Hofdamen in duftigen Watteau-Kleidern verhandelt mit dem österreichischen, dem russischen Botschafter und dem General Soubise. Neue Ränke werden gesponnen. Neue Pläne angezettelt.

Wieder ein anderes Bild: Das Schlafzimmer der dem Tod geweihten kranken Zarin Elisabeth von Rußland im Kreml zu Moskau. Befehl zum Marsch auf Berlin wird gegeben. Enger und enger zieht sich der Kreis um den einsamen König. - Sein Lager, in moorigen Wiesen und Sumpfgewässern, taucht aus Dämmerung. Die Soldaten sind mit ihrer Kraft und Zuversicht zu Ende: „Der Fritze gibt bald auf“. Der Dessauer kommt. Er will fort von ihm. Der König zwingt ihn zu Kraft und neuer Hoffnung. - Wieder vergeht ein Tag über dem Zelt Friedrichs. Die Nachrichten kommen wie drohende Unwetter, Berlin von den Russen eingenommen, bis Wallis erscheint. Als Oberst und Parlamentär weiß sich der Verräter geborgen. Die Feinde wissen, daß die Preußen am Ende sind. Friedrich soll abdanken. Er starrt auf das Gift, das er stets bei sich trägt. Wallis ist fort. Wie ein Gespenst steht plötzlich der Kammerherr seiner Schwester vor dem König. Sie ist tot. Er weiß es. - „Lösche er das Licht aus“, der König will nicht, daß man ihn weinen sieht.

Nach bangen Minuten tritt der König, ruhig und abgeklärt, aus dem Zelt. Die Generale salutieren. Seine Kraft ist nicht gebrochen. Er kennt das Mittel gegen die Krankheit der Seele. Er läßt wieder angreifen. Überwältigende Schlachtbilder ziehen vorbei. Aber die Truppen fluten wieder zurück! Der Feind ist zu stark und hat das Marschieren auch gelernt. Von den Preußen. Unter Kanonendonner reitet Friedrich selbst ins Schlachtgewühl. Wo bleibt nur der Zieten! Auch der zweite Angriff ist stecken geblieben. Zieten muß doch endlich kommen. Der Dessauer wird tot am König vorbeigetragen. Sein Anblick stärkt Friedrichs Kraft. Die Schlacht wogt wie ein Meer im Sturm. Schon will der König verzweifeln. Da kommt Zieten. Seine Husaren rasen in die Hölle für Preußens Gloria. – Sieg! - Des Königs unbeugsame Willenskraft hat den Schlußpunkt unter sieben Jahre schwersten Ringens gesetzt. Während noch die Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung in Potsdam einziehen, beginnt der König schon mit der Arbeit an dem großen Aufbauwerk seines Staates, das dazu berufen war, die Grundlage zu schaffen, auf der die deutsche Nation zu formen und zu Einheit und Größe zu führen unserer Generation vorbehalten blieb.


Siehe auch